Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Überfällig

Überfällig

Titel: Überfällig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Raum­schiff mit Spe­zi­al­trup­pen er­scheint. Die Welt steht hin­ter Ih­nen, ich muß es noch­mals be­to­nen.«
    Das wa­ren sei­ne Ab­schieds­wor­te. Sie mach­ten mich in der Tat froh. Ja – was wir in vier­zig Jah­ren nicht ge­schafft hat­ten, war nun über Nacht ein­ge­trof­fen. Ich muß­te an die asia­ti­sche Spe­zi­al­ein­heit der ›Him­mels­stür­mer‹ den­ken. Bei Ein­sät­zen in Asi­en hat­ten uns die­se her­vor­ra­gen­den Raum­pi­lo­ten er­heb­li­che Schwie­rig­kei­ten be­rei­tet. Auch die Rus­sen hat­ten al­ler­lei auf­zu­bie­ten. Es war doch ein an­ge­neh­mes Ge­fühl, we­nigs­tens den Rücken frei zu ha­ben. Fast hät­te ich mir in dem Au­gen­blick wün­schen mö­gen, die Be­dro­hung aus dem Nichts hiel­te im­mer an. Wie schnell wä­re die Welt ge­eint ge­we­sen. Wir be­nö­tig­ten die ge­wal­ti­gen Bo­den­schät­ze In­ner­asi­ens. Dort brauch­te man un­se­re bes­se­re Wis­sen­schaft. Das war nur ein Bei­spiel von zehn­tau­send.
    TS-19 schi­en ähn­li­chen Ge­dan­ken nach­zu­hän­gen, als wir die Trans­port­ma­schi­ne be­tra­ten.
    Der Leut­nant er­hielt hier sei­ne Uni­form, ich ei­ne Ar­beits­kom­bi­na­ti­on mit Fuß­fes­seln. Mei­ne an­geb­li­che Ver­ur­tei­lung war un­ter Aus­schluß der Öf­fent­lich­keit er­folgt. Ein so wich­ti­ger Mann durf­te nicht oh­ne wei­te­res de­por­tiert wer­den. Die Öf­fent­lich­keit hät­te sich zu sehr für streng ge­hei­me Pro­jek­te in­ter­es­sie­ren kön­nen. Ich hat­te laut Ge­hei­mak­ten vor ei­nem Aus­schuß des Se­nats ge­stan­den.
    Es war tat­säch­lich nichts ver­ges­sen wor­den. Seit­dem wir das ›Ge­dächt­nis‹ hat­ten, schie­nen Flüch­tig­keits­feh­ler mit ver­hee­ren­den Fol­gen aus­ge­schlos­sen zu sein.
     
     

5.
     
    »Trink und krie­ge Bauch­schmer­zen«, wünsch­te mir der Mann mit süf­fi­san­tem Lä­cheln. Sei­ne dro­hen­den Bli­cke wa­ren nicht zu über­se­hen.
    »Euch Brü­dern soll­te man grund­sätz­lich Salz­säu­re in die Mut­ter­milch tun, da­mit ihr spä­ter kei­ne Dumm­hei­ten macht.«
    Ich sah den Spre­cher haß­er­füllt an. Auf kei­nen Fall durf­te er die Hei­ter­keit be­mer­ken, die sei­ne Wor­te aus­ge­löst hat­ten.
    Die­se Bur­schen ge­brauch­ten viel­leicht Aus­drücke!
    Der stäm­mi­ge Na­vi­ga­tor des Mond-Ku­ri­er­schif­fes warf die Kunst­stoff­la­sche mit dem lau­war­men Kaf­fee so luf­tig auf den Alu-Klapp­tisch, daß fast der Saug­schlauch ab­brach. Na­tür­lich, ich war für ihn der ver­ur­teil­te Gau­ner, und das kön­net die Leu­te von der Raum­gar­de auf den Tod nicht er­tra­gen.
    »Na los schon, Bru­der Ur­mensch, er­he­be dei­ne zar­te Tat­ze, wenn du Durst hast. Denkst du viel­leicht, ich wür­de dich noch an die Brust neh­men, eh?«
    Ich schenk­te ihm einen wü­ten­den Blick. TS-19 ver­such­te an­ge­strengt, sei­ne zu­cken­den Mund­win­kel zu ver­ber­gen. Als Be­gleit­of­fi­zier ei­nes Ge­fan­ge­nen durf­te er sol­che Be­mer­kun­gen un­mög­lich zu­las­sen. Der ar­me Kerl schi­en au­gen­blick­lich et­was au­ßer Fas­sung zu sein.
    »Ich bit­te um Mä­ßi­gung, Cap­tain«, for­der­te er.
    Der Astro­na­vi­ga­tor dreh­te sich et­was un­wil­lig um. Er bot mir da­durch die Ge­le­gen­heit zu ei­nem er­hei­ter­ten Grin­sen.
    Mein Ver­bin­dungs­mann trug na­tür­lich die vor­schrifts­mä­ßi­ge Dienst­mas­ke, da man ihn durch sei­ne schwarz­blaue Uni­form so­fort als GWA-Agen­ten iden­ti­fi­zie­ren konn­te. Der Cap­tain sah re­spekt­voll auf den Dop­pel­kopf-Ko­me­ten auf der lin­ken Brust­sei­te. In­zwi­schen war all­ge­mein be­kannt, was die Aus­zeich­nung be­deu­te­te. Das wa­ren Spe­zi­al­be­am­te von GWA-Raum­korps.
    TS-19 wies ihn zu­recht.
    »Un­ter­las­sen Sie die­se be­lei­di­gen­den Be­mer­kun­gen. Ein Sträf­ling ist an­stän­dig zu be­han­deln.«
    »Be­lei­di­gend?« frag­te er fas­sungs­los. »Wie­so, Sir? Das wa­ren doch harm­lo­se Wor­te. Wis­sen Sie, was wir un­ter be­lei­di­gend ver­ste­hen? Wenn je­mand bei­spiels­wei­se auf die Idee kommt, mich einen krum­men …«
    »Dan­ke, es reicht«, un­ter­brach der Agent has­tig. Schließ­lich kann­te er die Leu­te auch, und

Weitere Kostenlose Bücher