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Ueber den Himmel hinaus - Roman

Ueber den Himmel hinaus - Roman

Titel: Ueber den Himmel hinaus - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberley Freeman
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hatten ihr Auto für lächerliche vierzig Pfund zum Ausschlachten an einen Bastler verschachert, und damit hatten sie eine neue Schuluniform für Matthew gekauft, dem man zurzeit beim Wachsen förmlich zusehen konnte. Sie zwang sich, ruhig zu bleiben, um die Stimmung nicht zu verderben.
    Die Party neigte sich dem Ende zu, es hörte auf zu regnen. Während Sam und Lena aufräumten, gingen Anna und Matthew ins Kinderzimmer, um ihre neuen Spielsachen auszuprobieren. Gegen Abend baten sie Wendy, ein Auge auf die Kinder zu haben, damit sie etwas spazieren gehen konnten.
    Die Wolkendecke war aufgerissen, die Sonne stand tief am Himmel. Auf dem Weg zur Hafenmole mussten sie über zahlreiche Pfützen steigen. Alle Bänke waren nass, also lehnten sie sich am Ende des Piers an das feuchte Holzgeländer.
    »Und, was wollte Tony?«, erkundigte sich Lena.
    Sam lächelte matt. »Er steigt aus der Band aus.«
    »Das tut mir leid«, sagte Lena, obwohl sie unsäglich erleichtert war. Zugleich plagte sie das schlechte Gewissen. Sam starrte auf die See hinaus, die langen Haare vom Wind verweht. Sie betrachtete ihn schweigend von der Seite und fühlte eine so heftige Welle der Zuneigung zu ihm in sich aufsteigen, dass es ihr schier den Atem verschlug. Schließlich fuhr sie vorsichtig fort: »Aber ihr findet doch sicher einen Ersatz für ihn, oder?«
    Sam schüttelte den Kopf. »Lena, ich schätze, ich muss mir endlich eingestehen, dass es hoffnungslos ist.« Er wandte den Kopf. »Ich werde demnächst dreiunddreißig. Seit zehn Jahren versuche ich jetzt vergeblich, im Musikbusiness
Fuß zu fassen. Es ist Zeit, den Tatsachen ins Auge zu sehen. Ich werde nie ein Popstar. Ich werde dir nie eine Villa oder einen schnellen Wagen kaufen können. Ich habe unser ganzes Geld und unsere ganze Zeit für einen albernen Traum verschwendet.«
    »Er ist nicht albern.«
    »Doch das ist er. War er.« Er vergrub die Hände in den Hosentaschen. »Es ist vorbei.«
    »Bist du sicher?«
    Er runzelte die Stirn. »Sag bloß, du bist es nicht? Wenn du der Meinung bist, ich sollte es weiter versuchen, dann tue ich das. Für dich würde ich alles tun.«
    Lena brachte kein Wort heraus. Es hing so viel davon ab, was sie als Nächstes sagte, dass sie kaum zu atmen wagte. »Nein, ich finde nicht, dass du weitermachen solltest«, sagte sie rasch, um es hinter sich zu bringen.
    »Siehst du? Bestimmt denkst du dir das schon eine ganze Weile. Vermutlich wünschst du dir seit Langem, ich würde ganztags arbeiten, damit wir uns ein neues Auto und eine eigene Wohnung leisten können. Hab ich nicht recht?«
    »Zugegeben, das habe ich mir manchmal gewünscht, aber ich hätte dich mein ganzes Leben lang unterstützt, bis zum letzten Tag, damit du deinen Traum verwirklichen kannst.«
    »Ziemlich unvernünftig.« Er zuckte mit den Schultern. »Wir müssen an unsere Kinder denken.«
    Lena erinnerte ihn nicht daran, dass sie stets an ihre Kinder dachte, sondern sagte: »Ich fühle mit dir, Sam. Ich wünschte, ich könnte dich irgendwie aufmuntern. Vielleicht kannst du ja etwas mit Musik machen? Gitarre unterrichten?«
    Er lachte verächtlich. »Vergiss es. Ich kann doch selbst
kaum spielen, geschweige denn Noten lesen. Ich spiele nur nach Gehör.«
    »Und wenn du in einem Musikladen arbeitest?«
    »In Briggsby gibt es keinen Musikladen.«
    »Wir könnten umziehen. Wir könnten …«
    »Das lohnt sich doch nicht. Hier habe ich bereits eine Stelle. Ich werde eben ganztags arbeiten müssen. Ich werde mich schon daran gewöhnen. Du rackerst dich doch auch seit Jahren in der Tagesstätte ab, dabei wolltest du einmal Schauspielerin werden.«
    Lena schlang ihm die Arme um die Taille und schmiegte sich an ihn, die Wange an seine Brust gedrückt. Es trieb ihr die Tränen in die Augen, ihn so unglücklich zu sehen, und zugleich war sie so erleichtert, dass sie nur mit Mühe ein Lächeln unterdrücken konnte.
     
    Sofi schlug die Augen auf und streckte die steifen Glieder. Es war lange her, seit sie auf einer unbequemen Matratze auf dem Fußboden genächtigt hatte. Lena schlief noch. Sofi erhob sich und schlich auf leisen Sohlen in die Küche von Nataljas kleiner Wohnung in London, um die Kaffeemaschine einzuschalten. Heute war sie dran mit Frühstückmachen.
    »Wie spät ist es?«, murmelte Lena verschlafen.
    »Acht.«
    Ihre Cousine lachte. »So lange habe ich seit sechseinhalb Jahren nicht mehr geschlafen.«
    Ihr diesjähriges Treffen erinnerte sie sehr an früher. Nur sie drei in Nataljas

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