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Überfällig

Überfällig

Titel: Überfällig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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größere Höhlung.“
    Der fertige Stollen des Dr. Festasa wurde gezeigt. In 220 Meter Tiefe hatte der Ultrabohrer die Decke des aufgefundenen Tunnels durchbrochen.
    Das Bild blendete ab, und der Robot erklärte:
    „Die Auswertung der Festasa-Unterlagen ergab, daß Dr. Festasa bei der geographischen Ortsbestimmung keine Fehler unterlaufen sind. Die Expedition unter Captain SM-112 konnte den Bohrpunkt auf den Meter genau errechnen, jedoch wurde dort nichts mehr gefunden, was mit dem Schacht des Dr. Festasa hätte identifiziert werden können. Die Bildunterlagen beider Forschungstrupps sind verglichen worden. Zehntausend charakteristische Punkte der unmittelbaren Umgebung wurden im Stereoverfahren miteinander ausgewertet. Unter Berücksichtigung möglicher Meteorfälle und errechenbarer Bodenbewegungen innerhalb der Albara-Senkung stelle ich nach der Beachtung von 318 Millionen Möglichkeiten mit 100prozentiger Sicherheit fest, daß an der im folgenden Bild sichtbaren Stelle in der Tat ein Schacht gebohrt wurde.“
    Ein Einzelbild erschien auf der Fläche. Es war eine Art Zeichnung, in der unzählige Linien enthalten waren. Ein kleiner Kreis, der im richtigen Maßstab zwei Meter durchmaß, bezeichnete die Stelle, wo Festasa die Bohrung angelegt hatte. Daneben erschien zum Vergleich die jetzige Bodenformation, die sich in keiner Weise von der Umgebung unterschied.
    Schon erklärte das Gedächtnis: „Über das Verschwinden der Geologen unter Dr. Festasa sind mir nur ungenaue Daten übergeben worden. Ich verweise auf die psychologisch fundierte Auswertung meines elektronischen Teils. Die Aussagen der Mrs. Festasa enthalten sinnentstellende Widersprüche. Trotz sorgfältigster Durchrechnung aller Gelegenheiten bleiben vier grundsätzliche Möglichkeiten mit dem annähernd gleichen Prozentualwert bestehen. Ich rate zur Überprüfung durch den menschlichen Geist.“
    Ich sah den Alten bedächtig nicken. Er stellte eine kurze Frage, und die Antwort kam prompt:
    „Nein, Dr. Festasa und die vier Menschen in seiner Begleitung handelten gegen jede gegebene Anordnung und auch gegen jede Vernunft, indem sie lachend auf die oder den Unbekannten zugingen. Sie wären verpflichtet gewesen, sofort nach der erfolgten Entdeckung den Rückzug anzutreten und ihn notfalls mit Waffengewalt zu decken. Ich verweise nochmals auf den krankhaften Zustand der Mrs. Festasa und gebe zu bedenken, daß ihre Aussagen nur zur totalen Verwirrung der sonst klaren Ergebnisse geeignet sind. Es erscheint mir vorteilhaft, nur die wesentlichen Punkte als gegeben anzusehen. Dazu gehört die Entdeckung des Tunnels, die Unbekannten in glänzenden Raumanzügen und die laufenden Maschinen. Bemerkenswert ist die Sache mit dem eindringenden Luftstrom. Darf ich die Frage als erledigt ansehen, Sir?“
    Der Chef bejahte und dann hatte er schon die nächste Frage gestellt.
    „Die Auswertung ist relativ einfach“, entgegnete das Gedächtnis im ewig gleichen Tonfall.
    „Es ergibt sich keine Möglichkeit, die auf das Verschütten des Schachtes durch einen Meteorfall hinwies. Die sorgfältige Beseitigung einer jeden Spur verrät die Tätigkeit echter Intelligenzwesen, die hinsichtlich der fehlenden Unterlagen nicht beschrieben werden können. Die möglicherweise nichtmenschliche Körperform ist augenblicklich unbedeutend. Wichtig ist das klare Denkvermögen der Unbekannten. Es wurde nicht nur der Schacht des Dr. Festasa beseitigt, sondern auch der von ihm ehemals entdeckte Tunnel, durch den er angeblich gegangen sein soll. Ich stelle mit 100-prozentiger Sicherheit fest, daß die unbekannten Intelligenzen mit allen verfügbaren Mitteln bestrebt sind, ihre unterlunaren Anlagen vor den Augen der Erdenmenschen zu verstecken. Bohrschacht und Tunnel wurden so sorgfältig eingeebnet, daß von der Expedition unter Captain SM-112 keine Spur mehr davon gefunden werden konnte. Probebohrungen bis zur von Dr. Festasa angegebenen Tiefe brachten keine Ergebnisse. Die Bodenformationen scheinen niemals unterbrochen worden zu sein. Es ist eine gute Arbeit geleistet worden, die unter Umständen geeignet wäre, die Festasa-Unterlagen als bewußte Täuschungen hinzustellen.“
    Die Maschine führte mit unzähligen Beweisen an, daß es aber keine Täuschung gewesen sein könnte. Es waren mehr als fünfzig Punkte, die eingehend und so absolut logisch erörtert wurden, daß mir anschließend schwindelte. Dann kam die Frage, die mich brennend interessierte:
    „Gedächtnis – wieso kommst du

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