Überfällig
Möglichkeit, die auf das Verschütten des Schachtes durch einen Meteorfall hinweist. Die sorgfältige Beseitigung einer jeden Spur verrät die Tätigkeit von Intelligenzwesen, die mangels Unterlagen nicht beschrieben werden können. Die möglicherweise nichtmenschliche Körperform ist augenblicklich unbedeutend. Wichtig ist das klare Denkvermögen der Unbekannten. Es wurde nicht nur der Schacht des Dr. Festasa beseitigt, sondern auch der von ihm zuvor entdeckte Tunnel, durch den er angeblich gegangen sein soll. Ich stelle mit hundertprozentiger Sicherheit fest, daß die Intelligenzen mit allen verfügbaren Mitteln bestrebt sind, ihre unterlunaren Anlagen vor den Augen der Erdenmenschen zu verstecken. Bohrschacht und Tunnel wurden so sorgfältig eingeebnet, daß von der Expedition des Captain SM-112 keine Spur mehr gefunden werden konnte. Probebohrungen bis zu der von Dr. Festasa angegebenen Tiefe brachten keine Ergebnisse. Die Bodenformationen scheinen niemals unterbrochen worden zu sein. Es ist eine gute Arbeit geleistet worden, die unter Umständen geeignet wäre, die Festasa-Unterlagen als bewußte Täuschung hinzustellen.«
Die Maschine führte nun unzählige Beweise an, wonach es keine Täuschung gewesen sein konnte. Es waren mehr als fünfzig Punkte, die eingehend und so absolut logisch erörtert wurden, daß mir anschließend schwindelte. Dann kam die Frage, die mich brennend interessierte:
»Gedächtnis – wieso kommst du zu dem Schluß, daß es sich bei den Unbekannten um nichtmenschliche Intelligenzwesen handeln könnte?«
»Die Berechnung hat einen Wahrscheinlichkeitskoeffizienten von 98,2465 Prozent. Die grundsätzliche Wertstellung ergibt sich aus dem totalen Unvermögen der irdischen Wissenschaft, die kleinste und einfachste Maschine in der gefundenen Marssiedlung geistig zu erfassen. Unter Hinzuziehung und vorsichtiger Bewertung der Aussagen von Mrs. Festasa bleibt die Gewißheit, daß es auf Luna denkendes Leben geben muß, selbst wenn die angeblich laufenden Maschinen mir in dem erkrankten Geist der Frau existieren, läßt schon das Auftauchen unbekannter Wesen auf solche nichtirdischen Ursprungs schließen.«
Diese maschinelle Behauptung wurde zum Gegenstand einer fast einstündigen Spezialbefragung, bei der das Gedächtnis sämtliche Einwände so einwandfrei zu entkräften oder zu erklären wußte, daß unsere Leute schließlich erschöpft aufgeben mußten. So etwas hatte ich noch nie erlebt.
Bildberichte über den Suchtrupp unter SM-112 folgten. Auch hier gab es exakte Unterlagen und Auswertungen.
Das Gedächtnis verfolgte genau den Weg der Spezialfahrzeuge, die sich immer weiter aus der Senke entfernten. Schließlich wurde die Entdeckung eines stählernen Tores gezeigt.
Unsere GWA-Wissenschaftler hatten die wahrscheinliche Linie des von Festasa gefundenen Tunnels auf der Oberfläche verfolgt. Sie waren dabei von der Annahme ausgegangen, daß kein vernünftiger Konstrukteur mit großartigen Baumaschinen Windungen oder weite Schleifen anlegen würde, da er sich ohnehin durch das unterlunare Gestein zu kämpfen hätte.
Maschinen, die infolge ihrer voraussetzbaren Vollkommenheit hartes und weiches Gestein mit der gleichen Schnelligkeit beim Tunnelbau beseitigen konnten, waren logischerweise niemals Sorgenkinder eines Ingenieurs. Er konnte unbeschwert planen und den kürzesten Weg zum Zielpunkt wählen.
Das waren die wohlbegründeten Überlegungen unserer Leute, die schließlich die phantastischen Anlagen
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