Überfällig
der Marsstadt kannten.
Die Erwartungen waren nach einem mühevollen Marsch in unbekanntes Berggelände auch voll und ganz eingetroffen. In steter Tätigkeit hatten die robotgesteuerten Metalltaster etwas entdeckt, das nicht natürlichen Ursprungs sein konnte. Die akustische Einpeilung nach Ortungslautstärke hatte letztlich zur Entdeckung einer großen Stahlpforte geführt, die trotz der davorliegenden Tarnungs-Felswand durch die hochempfindlichen Geräte ausgemacht worden war.
Da der Öffnungsmechanismus beim besten Willen nicht entdeckt werden konnte, wurden erst die hinderlichen Felsmassen durch Ultraschall-Geschütze zerpulvert.
Dann standen unsere Forscher vor dem gleichen Problem, an dem auch bald die Besatzungsmitglieder unseres ersten Mars-Raumschiffes verzweifelt waren.
Die marsianische Metallegierung war von einer derartigen Härte und Widerstandsfähigkeit, daß ihm mit keinem normalen Hilfsmittel beizukommen war. Der Schmelzpunkt lag weit über jenen Temperaturen, die von unseren GWA-Thermonital-Brennern erzeugt werden konnten. Das waren immerhin runde zwölftausend Grad Celsius. Das fremdartige Material begann darunter noch nicht einmal zart aufzuglühen.
Wir verfolgten nervös die vergeblichen Bemühung. Festasas Bildbericht war unvollständig, doch dafür hatte Captain SM-112 fast zu reichhaltiges Material geliefert.
Die Ultraschall-Geschütze der schweren Spezialpanzer vertagten kläglich. Es war gar nicht daran zu denken, die Molekülverbände dieses Werkstoffes angreifen zu können.
Bohrversuche mit molekülverdichteten Edelstahlwerkzeugen brachten nicht den geringsten Kratzer. Deshalb halte sich. SM-112 entschlossen, eine atomare Mikroladung auf Hemmungsbasis anzuwenden. Ein Mann brachte das winzige Ei. SM-112 zündete es aus großer Entfernung. Der verzögerte Kernprozeß lief in einem Zeitraum von zehn Minuten ab. Dabei wurden im inneren Reaktionszentrum durchschnittlich acht Millionen Hitzegrade frei.
Das genügte, um sogar die marsianische Panzerpforte in einen blauweiß verdampfenden Metallkuchen zu verwandeln. Ein großer Teil der Felswand verflüssigte sich zu Lava, obwohl in der Nachtperiode sehr tiefe Temperaturen gemessen wurden. All das geschah im Vakuum des Raumes, der unmittelbar über der Oberfläche des luftleeren Trabanten beginnt.
Die Spezial-Hemmungsladung hatte keine radioaktiven Nebenprodukte erzeugt. Endlich waren wir in der Kernphysik soweit, unerwünschte Partikel auszuschalten.
Wir sahen, wie der Trupp mit schußbereiten Waffen und lautlos rollenden Kettenpanzern in den verhältnismäßig engen Tunnel eindrang. Knapp fünfzig Meter hinter dem zerschmolzenen Tor stieß man auf das zweite, doch diesmal wurde eine Art von Mannpforte sichtbar, die nach langen Beratungen geöffnet werden konnte.
Ich saß völlig verkrampft in meinem Sessel, als ich die unglaublichen Bemühungen verfolgte. Der Verschluß war einfach mit der Hand zu bedienen. Das schwere Rad mit den sechs nockenartigen Vorrichtungen zur Bewegung der Riegel war nicht zu übersehen. Außerdem hätten wir das genauso gemacht.
Da der zwischen den beiden Toren liegende Tunnel aber zweifellos als große Luftschleuse gedacht war, öffnete sich die Mannpforte nach innen. Ich sah SM-112 vorsichtig drücken, ehe er schließlich seine ganze Kraft einsetzte.
Es war vergeblich. Nach einiger Zeit stellte man fest, daß hinter der zweiten Metallwand ein gehöriger Oberdruck lasten mußte. Im Bild sahen wir die verschiedenartigsten Bemühungen. Schließlich
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