Überfällig
vogelfrei geworden ist. Leutnant TS-19 wird natürlich mit Ihnen verschwinden und sofort seinen vorbereiteten Stützpunkt aufsuchen.
Nun zur Sache Geheiminformationen durch das Gedächtnis.«
Ich schloß die Augen und unterdrückte krampfhaft einen tiefen Seufzer.
»Der Robot hat nach zahlreichen Unterlagen aus allen Mondbefehlsstellen errechnet, daß unbekannte Mächte den lunaren Funkverkehr abhören. Desgleichen die Bildsendungen. Es ist mit hundertprozentiger Sicherheit anzunehmen, daß man auf Ihre Flucht aufmerksam werden wird. Das ist der Zweck der Maßnahme. Nach dem Wahrscheinlichkeitsergebnis würde das die Unbekannten aber kaltlassen, wenn Sie nicht ein besonderes Reizmittel anwendeten.«
»Und das wäre?« fuhr ich auf.
Seine Andeutung hatte mich erschreckt. Ich ahnte Unheil.
»Tut mir leid, Konnat. Ich sagte Ihnen gleich daß Sie vor einer ungewöhnlichen Aufgabe stehen«, bemerkte er dazu.
»Sie haben mit dem Plasmajäger die bruchgelandete Rakete zu vernichten. Vorher die Piloten in Sicherheit bringen; aber nicht so behutsam, daß man Verdacht schöpft. Grob umgehen, aber die Männer natürlich am Leben lassen. Sie erhalten sowieso einen Sonderurlaub. Die Rakete ist mit einer marsianischen Strahlwaffe so zu vernichten, daß man es sofort erkennen kann. Das ist der bewußte Anreiz für die Unbekannten.
Für die sind Sie nur dann interessant, wenn an der Meinung ist, Sie hätten allerlei ausgeschnüffelt. Das Ereignis wird über alle Mondstationen durchgegeben. Suchbefehle folgen. Die Eliteeinheit auf Luna-Port wird Ihr schärfster und gefährlichster Gegner sein. Fallen Sie den Leuten auf keinen Fall in die Hände. Auf Luna wird erst geschossen und dann gefragt. Das ist Neuland, Wildnis, verstanden! Nur harte Männer können dort bestehen.
Der Plasmajäger ist von Professor Scheuning mit einem Energiegeschütz ausgerüstet worden. Wir fanden es in der Siedlung Albara-Senkung. Machen Sie sich interessant, und dann verschwinden Sie. Die Nachrichtenübermittlung ist sicher. Gegen eine Willensbeeinflussung durch Drogen oder Hypnose sind Sie durch Ihre Gehirnoperation gefeilt. Ihr dritter Mann ist nicht normal; er ist also ebenfalls unempfindlich. MA-23 hat die Operation – wie Ihnen bekannt ist – auch überstanden. Sie übermitteln nur auf telepathischer Basis. Keine Funksprüche, es sei denn im äußersten Notfall. Sie ziehen sich in Ihre Station auf Warteposition zurück. Weitere Befehle und Ratschläge kommen direkt von mir. TS-19 ist Ihr Nachrichten-Verbindungsmann. Er hat den zweiten Telepathen bei sich und außerdem leistungsfähige Geräte zur Funkverbindung mit mir. Als Relaisstation dient ein neuer GWA-Raumkreuzer mit Spezialbesatzung. Er hängt auf einer weiten Kreisbahn um den Mond.«
»Noch etwas, Chef?« fragte ich seufzend. »Wenn Sie damit einverstanden sind, lasse ich mir demnächst ein positronisches Gehirn in meinen Schädel einbauen. Dann kann man kaum etwas vergessen.«
»Unterlassen Sie die ironischen Anmerkungen. Es ist Ihre Aufgabe, die uns unbekannten Intelligenzen auf der Rückseite des Mondes aufzuspüren, die zuletzt entdeckte unterlunare Stadt zu erforschen und zu versuchen, die Funktion der rätselhaften Maschinenanlagen herauszufinden. Nebenbei müssen Sie dafür sorgen, daß Sie nicht erwischt werden. Das wäre alles. Noch Fragen?«
Ich erhob mich mit zitternden Beinen. Mein starrer Blick entlockte dem Alten ein unwilliges Stirnrunzeln, das langsam in ein breites Grinsen überging.
»Hohe Positionen bringen große Verantwortung mit sich«, meinte er
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