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Über Stock und Runenstein

Über Stock und Runenstein

Titel: Über Stock und Runenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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Buggins ist jemals verwirrt
gewesen, außer er wollte es sein. Auf dem Campus erzählt man sich seit
Ewigkeiten, daß es ein Buggins war, der den Balaclava Bumerang 5 erfunden hat. Dein
Fund könnte den Bumerang vom Reich der Phantasie in die historische
Wirklichkeit befördern. Wir sollten diese Angelegenheit gründlichst
untersuchen, mein Liebling.«
    »Du kannst ja Nachforschungen
anstellen. Ich muß jetzt nach unserem Abendessen forschen. Du brauchst nicht zu
denken, du könntest den ganzen Abend herumsitzen und dich mit Gin volllaufen
lassen.«
    »Und von wem habe ich den Gin zum
Vollaufen bekommen, mein hübsches Kind? Habe ich denn überhaupt darum gebeten?«
    »Nein, aber das hättest du bestimmt
früher oder später getan, Liebling. Du mußt doch heute abend nicht noch zurück
zu den Horsefalls, oder?«
    »Hoffentlich nicht. Nachdem es im
Fernsehen war, nehme ich an, daß die Bundespolizei jetzt alles abriegelt, da
die Polizei von Lumpkinton offenbar nichts anderes fertigbringt als — was hat
das denn zu bedeuten?«
    Sie hatten das Fernsehgerät noch nicht
abgestellt. Vor ein paar Sekunden waren noch die Werbespots für Abführmittel
und verstopfte Abflüsse gezeigt worden, mit denen verständnisvolle
Programmgestalter die Zuschauer für gewöhnlich während des Abendessens
beglücken. Inmitten der Abflüsse tauchte auf einmal wieder ein ängstlich
aussehender Berichterstatter auf dem Bildschirm auf.
    »Wir unterbrechen unsere Werbung aus
aktuellem Anlaß. Auf der Horsefall-Farm hat sich inzwischen ein weiterer
dramatischer Zwischenfall ereignet. Eine Explosion, deren Ursache noch nicht
geklärt werden konnte, hat an der Stelle hinter der Scheune einen riesigen
Krater gerissen, wo Spurge Lumpkin vor kurzem auf grausame Weise ums Leben
gekommen ist. Mehrere Gänse wurden dabei getötet, einer unserer Kameramänner
verletzt, und ein bekannter Wissenschaftler, der gerade dabei war, Erdproben zu
entnehmen, um —«
    »Um Himmels willen! Das kann nur Tim
sein!« Shandy sprang auf und hastete zur Tür.
    Helen versuchte, ihn zurückzuhalten.
    »Warte doch, Peter. Iß doch wenigstens
noch etwas.«
    Er griff schnell nach einer Scheibe
Käse. »Habe ich doch schon, Helen. Ich muß sofort weg.«
    »Dann komme ich mit.«
    »Auf gar keinen Fall. Einer von uns muß
am Leben bleiben, was soll sonst aus Jane werden? Hüte du das Herdfeuer.«
    Es war zwecklos. Er konnte viel
schneller laufen als sie. Helen seufzte, ging zurück in die Küche und fragte
sich, warum Männer immer das Bedürfnis hatten, den Helden zu spielen, und warum
Frauen diese bewundernswerten Kindsköpfe trotzdem liebten. Sie aß etwas von dem
Salat und dem kalten Fleisch, ließ Jane auf ihren Schoß klettern und dachte nach.
Als sie die samtigen Katzenohren streichelte, hatte sie plötzlich eine Idee.
Sie plazierte Jape auf ein Kissen, holte ihre Schlüssel zur College-Bibliothek
und machte sich auf zu neuen Nachforschungen.
     

Kapitel
18
     
     
     
     
     
     
    A ber ich bin Professor Shandy.«
    »Selbst wenn Sie der König von Norwegen
persönlich wären, hier dürfen Sie nicht durch.«
    Ausnahmsweise erfüllte der Polizeichef
von Lumpkinton diesmal getreu seine Pflicht und ließ sich durch nichts davon
abbringen. Das ganze Gebiet vom Holzfällerweg bis zur Farm war abgesperrt, und
Männer mit voller Nahkampfausrüstung, die sie wahrscheinlich von der
Nationalgarde ausgeborgt hatten, waren überall als Wachen aufgestellt.
Vielleicht gehörten sie auch selbst zur Nationalgarde. Jedenfalls bildeten sie
eine Mauer, die offenbar undurchdringlich war, bis schließlich Laurie Arnes aus
dem Haus herübergerannt kam.
    »Professor Shandy, wir haben Sie schon
überall gesucht. Daddy Arnes ist außer sich. Er denkt, daß Sie durch die
Explosion getötet worden sind. Können Sie schnell mitkommen, bevor er sich so
aufregt, daß er einen Herzinfarkt bekommt?«
    Shandy nahm sich nicht einmal die Zeit,
den Wachen einen triumphierenden Blick zuzuwerfen, sondern durchbrach sofort
die Barrikade. »Wie schlecht steht es um ihn?« keuchte er.
    »Ich kann nicht feststellen, ob er
unter Schock steht oder einfach unglaublich betrunken ist«, meinte Laurie.
»Miss Hilda hat ihn mit ihrem Selbstgebrannten Blitz behandelt.«
    »Großer Gott! War schon ein Arzt da?«
    »Es ist ein Krankenwagen vom
Hoddersville-Krankenhaus mit zwei Sanitätern gekommen, um die Verletzten
abzuholen, aber die sitzen jetzt am Küchentisch, essen Jolenes Schichttorte und
spielen Karten. Vom

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