Überfällig
zugebilligt, da sich in den Raumanzügen keine auffälligen Dinge befinden sollten. Man konnte mit einer gründlichen Untersuchung rechnen.
Mein Mikro-Sender saß längst in der alten Schußnarbe im rechten Oberschenkel. Sie war wie üblich durch Synthese-Plasma verschlossen worden. In den letzten Tagen hatte sich das auf meine Körperschwingungen abgestimmte Gerät aufgeladen. Der kurze Testversuch war einwandfrei verlaufen. TS-19 konnte uns noch gut hören.
Die Bewaffnung trugen wir voll sichtbar. Wenn etwas schiefging, war sie ohnehin verloren. Dann waren wir auf Manzos Höcker angewiesen.
Es dauerte gut eineinhalb Stunden, bis wir marschbereit waren. Außer den Thermo-Raks mit den gefüllten Magazinen hatten wir pro Mann einen der marsianischen Energiestrahler erhalten. Wir wußten nicht, ob man die Waffe leerschießen konnte; und wenn, wie oft man feuern durfte. Immerhin waren die Konstruktionen sehr dekorativ, nur durfte man sie nicht in geschlossenen Räumen anwenden. Beim ersten Versuch waren wir ums Haar gebraten worden, obwohl die Halle riesig gewesen war. Die Luft erhitzte sich in Sekundenbruchteilen. Ich betrachtete die Waffen deshalb mit größtem Mißtrauen.
Manzo schleppte darüber hinaus sämtliche Nahrungskonzentrate und das notwendige Wasser. Zusammen mit den schweren Raumanzügen wog es auch auf dem Mond runde vierzig Kilogramm. Immerhin kam uns unser geringeres Körpergewicht zugute. Infolgedessen konnten wir uns noch einigermaßen geschmeidig bewegen.
Manzo glich einem wandelnden Berg.
Wir verließen den relativ kleinen Felsraum, den wir als Zentrale ausgebaut hatten. Vor der zusätzlichen Sicherheitsschleuse warteten sie auf mich, bis ich innen den Funkschalter zur Beseitigung der Säuresperre eingestellt hatte. Dann legte ich den Hebel um. Nach Ablauf von drei Minuten mußte der Strahler scharf werden. Wer jetzt dort eindrang, würde eine teuflische Überraschung erleben.
Ich schloß das Außenschott und verriegelte es. Vor uns lag die gewaltige Wand aus MA-Metall, und dahinter begannen die Räume, die wir längst kannten.
Wenn wir aber angenommen hatten, wir wären in eine zweite unterlunare Marsstadt ein gedrungen, so hatten wir uns getäuscht. Das hier war nur eine Raumschiffswerft ziemlich nahe der Oberfläche. Da gab es weit hinten eine stabil erscheinende Felswand, hinter der wir einen Hohlraum festgestellt hatten. Dort mußte es weitergehen, nur hatten wir bisher nicht gewußt, wie man die Wand öffnen konnte.
Das schien sich jetzt geändert zu haben, denn ich vertraute den Wahrscheinlichkeitsdaten des Robots. Nach der geographischen Auswertung sollte hinter dem unsichtbarem Durchgang jener Verbindungstunnel liegen, den Dr. Festasa zweihundertzwanzig Meilen entfernt ebenfalls gefunden hatte. Wenn wir dort erst eingedrungen waren, mußte es einfach weitergehen.
Manzo gab die Kontrollmeldung durch und berichtete von der Säuresperre.
TS-19 wünschte uns viel Glück und teilte noch mit, daß der Chef an alle auf dem Mond stationierten Raumdivisionen volle Einsatzbereitschaft befohlen hätte. Das vereinigte Hauptquartier wäre im GWA-HQ eingerichtet worden, da es nur dort das positronische Gehirn gab.
Auf der Erde mochte nun allerhand los sein. Ich konnte mir vorstellen, wieviel Militärs und Geheimdienstleute mit heißen Köpfen beratschlagten. Und das alles wegen drei Leuten, die bepackt wie Maulesel und besser bewaffnet als eine ganze Armee des 19. Jahrhunderts unter der zerrissenen Kruste des Mondes ins Ungewisse schritten.
Zwei aktive GWA-Agenten im kosmischen Einsatzdienst und ein
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