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Ueber den gruenen Klee gekuesst - Roman

Ueber den gruenen Klee gekuesst - Roman

Titel: Ueber den gruenen Klee gekuesst - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Seidel
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an irgendeiner Imbissbude weit und breit gesehen haben«, sagt Teresa.
    »Aber jetzt, wo die Leute denken, es sei typisch, wollen sie es doch sicher auch mal testen, vielleicht auch nur so als Gag. Aber egal, Hauptsache, sie kommen!« Tanja strahlt übers ganze Gesicht. Pff! Die haben sich doch alle abgesprochen.
    »Verstehe ich das richtig? Wir wollen also nicht nur für die seltsamste Ausstellung berühmt werden, sondern auch für die fragwürdigste Küche?« Ich muss kichern. Colin sieht auch noch nicht gänzlich überzeugt aus.
    Peter sieht uns völlig unbeeindruckt an. »Ihr wart eben bei der Entwicklung dieser Idee nicht dabei. Die hat sich ganz organisch ergeben. Je mehr wir anbieten, desto besser. Überfluss vermehrt unsere Bedürfnisse und hilft uns, sie zu befriedigen. Wir müssen die Gäste nur auf den Geschmack bringen.«
    Lässig leckt er an einem Karamellbonbon und wälzt es anschließend in dem Teller mit einer Käse-Semmelbrösel-Mischung. Dann wirft er es in die Fritteuse.
    »Iiieh, Peter, du bist so ekelig«, quietscht Tanja. Ein bisschen
bin ich dankbar, dass es hier offenbar doch Grenzen gibt.
    »Du hättest es auch einfach vorher ins Eigelb tauchen können«, wirft Teresa missbilligend hinterher.
    Colin sieht mich gespielt verzweifelt an. Ich muss grinsen.
    »Und ... ähm ... warum riecht es hier so interessant?«, fragt der Mann an meiner Seite dann.
    »Oh«, Peter kichert. »Zuerst haben wir das Fett etwas zu lange zu heiß werden lassen. Anfängerfehler.«
    Nachdem wir die Fenster und die Tür eine Weile aufgerissen haben, wird es erträglicher.
    »Wow!«, entfährt es mir sehr laut, als der Innenraum nicht mehr unter dichtem Nebel liegt. »Das sieht wirklich toll aus.«
    »Ja, die Jungs haben ganze Arbeit geleistet«, bestätigt Juli und stopft sich noch einen rohen Schokoriegel in den Mund. Die Bude ist nicht wiederzuerkennen. Natürlich ist es immer noch eine einfache Hütte. Und um vier quadratische Tische stehen Stühle, die überhaupt nicht zueinander passen und die keines der Mädels so angeordnet hätte. Doch genau das verleiht dem Raum seinen anheimelnd rustikalen Wohnzimmer-Charme. Das verbindende Element sind die grün-weißkarierten Tischdeckchen. In kleinen Whiskeygläsern mit eingravierten Brennereimotiven geben Teelichter warmes Licht. Die hübschen kleinen Wildblumen in den Whiskeyflaschen wurden nicht kunstvoll arrangiert, sondern handgepflückt und chaotisch, aber liebevoll angeordnet. Den Jungs ist sogar ein einwandfreier Tresen gelungen.
    »Nur die kleine Glasvitrine ist gekauft«, sagt mein Vater sichtlich stolz. »Darin wird eine kleine Auswahl der Törtchen aus dem Schlosscafé angeboten.«

    »Wir müssen noch die Schilder mit den Preisen aufhängen. Die hat Violet handgeschrieben und mit kleinen Zeichnungen versehen, und natürlich muss hier auch noch mal so richtig geputzt werden«, sagt Peter mit einer Mischung aus Stolz und Verlegenheit.
    Ich werfe Colin einen Blick zu, dem er hoffentlich alle Zärtlichkeit ablesen kann, die mich gerade übermannt. Er würde nie die Aufmerksamkeit darauf lenken, aber ich weiß genau, dass er hier am vergangenen Wochenende ebenfalls geackert hat wie ein Blöder.
    »Das Putzen übernehmen wir«, rufe ich schnell. »Ihr habt wirklich genug Arbeit geleistet.« Ich gebe allen drei Jungs einen dicken Kuss. »Das ist so toll. Sollen wir nicht morgen einen kleinen Probelauf mit Seamus, Ian, Ronin und den anderen aus dem Dorf machen? Wir könnten gleich heute ins Pub gehen und unser Angebot bewerben. Es wird vielleicht noch nicht alles sofort perfekt sein, aber ich würde die Bude am liebsten sofort in Betrieb sehen«, sage ich begeistert und blicke in zweifelnde Gesichter.
    »Gute Idee«, eilt mir überraschend mein sonst so umsichtiger Vater zur Hilfe. »Ein Härtetest kann nicht schaden. Bisher haben wir nur eine verrückte Idee. Es wird Zeit, dass wir sie der Wirklichkeit aussetzen!«
    »Au ja!«, ruft Juli.
    »Meint ihr wirklich?«, fragt Peter entsetzt. Ich verstehe ihn, schließlich werden er und mein Vater in Zukunft die Verantwortung für die Bude tragen. Das kann einem schon etwas Angst machen.
    »Mutigen Sprung gewagt – nimmer gewinnt, wer zagt«, sagt mein Vater und schlägt seinem Kompagnon aufmunternd auf die Schulter. Sehr schlau von ihm. Einem guten
Zitat kann Peter nicht widerstehen. Der lächelt und wirft sich in die Brust. »Auf denn. Der Kampf ist die Vorbedingung des Sieges.«
    Sehr gut! Etwas Humor können wir

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