Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Über Stock und Runenstein

Über Stock und Runenstein

Titel: Über Stock und Runenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
Vom Netzwerk:
hatte, und schlenderte zum Haus hinüber.
    Er kannte sich mit Gänsen gut genug aus,
um sich nicht mehr als nötig von ihnen einschüchtern zu lassen, bewegte sich im
Eiltempo durch die zischende und flügelschlagende Schar, wobei lediglich seine
Hosen leicht attackiert wurden, und rief vom Haus aus das College um Hilfe an.
Nach beträchtlichen Diskussionen, dem großzügigen Einsatz von Präsident
Svensons Namen und, nicht zu vergessen, diversen präsidentischen
Kraftausdrücken versprach man ihm schließlich, die batteriebetriebenen
Scheinwerfer nach Lumpkin Corners zu bringen, sobald es die Verkehrslage
zuließ. Daraufhin rief er zu Hause an, wo sich jedoch niemand meldete, und
versuchte es dann bei den Arnes’, wo er, wie erhofft, Helen und Laurie beim
Trinken seines Kaffees antraf.
    »Was ist passiert, Peter?« fragte
Helen. »Brauchst du noch Hilfe? Wir haben schon so viele Studenten wie möglich
zusammengetrommelt, aber wir können es auch im Dorf nochmal versuchen.«
    »Nicht notwendig. Unsere wilden Reiter
machen das schon.« Und er erklärte ihnen, daß Swope die Rasenden Rüpel
mobilisiert hatte. »Und ich vermute, daß die Kopflosen Reiter die Spätschicht
übernehmen werden. Ich habe gerade mit der Sicherheitsabteilung vereinbart, daß
sie uns ein paar tragbare Flutlichter herbringen. Alles in allem sieht es so
aus, als hätte sich das Blatt gewendet.«
    »Ist mit Daddy Arnes alles in Ordnung?«
fragte Laurie ins Telefon.
    »Dem macht es Mordsspaß. Als er zuletzt
gesehen wurde, reinigte er gerade Henny Horsefalls doppelläufiges Gewehr.«
    »Um Gottes willen! Er wird doch nicht
auf jemanden schießen? Er ist blind wie eine Fledermaus.«
    »Keine Sorge. Ich glaube, Henny hatte
vorher ein paar Ladungen Steinsalz abgefeuert. Ihm geht die ganze Sache
ziemlich an die Nieren, wie ihr euch vorstellen könnt. Er war schon drauf und
dran, dem jungen Swope eine Tracht Prügel zu verpassen, weil er diesen Artikel
in die Zeitung gesetzt hat, aber der arme Bursche hat sich selbst übertroffen,
um es wiedergutzumachen, und es scheint ganz so, als hätte Henny vergeben und
vergessen, jedenfalls, solange Swope außer Sichtweite bleibt.«
    »Und was macht Roy?«
    »Befehligt die schweren Geschütze.
Dabei fällt mir ein, würdet ihr bitte sofort die Sicherheitsabteilung anrufen
und sie bitten, ein paar Kanister Benzin für den Traktor mitzubringen? Ich weiß
nicht genau, ob Horsefall noch Benzin hat.«
    »Sieglinde hat eben angerufen und
gefragt, ob wir noch irgend etwas gehört hätten.« Das war wieder Helens Stimme.
»Sie sagt, daß Thorkjelds Onkel an die Decke geht, weil man ihn zu Hause
gelassen hat. Offenbar hatte er eine Verabredung mit Miss Horsefall.«
    »Er will wohl ihren guten Ruf
ruinieren, wenn ihr mich fragt. Sag Sieglinde, der Präsident habe alles unter
Kontrolle, was sie sicher auch erwartet hat. Der Himmel weiß, wann ich endlich
wieder heimkommen kann. Vergiß nicht, das Benzin zu bestellen. Wir brauchen den
Traktor dringend.«
    Peter hängte ein, schnappte sich eine
Tasse, bediente sich mit dem Kaffee, den Miss Horsefall den Gänsehirtinnen
aufgebrüht hatte, und ging zurück zum Kampfplatz. Jetzt war es wirklich
finster, und, wie er erwartet hatte, erschien die Menge, die sich bisher über
das Land gewälzt hatte, im Nachhinein wie eine harmlose Klasse aus der
Sonntagsschule, wenn man sie mit dem Mob verglich, der jetzt heranstürmte. Sie
brauchten unbedingt Licht.
    Er holte Roy Arnes und Cronkite Swope,
und gemeinsam verbrachten sie eine interessante Viertelstunde damit, auf dem
Parkplatz an den Kabeln der abgestellten Wagen herumzubasteln. Zweifellos
würden die Besitzer mehr als überrascht sein, wenn sie bei ihrer Rückkehr
feststellten, daß an ihren Autos das Fernlicht brannte, und viele würden sich
außerdem über ihre leeren Batterien ärgern; sicherlich würden fluchend noch
mehr Fäuste geschwungen werden, als das sowieso schon der Fall war, doch Shandy
bastelte unverdrossen weiter. Seiner Meinung nach hatten die Mistkerle nichts
anderes verdient.
     

Kapitel
11
     
     
     
     
     
     
    P eter Shandy konnte sich nicht erinnern,
wann oder wie er ins Bett gekommen war. Er hatte eine vage Erinnerung an einen
Bus, der vom College gekommen war und den Präsidenten und seine Gefolgschaft
aufgenommen hatte. Auch erinnerte er sich sehr schwach daran, daß Roy Arnes ihn
und Tim in den Bus geschoben hatte und daß einer der Lomax-Brüder, der in der
Sicherheitsabteilung arbeitete, der Fahrer

Weitere Kostenlose Bücher