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Über Alle Grenzen

Über Alle Grenzen

Titel: Über Alle Grenzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lama Ole Nydahl
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die Insel. Der Grund war pechschwarz und roch uralt. Ich opferte die ganze Kraft des Kraters an Schwarzer Mantel. Noch heute ist der kurze Eindruck von damals lebendig.
    Am letzten Tag, als ich gerade dabei war, die größte Welle “bodysurfen” zu wollen, “glitt ich sie runter”, wie es in der Fachsprache heißt. Ich hörte ein paar unschöne Geräusche im Genick, als ich meinen Kopf in den Sand setzte. Ich hatte nur Zeit für das Krankenhaus oder einen ordentlichen Abschied von Kiffer. So musste ich einfach darauf hoffen, dass nichts gebrochen war. Es ist bestimmt der Erbmasse meiner Wikingervorfahren zu verdanken, dass alles hielt.

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Bokar Rinpoche (1940-2004)
    Bokar Rinpoche wurde 1940 in West-Tibet, nahe des Heiligen Bergs Kailash, in einer Nomadenfamilie geboren. Der 16. Karmapa erkannte ihn in jungen Jahren als Wiedergeburt des vormaligen Bokar Tulkus, Karma Sherab Ösel, an. Nach einigen Jahren im Kloster seines Vorgängers setzte er seine Studien am Hauptsitz der Karmapas in Tibet, Tsurphu, fort. Nach seiner Flucht aus Tibet im Jahre 1959 wurde er enger Schüler von Kalu Rinpoche. Unter dessen spiritueller Leitung absolvierte er zwei traditionelle Drei-Jahres-Zurückziehungen: Eines in der Tradition der Shangpa Kagyü - einer der acht ursprünglichen Praxislinien Tibets, welche in der Kagyü-Linie überliefert wurden - und eines nach den Vorgaben der Karma Kagyü-Linie - der Haupttradition. Im indischen Mirik (West-Bengalen), an einer Stelle, wo im 10. Jahrhundert der Mahasiddha Maitripa gewirkt hatte, gründete Bokar Rinpoche Mitte der 1980er Jahre ein Retreatzentrum. 1990 erregte er Aufsehen durch Tests, die Wissenschaftler der amerikanischen Elite-Universität mit dem meditierenden Lama durchführten. Auch im Westen wurde darüber berichtet. Bis zu seinem Tod im August 2004 war er in der Nachfolge von Kalu Rinpoche Linienhalter der Shangpa-Kagyü-Linie.
Dabsang Rinpoche (…-1992)
    Der Tulku Dilyak Dabsang Rinpoche war der Abt des Klosters Dilyak in Ost-Tibet. Er galt als eine Ausstrahlung von Gampopa und starb 1992 infolge von Komplikationen bei einer Herzoperation in Hongkong.

Geheime Reise durch Osttibet
    Das Jahr 1986
    Der schwedische Reformpolitiker und Regierungschef Olof Palme wird auf offener Straße erschossen.
Reaktorkatastrophe von Tschernobyl.
    In Hongkong sollte unser Abenteuer beginnen. Hannah und Kurt warteten schon. Wir wohnten wie die Könige bei einem deutschen Paar. Ich unterrichtete ihre Freunde und eine chinesische Gruppe, leider ohne sie auf Dauer zusammenbringen zu können. Pedro und Ilse kamen später nach, während Jacek nach Rotchina weiterfliegen musste. Er hatte einen polnischen Pass, und vermeidbare Kommunisten wollten sie auf der Insel nicht haben.

    Pedros großer Geist zeigte sich bei den Einkäufen für die Reise. Er hatte die Leerheit des Geldes verstanden und verwendete es dementsprechend frei. Beim Kauf einer Videokamera handelte er die haiähnlichen Verkäufer auf einen so niedrigen Preis herunter, dass sie schon beleidigt waren. Mit der Videokamera nahm er später vierzig unbezahlbare Filmstunden in Tibet auf. Bei der gleichen Gelegenheit hatte Pedro noch ein wirklich gutes ostdeutsches Fernglas für nur 100 Dollar gekauft. Auch Kurt war Fachmann. Er hatte Kleidung aus einem Alpensportgeschäft in der Nähe von Schwarzenberg mitgebracht, die uns bei extremen Minusgraden wärmen sollte. Zum Glück für die anderen aus der Gruppe bestimmte nicht Hannahs und meine Sparsamkeit ihre Ausrüstung für die Fahrt. Dennoch trug ich den ganzen Weg meine ausgemusterten Armeekleider. Da ich die teuren Sachen schonen wollte, ließ ich sie während der Reise tief unten in meinem Reisesack verpackt.

    Pedro flog voraus. Er wollte Jacek finden und ihm weiterhelfen. Wir anderen nahmen ein lautes Schnellboot von Hongkong aus, um damit so weit wie möglich in das Landesinnere Chinas vorzustoßen. Den Fluss aufwärts fuhren wir alle Antennen aus: Wir wollten die Schwingung des Landes erfassen, dessen Volk unser geliebtes Tibet zerstört hatte. Es war wichtig zu wissen, wie diese Menschen waren und lebten.
    Die heruntergekommenen Fabriken, offenen Müllhalden und kaputten Häuser - die beste Beschreibung ist “lieblos” - waren ohne Wärme oder Freude, grau und zusammengestückelt. Der Unterschied zu Hongkong war überdeutlich: Dort saß man herum oder bewegte sich langsam, während hier alles im Laufschritt geschah. Männer wie Frauen trugen die grüne oder blaue

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