Überfällig
Vielleicht kannst du mir verraten, wie man mit dem Feuerspucker umgeht, eh?«
Er wurde schon wieder impertinent.
TS-19 warf beruhigend ein:
»Ich habe die beiden Männer gesehen, Sie standen hinter einem großen Felsblock in guter Deckung. Ihnen ist höchstens etwas heiß geworden.«
»Okay, danke«, brach ich das Thema ab. »Der Einsatz hat begonnen, meine Herren. TS-19, Sie nehmen nun sofort den bereitstehenden Kettenpanzer, damit Sie in Ihre Station kommen. Ist das alles klar?«
Ich sah Hannibal fragend an. Er nickte.
»Logisch. Wozu bin ich seit einigen Wochen hier. Im Wagen sitzt der Mann, der Sie sicher zum wartenden Schiff bringt. Das steht aus Sicherheitsgründen zwanzig Meilen entfernt in guter Deckung. Damit fliegen Sie zum höchsten Gipfel der Berge. In gerader Linie einhundertundzehn Meilen entfernt, 5852 Meter hoch. Dort sind Sie für jeden Funkspruch gut erreichbar. Je höher, desto besser – bei diesem nahen Horizont. Wir können Sie mit Mikro-Funkgeräten noch gut erreichen, wenn es sich als nötig erweisen sollte. Besser ist natürlich die telepatische Verbindung. Da gibt es keine Hindernisse. Das Mädchen hält sich längst in Ihrem Stützpunkt auf. Manzo ist hier.«
»Kontaktversuche einwandfrei?« fragte ich erneut.
»Hundertprozentig. Das ist direkt toll, Manzo scheint mit der Kleinen tatsächlich in außergewöhnlichem Kontakt zu stehen. Seitdem er das letzte Mal mit uns arbeitete, ist die Verbindung noch viel besser geworden. Im HQ ist speziell eine parapsychologische Abteilung eingerichtet worden. Die GWA sucht Telepathen mit natürlicher Veranlagung zur Spezialausbildung. Der Alte hat das Gefühl, das Nachrichten-Übermittlungsproblem könnte immer schwieriger werden. Eine feine Sache, wenn man nur zu denken braucht und auf der anderen Seite ist einer, der das genau versteht.«
Ich nickte nur, da wir uns mit diesen ›übersinnlichen‹ Fähigkeiten längst abgefunden hatten.
Da war die kleine Kiny, ein Kind noch. Die radioaktiv leicht verseuchte Erbmasse ihrer Eltern hatte ihr etwas gegeben, was man im Mittelalter der Menschheit als Hexerei bezeichnet hatte. Das Mädchen war eine hervorragende Telepathin, die ihren gedachten Bewußtseinsinhalt ohne jedes technisches Hilfsmittel einem gleichartig veranlagten Individuum so klar und einwandfrei mitteilen konnte, daß unsere Wissenschaftler nur noch staunten. Dazu kam noch das Erfassen fremder Gedanken.
Bei Manzo lag der Fall noch anders. In ihm hatten wir einen ausgesprochenen Mutanten, der sich auch körperlich von einem Normalmenschen unterschied. Er war Nachkomme von Eltern, deren Erbmasse durch die harten Strahlungen in der Amazonas-Gegend entscheidende Veränderungen erfahren hatte. Bei Manzo hatte man Eigenschaften festgestellt, die zweifellos mit einem Wiedererwecken der urmenschenhaften Fähigkeiten und Instinkte identisch waren. Die neue Theorie lief darauf hinaus, daß man dem frühen Menschentum Sinne zusprach, die im Laufe der Entwicklung verkümmerten. Ein sogenannter Kulturmensch benötigt auch kein zur Aufnahme von Ultraschallschwingungen geeignetes Gehör mehr. Er könnte kaum etwas damit anfangen; aber dafür war es für den vorgeschichtlichen Jäger unerläßlich gewesen.
Telepathie war ein ähnlich gelagerter Fall. Jedes denkende Gehirn sendet bestimmte Impulse aus, die mit dem Geistesinhalt identisch sein können. Es kommt nur darauf an, diese nicht meßbaren Schwingungen zu erfassen und richtig zu verwerten. Manzo und die kleine Kiny Edwards glichen sich darin aus. Sie waren beide Sender und Empfänger zugleich.
Der
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