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Überfällig

Überfällig

Titel: Überfällig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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der Mar­s­stadt kann­ten.
    Die Er­war­tun­gen wa­ren nach ei­nem mü­he­vol­len Marsch in un­be­kann­tes Berg­ge­län­de auch voll und ganz ein­ge­trof­fen. In ste­ter Tä­tig­keit hat­ten die ro­bot­ge­steu­er­ten Me­tall­tas­ter et­was ent­deckt, das nicht na­tür­li­chen Ur­sprungs sein konn­te. Die akus­ti­sche Ein­pei­lung nach Or­tungs­laut­stär­ke hat­te letzt­lich zur Ent­de­ckung ei­ner großen Stahl­pfor­te ge­führt, die trotz der da­vor­lie­gen­den Tar­nungs-Fels­wand durch die hoch­emp­find­li­chen Ge­rä­te aus­ge­macht wor­den war.
    Da der Öff­nungs­me­cha­nis­mus beim bes­ten Wil­len nicht ent­deckt wer­den konn­te, wur­den erst die hin­der­li­chen Fels­mas­sen durch Ul­tra­schall-Ge­schüt­ze zer­pul­vert.
    Dann stan­den un­se­re For­scher vor dem glei­chen Pro­blem, an dem auch bald die Be­sat­zungs­mit­glie­der un­se­res ers­ten Mars-Raum­schif­fes ver­zwei­felt wa­ren.
    Die mar­sia­ni­sche Me­tal­le­gie­rung war von ei­ner der­ar­ti­gen Här­te und Wi­der­stands­fä­hig­keit, daß ihm mit kei­nem nor­ma­len Hilfs­mit­tel bei­zu­kom­men war. Der Schmelz­punkt lag weit über je­nen Tem­pe­ra­tu­ren, die von un­se­ren GWA-Ther­mo­ni­tal-Bren­nern er­zeugt wer­den konn­ten. Das wa­ren im­mer­hin run­de zwölf­tau­send Grad Cel­si­us. Das fremd­ar­ti­ge Ma­te­ri­al be­gann dar­un­ter noch nicht ein­mal zart auf­zu­glü­hen.
    Wir ver­folg­ten ner­vös die ver­geb­li­chen Be­mü­hung. Fes­t­a­sas Bild­be­richt war un­voll­stän­dig, doch da­für hat­te Cap­tain SM-112 fast zu reich­hal­ti­ges Ma­te­ri­al ge­lie­fert.
    Die Ul­tra­schall-Ge­schüt­ze der schwe­ren Spe­zi­al­pan­zer ver­tag­ten kläg­lich. Es war gar nicht dar­an zu den­ken, die Mo­le­kül­ver­bän­de die­ses Werk­stof­fes an­grei­fen zu kön­nen.
    Bohr­ver­su­che mit mo­le­kül­ver­dich­te­ten Edel­stahl­werk­zeu­gen brach­ten nicht den ge­rings­ten Krat­zer. Des­halb hal­te sich. SM-112 ent­schlos­sen, ei­ne ato­ma­re Mi­kro­la­dung auf Hem­mungs­ba­sis an­zu­wen­den. Ein Mann brach­te das win­zi­ge Ei. SM-112 zün­de­te es aus großer Ent­fer­nung. Der ver­zö­ger­te Kern­pro­zeß lief in ei­nem Zeit­raum von zehn Mi­nu­ten ab. Da­bei wur­den im in­ne­ren Re­ak­ti­ons­zen­trum durch­schnitt­lich acht Mil­lio­nen Hit­ze­gra­de frei.
    Das ge­nüg­te, um so­gar die mar­sia­ni­sche Pan­zer­pfor­te in einen blau­weiß ver­damp­fen­den Me­tall­ku­chen zu ver­wan­deln. Ein großer Teil der Fels­wand ver­flüs­sig­te sich zu La­va, ob­wohl in der Nacht­pe­ri­ode sehr tie­fe Tem­pe­ra­tu­ren ge­mes­sen wur­den. All das ge­sch­ah im Va­ku­um des Raum­es, der un­mit­tel­bar über der Ober­flä­che des luft­lee­ren Tra­ban­ten be­ginnt.
    Die Spe­zi­al-Hem­mungs­la­dung hat­te kei­ne ra­dio­ak­ti­ven Ne­ben­pro­duk­te er­zeugt. End­lich wa­ren wir in der Kern­phy­sik so­weit, un­er­wünsch­te Par­ti­kel aus­zu­schal­ten.
    Wir sa­hen, wie der Trupp mit schuß­be­rei­ten Waf­fen und laut­los rol­len­den Ket­ten­pan­zern in den ver­hält­nis­mä­ßig en­gen Tun­nel ein­drang. Knapp fünf­zig Me­ter hin­ter dem zer­schmol­ze­nen Tor stieß man auf das zwei­te, doch dies­mal wur­de ei­ne Art von Mann­pfor­te sicht­bar, die nach lan­gen Be­ra­tun­gen ge­öff­net wer­den konn­te.
    Ich saß völ­lig ver­krampft in mei­nem Ses­sel, als ich die un­glaub­li­chen Be­mü­hun­gen ver­folg­te. Der Ver­schluß war ein­fach mit der Hand zu be­die­nen. Das schwe­re Rad mit den sechs no­cken­ar­ti­gen Vor­rich­tun­gen zur Be­we­gung der Rie­gel war nicht zu über­se­hen. Au­ßer­dem hät­ten wir das ge­nau­so ge­macht.
    Da der zwi­schen den bei­den To­ren lie­gen­de Tun­nel aber zwei­fel­los als große Luft­schleu­se ge­dacht war, öff­ne­te sich die Mann­pfor­te nach in­nen. Ich sah SM-112 vor­sich­tig drücken, ehe er schließ­lich sei­ne gan­ze Kraft ein­setz­te.
    Es war ver­geb­lich. Nach ei­ni­ger Zeit stell­te man fest, daß hin­ter der zwei­ten Me­tall­wand ein ge­hö­ri­ger Ober­druck las­ten muß­te. Im Bild sa­hen wir die ver­schie­den­ar­tigs­ten Be­mü­hun­gen. Schließ­lich

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