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Ueber den Himmel hinaus - Roman

Ueber den Himmel hinaus - Roman

Titel: Ueber den Himmel hinaus - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberley Freeman
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wichtiger, vielbeschäftigter Mann und viel zu alt für sie. Wenn er zwanzig Jahre jünger wäre - oder auch nur zehn -, dann hätte er ihr durchaus gefallen können.
     
    Sofi versuchte, sich zu beruhigen. Ihr Herz sollte vor Erregung hämmern, nicht aus Angst. Aber sie hatte wenig Erfahrung in diesen Dingen. Nackt war sie sonst nur in der Badewanne.
    »Ich bin fertig.« Ihre Stimme hallte kläglich und verunsichert durch das von Kerzen erhellte Zimmer.
    Julien, der auf dem Bett saß und sich die Augen zuhielt,
ließ die Hand sinken und lächelte sie an. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. Sie trug keine Kleider, nur Schmuck, ihren Schmuck: Perlenarmbänder, ein Halsband aus Silber und Glas, eine lange Kette mit einem einzelnen Türkis in einer sternförmigen silbernen Fassung.
    »Ah, du hast dich für mich mit Juwelen geschmückt.« Er zog sie zu sich hinunter und begann, sein Hemd aufzuknöpfen. »Diesen Anblick werde ich nie vergessen.«
    »Meinst du?« Sie streckte die Arme über den Kopf und schloss die Augen, um ihrer Verlegenheit Herr zu werden. Er schmiegte die Hände um ihre Brüste und küsste ihren Nabel. Es roch nach Farbe, und der Staub aus dem Bettvorleger kitzelte sie leicht in der Nase.
    »Ich kann dir versichern, dass ich ihn nicht vergessen werde, Sofi«, sagte er schließlich. »Ich bin kein großer Liebhaber. Bisher war ich nur mit zwei Frauen zusammen.«
    Sie öffnete die Augen. Er trug noch immer seine Hose. Seine Haut war sehr blass, sein Körper mager. Ein paar dunkle Haare sprossen auf seiner Brust.
    »Aber nun musst du das alles ablegen.«
    Er nahm ihr die Armbänder ab, öffnete den Verschluss des Halsbandes und ließ die silberne Kette über ihre Brüste gleiten, ehe er sie weglegte. Sie schauderte. Seine heißen Lippen kehrten auf ihre Haut zurück, und sie stöhnte und schloss erneut die Augen.
    »Ich wollte mich schön machen«, sagte sie. »Für dich.«
    »Unter unserer Haut sind wir alle menschlich, und das ist schön«, erwiderte er. »So unterschiedlich, so lebendig, so voller Makel. Ich sehe einen Funken in dir, Sofi; er funkelt, wie ein Diamant.«
    Sie spürte, wie er ihr das letzte Schmuckstück abnahm. Jetzt war sie wirklich nackt. Der Gedanke erfüllte sie mit
köstlichem Schaudern. Als sie die Augen aufschlug, sah er ihr mit verträumter Miene ins Gesicht.
    »Komm zu mir, wie du bist, und nicht, wie du glaubst, dass ich dich haben will«, sagte er.
    Sie lächelte, und er küsste sie.
    »Versprochen«, sagte sie.

KAPITEL 17
    Die Abendsonne schien auf die Vorhänge in Juliens winziger Wohnung. Sie war kahl und aufgeräumt, seine Bilder waren bereits nach Frankreich unterwegs; das Bett war unbezogen, sein Hab und Gut in zwei lädierte Koffer verpackt, die nun zu seinen Füßen standen. Sofi beobachtete ihn, während er zum wiederholten Mal einen Blick auf sein Flugticket warf, und kämpfte gegen die verzweifelte Sehnsucht an, die sie in den vergangenen Wochen tagtäglich verspürt hatte.
    Er steckte das Ticket in die Jackentasche, dann sagte er lächelnd: »Tja, Sofi. Ich gehe jetzt zum Zug.«
    »Lass dir doch die Taxifahrt zum Flughafen spendieren.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich mag Züge. Die Bewegung inspiriert mich. Gib dein Geld lieber für deinen Schmuck aus.« Er erhob sich, griff nach den Koffern, zögerte, setzte sich wieder. »Sofi?«
    Ihr Herz pochte dumpf. »Ja.«
    Er verschränkte die blassen Finger, legte den Kopf schief. »Wenn ich etwas romantischer veranlagt wäre, hätte ich dich vielleicht gemalt, aber das wollte ich nicht.«
    Sie lachte. »Ich habe es gar nicht erwartet.«

    »Ich möchte dir trotzdem erklären, warum. Ich habe dich nicht gemalt, weil du real bist, Sofi, und das ist gut für mich. Ich verbringe so viel Zeit meines Lebens in meiner Fantasie, und ich wollte dich nicht dorthin mitnehmen. Verstehst du?«
    »Ich glaube schon.«
    »Durch dich habe ich Verbindung zur Welt aufgenommen. Es ist ein gutes Gefühl. Es wird mir fehlen.«
    Sofi stiegen Tränen in die Augen. Der Schmerz war wieder da und machte ihr klar, dass sie ihn liebte.
    »Es fällt mir nicht leicht, von meinen Gefühlen zu reden«, sagte er leise.
    »Schon gut.«
    »Du könntest mitkommen.«
    Die Aussage hing in der Luft. Sie hatte darauf gewartet, dass er sie bitten würde, mitzukommen; sie hatte darüber nachgedacht und die Idee verworfen. Natalja, die morgen ihr großes Fernsehdebüt feierte, benötigte zurzeit ihre gesamte Aufmerksamkeit. Sofi traute Rupert nicht über

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