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Ueber den Himmel hinaus - Roman

Ueber den Himmel hinaus - Roman

Titel: Ueber den Himmel hinaus - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberley Freeman
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einen Scheck von mir, wenn du es zugibst.«
    Lena öffnete sprachlos den Mund. Sie brachte es nicht über sich. Es entsprach einfach nicht der Wahrheit. Aber das Geld … Sam …
    »Nun?«
    »Wirst du es Sam erzählen?«, fragte sie.
    »Von mir erfährt er kein Wort.« Er lächelte, ahnte bereits, dass er gewonnen hatte.
    »Dann gehe ich ohne das Geld.« Sie fühlte sich erleichtert und hatte zugleich ein schlechtes Gewissen.
    Er rieb sich die trockenen Hände und lachte. »Braves Mädchen.«
    Sie erhob sich, beugte sich über ihn und küsste ihn auf die Stirn. »Gute Nacht, Grandad.«
    »Gute Nacht, Lena«, brummte er, doch er wirkte gerührt.
    Sie ging ins Wohnzimmer und schaltete den Fernseher ein. Sie wusste, sie hatte das Richtige getan. Warum hatte sie dann das Gefühl, Sam im Stich zu lassen, seinen Traum zu zerstören?
     
    Rosemary Simons war eine zierliche Frau mit einer kräftigen Stimme, die schon von Weitem zu hören war. Sofi, die nervös im Wohnzimmer herumgewerkelt hatte, ging, von der Katze gefolgt, zur Haustür, um auf die Straße hinauszuspähen. Rosemary lief auf dem Bürgersteig auf und ab und telefonierte lautstark und in unverkennbar britischem Englisch. Sie trug ein zartrosa Kostüm und hatte langes blondes Haar. Mit ihrer asymmetrischen Stirntolle wirkte sie wie ein Filmstar aus den Vierzigerjahren. Sie hob den Kopf und winkte Sofi, ohne ihren Redeschwall zu unterbrechen.

    »Du bist schon wieder … Ich höre dich nicht. Könntest du das wiederholen? Ach, was soll’s.« Sie beendete das Gespräch und ließ das Handy in ihre überdimensionale Lederhandtasche fallen. »Sofi, wenn ich nicht irre?«
    »Nur herein.« Sofi hielt ihrer Besucherin die Tür auf.
    »Danke, dass ich so kurzfristig vorbeikommen durfte«, sagte Rosemary und wich alarmiert zurück, als sie Mascha sah. »Oh. Ich bin allergisch.«
    Sofi nahm die Katze hoch und setzte sie sanft vor die Tür. »Die Freude ist ganz meinerseits. Eine Tasse Kaffee?«
    »Tee?«
    »Gern. Setzen Sie sich doch.«
    Sofi eilte in die Küche. Rosemary Simons arbeitete als Einkäuferin für Chantilly , eine große europäische Ladenkette, die Modeschmuck und hochwertige Accessoires verkaufte. Sie war gerade auf der Suche nach neuen Waren für das kommende Frühjahr und hatte Sofi frühmorgens aus Tours angerufen.
    »Ich habe Ihren Schmuck gesehen, und ich liiiiebe ihn«, hatte sie gesagt. »Könnten wir uns treffen? Heute?«
    Sofi hatte überrascht zugesagt. Sie war es nicht gewohnt, von Einkäufern direkt kontaktiert zu werden, doch wenn sie Chantilly als Abnehmer gewinnen konnte, wäre das ein Wendepunkt für ihr Geschäft.
    »Setzen wir uns auf die Terrasse?«, fragte sie, als sie mit einem Tablett beladen aus der Küche kam.
    »Und die Katze?« Rosemary zog die hübsche Nase kraus.
    »Die kann ich gegebenenfalls ins Badezimmer sperren.«
    Rosemary sprang auf. »Wunderbar.«
    Ihr Besuch nahm seine Umgebung sehr genau in Augenschein, während sie sich an den Tisch setzten, was Sofi nicht entging. Sie hatte die abgewetzte Behaglichkeit ihres
Domizils stets bezaubernd gefunden, doch nun fragte sie sich, ob es für eine Schmuckdesignerin in den Augen von Rosemary Simons nicht zu wenig geschmackvoll oder künstlerisch angehaucht wirkte. Kein Chrom, kein Leder, keine Halogenlampen, ja, noch nicht einmal besonders viel rustikaler Charme. Das einzig Wertvolle im Haus waren die Gemälde an den Wänden.
    Es herrschte brütende Sommerhitze, der Garten duftete nach Zitronen und Gardenien. Das Gras hätte gemäht werden müssen; die Flügel der Käfer, die zwischen den Halmen herumschwirrten, glänzten in der Sonne.
    »Herrlich«, stellte Rosemary fest.
    Erst im grellen Licht hier draußen bemerkte Sofi, dass Rosemary keineswegs Mitte zwanzig war, wie sie erst angenommen hatte, sondern bereits über vierzig.
    »Wann ist es denn so weit?«, wollte ihre Besucherin wissen.
    Sofi legte die Hände auf ihren schwellenden Bauch. »September.«
    »Schon so bald.« Rosemary nippte an ihrem Tee und stellte die Tasse ab. »Ihr Akzent... Sie kommen nicht aus Frankreich.«
    »Aus Russland. Mein Mann ist Franzose.«
    »Hat er die Bilder im Haus gemalt?«
    »Ja. Julien Blanchard, falls Ihnen der Name etwas sagt.«
    »Man hat mir in der Boutique in Tours erzählt, er sei recht bekannt.« Wieder nahm sie einen Schluck Tee. »Das alles hier würde sich wunderbar in unserem Katalog machen. Eine entzückende französische Kleinstadt, ein verwilderter Garten, Ihre russische

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