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Ueber den Himmel hinaus - Roman

Ueber den Himmel hinaus - Roman

Titel: Ueber den Himmel hinaus - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberley Freeman
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Ponies nun spielen hörte, vermisste sie an ihrer Musik die erwartete Genialität. Sie klangen nicht anders als die Bands, die vor ihnen aufgetreten waren. Was weißt du schon über Popmusik? , tadelte sie sich.
    Sie beobachtete Sam, der nun mit ernstem Gesicht zur Gitarre griff. Seine langen Locken glänzten im Scheinwerferlicht. Was für ein umwerfender Mann. In ihrer Fantasie sah sie sich bereits als Freundin eines englischen Popstars. Sie würde in einer Villa auf dem Land leben, Designermode tragen und die Welt bereisen - nur noch erster Klasse natürlich. Sie dachte an Natalja, die berühmte Schauspielerin, zwei glamouröse Schwestern, schwer beladen mit den Einkaufstüten teurer Geschäfte.
    Der Song endete, die Menge applaudierte. Lena klatschte so laut sie konnte, als würde das ihre Zweifel in Bezug
auf die Velvet Ponies und ihre Zukunftsaussichten ausräumen.
    Von den sechs Bands, die an jenem Abend auftraten, kamen drei in die nächste Runde. Die Velvet Ponies waren nicht darunter. Lena wartete im Lieferwagen, während Sam und seine Freunde missmutig ihr Equipment einpackten. Es war nach Mitternacht, die letzten Zuhörer gingen nach Hause. Endlich setzte sich Sam ins Auto und kuschelte sich lächelnd an sie.
    »Tut mir leid, dass ihr nicht gewonnen habt«, sagte Lena. Er winkte ab. »Die Veranstalter werden es bestimmt bereuen, wenn wir erst eine Million Alben verkauft haben.«
    Chris und James stiegen in den Wagen, und bald darauf fuhren sie auf der ruhigen Landstraße in Richtung London.
    Sam und Lena knutschten die ganze Fahrt lang, wie Teenager. Lena kam alles ganz unwirklich vor, insbesondere Sam, seine heißen Lippen, seine Zunge, seine Haare, die sie kitzelten, seine Hände auf ihren Brüsten, über dem Kleid allerdings. Es war wie ein wunderschöner Traum, aus dem sie nie mehr erwachen wollte.
    Schließlich lehnte er sich zurück, und sie sah auf die verlassene Straße hinaus und versuchte, wieder zu Atem zu kommen.
    »Und, haben dir unsere Songs gefallen?«, fragte er leise.
    »O ja«, schwärmte sie. »Sie sind fabelhaft.«
    »Du bist süß.« Er küsste sie auf die Stirn. »Wir haben noch einen weiten Weg vor uns.«
    »Aber wir werden es schaffen«, ließ James von vorn verlauten. »Wir dürfen nur nicht aufgeben. Never give up.«
    Sam beugte sich zwischen den Sitzen nach vorn. »Wer sagt denn, dass sich diese Juroren mit Musik auskennen?«

    »Einen Scheißdreck kennen die sich aus«, erwiderte Chris.
    »Deshalb hat der Scheißdreck ja auch den ersten Platz gemacht«, sagte James, und dann brachen sie in schallendes Gelächter aus.
    Zehn Minuten später waren sie vor ihrer Wohnung angekommen. Sie kletterte aus dem Wagen. Sam folgte ihr.
    »Was machst du denn?«
    »Na, ich muss dich doch noch zur Tür bringen.«
    »Unsinn.«
    Wovor hatte sie Angst? Gut, Sofi war vielleicht noch wach, aber Natalja war sicher längst im Bett. Oder? Lena stellte sich ihre verschlafene Schwester vor, betörend in einem dünnen Baumwollnachthemd, unter dem sich ihre Brustwarzen deutlich abzeichneten. Sie musste Sam von ihr fernhalten.
    »Sofi und Natalja schlafen bestimmt schon; ich will sie nicht wecken.«
    »Ich werde ganz leise sein.«
    »Nein … lieber nicht.«
    Sein Lächeln erstarb. »Schämst du dich etwa für mich?«
    »Nein! Wie kommst du denn darauf?«
    Plötzlich sah sie sich mit seinen Augen: eine viel zu elegant angezogene verklemmte Tussi, die ihn ihren Verwandten nicht vorstellen wollte. Sie schlang ihm die Arme um den Nacken und zog ihn für einen langen, leidenschaftlichen Kuss an sich. Als sie ihn losließ, lächelte er wieder.
    »Ich erkläre es dir irgendwann«, versprach sie.
    Er legte eine Hand aufs Herz und tat, als würde er ohnmächtig rücklings ins Auto sinken. Lena winkte, dann eilte sie die Stufen zum Eingang hinauf. Während der Lieferwagen in der Nacht verschwand, betrat sie mit klopfendem
Herzen den dunklen Korridor, Sams ansteckendes Lächeln noch immer auf den Lippen.
     
    Sofi hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie nicht arbeiten ging. Besser gesagt, weil sie kein Geld verdiente. Würde sich das jemals ändern? In den drei Wochen seit ihrer Ankunft in London hatten sich ihre Englischkenntnisse unglaublich verbessert, und mit ihren Qualifikationen wäre es ein Leichtes, eine Anstellung als Geologin zu finden. Sie hatte vorhin sogar eine entsprechende Anzeige in der Zeitung gesehen. Aber sie hatte nicht so viele Gefahren auf sich genommen, um für irgendein

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