Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Über Alle Grenzen

Über Alle Grenzen

Titel: Über Alle Grenzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lama Ole Nydahl
Vom Netzwerk:
erwähnen. Er ist unbestritten Tibets größter Verwirklicher und Leiter von ein paar hundert Gruppen im Westen, der großen Mehrheit aller tibetisch-buddhistischen Zentren überhaupt. Die KIBI-Universität in Neu Delhi, gegründet vom 16. Karmapa, sollte ein Gleichgewicht zu dem Bild, das in der Öffentlichkeit besteht, schaffen. Neben den trockenen Vorstellungen der Gelugpa-Schule über Leerheit verdient die Welt auch unsere freudvolle Verwirklicher-Erfahrung, dass Raum untrennbar ist von Furchtlosigkeit, Freude und tatkräftigem Mitgefühl und dass dem Raum diese Eigenschaften nicht genommen werden können.

    Tibets größter Yogi und Shamar Rinpoche

    Diesen Wunsch Karmapas hat Künzig Shamarpa mit dem Bau des KIBI-Instituts nach Karmapas Tod erfüllt.
    Heute leitet es der hoch gelehrte Khenpo Chödrak, während Karmapa Thaye Dorje bei Kalimpong studiert und lehrt und Künzig Shamarpa sich um den offiziellen Fortbestand der Linie kümmert.

    Shamar Rinpoche führt Karmapas Aktivität fort

    Im Oktober genossen wir den schönen spanischen Herbst; erst im schnellen Golf mit Marion und Peter im Norden des Landes, dann mit Pedro in “Karma Gön”. Antonio und John aus San Sebastian arbeiteten gut, aber die Zentren in Madrid und Barcelona fühlten sich recht steif an: Wie früher an mehreren Stellen in Südamerika und auch in den USA war uns jedoch zumindest eine Hand gebunden: Wir besuchten die Zentren anderer Lamas – in Barcelona eines von Kalu Rinpoche – und konnten deshalb die nötige Starthilfe nur empfehlen.
    Die Insel Ibiza wirkte wie die 60er Jahre in fast ursprünglicher Verpackung. Dutzende Freunde aus den alten Schmugglertagen lebten dort. Es war Hannahs und mein erster Besuch seit 1967 und ein richtiges Wiedersehen. Auch hier waren wir in den Klatschspalten geblieben, und abgegriffene Kopien meiner Bücher wurden seit Jahren herumgereicht. Wegen einiger Gelugpa-Geshes, die einmal jährlich von Barcelona nach Ibiza kamen, hielten wir uns eher zurück. Auf keinen Fall würden wir uns verhalten wie die Lehrer, die ich seit Jahren bremsen musste, weil sie die Zentren anderer Lamas spalteten oder übernahmen. Ibiza war jedoch ein besonderer Fall. Unfähig, mit den noch immer Hasch rauchenden Leuten umzugehen, hielten die Geshes lediglich kurze Vorträge. Sie hatten weder Zuflucht gegeben noch Meditationen gelehrt. Wieder einmal waren Karmapas breite Schultern das Richtige, um diese Art der Last zu tragen, und die Karmapa-Meditation gab genau den Schub, den viele brauchten.

    In Kopenhagen kauften wir die schöne Nachbarvilla dazu, und inzwischen leben über zwanzig Freunde im Zentrum. So erfüllte sich ein Wunsch Karmapas von 1977. Auch Berlin veränderte sich. Seit die Mauer gefallen war, geschah die Entwicklung sehr schnell, und bald zogen wir aus dem türkischen Kreuzberg zu Klaus-Dieter in die Bundesallee. Mitte November gab ich meine ersten Belehrungen in den Hauptstädten Ostdeutschlands. Es war keine Freude; die Leute waren sehr schwierig: Entweder hatten sie durch völliges Spießbürgertum den plumpen Stil der früheren Regierung überwintert, oder sie wurden jetzt Bhagwanesen. Die Tänzerin Jenny aus San Francisco und Eduardo aus Kolumbien schauten dort mit großen Augen in eine schier unglaubliche Welt.

    Jenny

    Nach einer schönen gemeinsamen Zeit wurden Hannahs Dienste, wie jeden Herbst, im KIBI-Institut in Delhi benötigt. Auch Eduardo reiste ab, und Jenny und ich fuhren Jason und Dechen durch viele Zentren. Sie – unsere Wirte von der entspannten Maui-Insel – lernten bei 240 Stundenkilometern das Herz Europas kennen und gaben dabei Auskünfte über den Verkauf von Wasserfiltern, wovon jedoch nur wenige meiner eher humanistischen Schüler Nutzen ziehen konnten.
    Maia reiste diesmal nur kurz mit. Obwohl noch so jung, waren die Reisejahre hart für ihren empfindlichen Körper gewesen. Sie wurde immer häufiger krank. Auch brauchte ihr Sohn mehr Fürsorge, denn ihre süße Schwester Mira war mittlerweile mit zwei eigenen Kindern beschäftigt. Wir hatten unzählige Freuden geteilt, und nun war die Zeit für eine Ausbildung in Kopenhagen gekommen. Was sie mit mir gelernt hatte, sollte ihr einen ständigen Vorsprung im Leben sichern.
    Das Jahr endete mit großen Kursen in Schwarzenberg, Wuppertal und Hamburg mit Hunderten von Freunden. Caty war das denkbar beste Weihnachtsgeschenk, auch für Karmapas Arbeit. Sie ist eine geborene Führungskraft und war nun so nah an ihr Staatsexamen

Weitere Kostenlose Bücher