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Überfällig

Überfällig

Titel: Überfällig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Er­rech­nungs-Grund­la­ge pro­ji­zie­ren. End­lö­sun­gen schrift­lich fest­hal­ten und aus­wer­fen.«
    Ich konn­te nur noch stau­nen. Dem­nach hat­te man dem Ge­dächt­nis al­le De­tail­er­geb­nis­se ein­fach in die Spei­cher ge­ge­ben. Was es da­mit mach­te, wie die mil­lio­nen­fa­chen Kom­bi­na­ti­ons­mög­lich­kei­ten aus­fie­len, war ein­zig und al­lei­ne sei­ne Sa­che. Ich war fel­sen­fest da­von über­zeugt, daß die­se er­rech­ne­ten Un­ter­la­gen Hand und Fuß hat­ten. Das war schon bei dem al­ten Teil fest­zu­stel­len ge­we­sen. Der Ro­bot hat­te sich nie­mals ge­irrt.
    Die grü­nen Leuch­ten zeig­ten den Be­ginn der Ar­bei­ten an. Tief im In­nern der sinn­ver­wir­ren­den Schal­tun­gen lie­fen nun mil­lio­nen­fa­che Rech­nun­gen mit Licht­ge­schwin­dig­keit ab. Schon nach Au­gen­bli­cken hat­te das Ge­dächt­nis die rich­ti­gen Da­ten; aus der Fül­le sei­ner »Er­in­ne­run­gen« er­mit­telt, sie in der Rei­hen­fol­ge zu­sam­men­ge­fügt, be­rech­net, aus­ge­wer­tet, mit­ein­an­der ko­or­di­niert, die Wahr­schein­lich­keits­be­rech­nung nach we­nigs­tens fünf­hun­dert Mil­lio­nen Mög­lich­kei­ten er­mit­telt und das End­er­geb­nis an das me­cha­ni­sche Laut­bil­dungs­zen­trum der ma­schi­nel­len Spra­che wei­ter­ge­ge­ben.
    Gleich­zei­tig wur­den die rich­ti­gen Mi­kro­fil­me aus­ge­sucht und voll­au­to­ma­tisch ein­ge­legt.
    »Die GWA-For­schungs­ex­pe­di­ti­on un­ter der mi­li­tä­ri­schen Füh­rung des Cap­tain SM-112 ver­folg­te den Zweck, das rät­sel­haf­te Ver­schwin­den der Dr.-Fes­t­a­sa-Trup­pe zu klä­ren. Bild­be­richt vor­han­den.«
    Nun be­gann die Ma­schi­ne auch noch zeit­lich rich­tig die ein­zel­nen Strei­fen zu zei­gen.
    Auf der großen Flä­che leuch­te­te das far­bi­ge drei­di­men­sio­na­le Bild auf. Das war die Al­ba­ra-Sen­kung, wie ich sie in der Er­in­ne­rung hat­te. Der Vor­be­richt war un­we­sent­lich. Es wur­de erst be­deut­sam, als im Bild ein dun­kel­haa­ri­ger Mann im Raum­an­zug er­schi­en. Sein Ge­sicht war hin­ter dem durch­sich­ti­gen Helm gut er­kenn­bar. Er maß mit mo­d­erns­ten Ge­rä­ten die Ge­steins­bla­sen-Bil­dung un­ter der har­ten Ober­flä­che. Das Ge­dächt­nis gab die Er­läu­te­rung:
    »Nach ein­ge­reich­ten Un­ter­la­gen stel­le ich fest, daß an die­ser Stel­le zwei­fel­los ein Schacht ge­bohrt wur­de. Die Or­tung er­gab ei­ne grö­ße­re Höh­lung.«
    Der fer­ti­ge Stol­len des Dr. Fes­t­a­sa wur­de ge­zeigt. In zwei­hun­dertzwan­zig Me­ter Tie­fe hat­te der Ul­tra­boh­rer die De­cke des auf­ge­fun­de­nen Tun­nels durch­bro­chen. Da­von wa­ren nur we­ni­ge Auf­nah­men vor­han­den.
    Das Bild wur­de aus­ge­blen­det. Der Ro­bot er­klär­te wei­ter:
    »Die Aus­wer­tung der Fes­t­a­sa-Un­ter­la­gen er­gab, daß Dr. Fes­t­a­sa bei der geo­gra­phi­schen Orts­be­stim­mung kei­ne Feh­ler un­ter­lau­fen sind. Die Ex­pe­di­ti­on un­ter Cap­tain SM-112 konn­te den Bohr­punkt auf den Me­ter ge­nau er­rech­nen, je­doch wur­de dort nichts mehr ge­fun­den, was mit dem Schacht des Dr. Fes­t­a­sa hät­te iden­ti­fi­ziert wer­den kön­nen. Die Bild­un­ter­la­gen bei­der For­schungs­trupps sind ver­gli­chen. Zehn­tau­send cha­rak­te­ris­ti­sche Punk­te der un­mit­tel­ba­ren Um­ge­bung wur­den im Ste­reo­ver­fah­ren mit­ein­an­der aus­ge­wer­tet. Un­ter Be­rück­sich­ti­gung mög­li­cher Me­te­or­fäl­le und er­re­chen­ba­rer Bo­den­be­we­gun­gen in­ner­halb der Al­ba­ra-Sen­kung stel­le ich nach dei Be­ach­tung von drei­hun­dert­acht­zehn Mil­lio­nen Mög­lich­kei­ten mit hun­dert­pro­zen­ti­ger Si­cher­heit fest, daß an der im Bild sicht­ba­ren Stel­le in der Tat ein Schacht ge­bohrt wur­de. Das Er­geb­nis re­sul­tiert aus dem Ste­reo­ver­gleich win­zi­ger Bo­den­merk­ma­le, die auf dem Film­strei­fen bei­der Trupps vor­han­den sind. Der Schnitt­punkt er­gibt die Fund­stel­le.«
    Ich wä­re be­stimmt in Ehr­furcht ver­sun­ken, wenn ich nicht ei­ne Ma­schi­ne vor mir ge­wußt hät­te. So galt mei­ne Hoch­ach­tung den Kon­struk­teu­ren, denn so et­was hat­ten wir selbst

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