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Überfällig

Überfällig

Titel: Überfällig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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imi­tier­ter Ser­geant der GWA zur be­son­de­ren Ver­wen­dung nah­men einen Kampf auf, der das Schick­sal der ge­sam­ten Mensch­heit ent­schei­den konn­te.
    Wir durch­schrit­ten die klei­ne Mann­schleu­se in der Rie­sen­wand und be­tra­ten die stock­fins­te­ren Fels­hal­len der ehe­ma­li­gen Re­pa­ra­tur­werft. Hier konn­te uns nichts mehr in­ter­es­sie­ren. Ja, wenn wir we­nigs­tens ein mar­sia­ni­sches Raum­schiff ge­fun­den hät­ten! Das wä­re ge­nau das Rich­ti­ge für un­se­re wis­sens­durs­ti­gen Ex­per­ten ge­we­sen.
    Nur un­se­re Schein­wer­fer er­hell­ten das Dun­kel. We­nigs­tens gab es durch die vor­han­de­ne At­mo­sphä­re ein gu­tes Streu­licht.
    »Ach­tet mir un­be­dingt auf das Ro­te Leuch­ten«, warn­te ich, »Man­zo, nicht die Mel­dun­gen ver­ges­sen. Wenn du ein­mal aus­setzt, gel­ten wir als über­fäl­lig. Dann geht oben der Zau­ber los. In den Swit­chin-Ber­gen sind vier Tief­boh­run­gen von je drei­tau­send Me­ter vor­ge­nom­men wor­den. Weißt du, was man in die Lö­cher hin­ein­ge­steckt hat?«
    »Vier Koh­len­stoff­bom­ben mit ei­ner Ener­gie­ka­pa­zi­tät von je zwei­hun­dert Mil­lio­nen Ton­nen TNT; zu­sam­men acht­hun­dert Mil­lio­nen Ton­nen TNT«, ent­geg­ne­te Han­ni­bal ru­hig. »Das langt, Freun­de, um die gan­zen Ber­ge ins All zu bla­sen. Es langt auch, um ei­ne tief un­ter der Ober­flä­che an­ge­leg­te Sied­lung zu ver­nich­ten. Der Gas­druck zer­trüm­mert je­den un­ter dem Punkt Null lie­gen­den Hohl­raum, und es dürf­te ge­wal­ti­ge ge­ben. Ver­giß mir al­so nicht die Mel­dun­gen, Man­zo.«
    Der Mu­tant lach­te grol­lend. Es hör­te sich in den wei­ten Hal­len schau­rig an.
     
     

8.
     
    Es war so ein­fach ge­we­sen, daß ich das Ge­fühl hat­te, als hät­te mir je­mand mit dem Ham­mer vor den Kopf ge­schla­gen. Da hat­ten sich die bes­ten Kön­ner der Welt wo­chen­lang die Ge­hir­ne zer­mar­tert, bis ein La­ma-Pries­ter aus Ti­bet auf­tauch­te und sei­ne Er­klä­run­gen ab­gab. Ich war na­he dar­an, zu­gleich zu flu­chen und zu la­chen. Wir hirn­ver­brann­ten Nar­ren hat­ten nicht be­dacht, daß die al­ten Mar­sia­ner et­was von den ver­steck­ten Ei­gen­schaf­ten des Geis­tes ver­stan­den ha­ben könn­ten. Mit un­se­ren Tech­ni­kern hat­ten wir her­um­ge­rät­selt, und da­bei war es so ein­fach.
    Die Me­cha­nis­men rea­gier­ten nur auf einen Geis­tes­be­fehl, der ein­fach in dem ge­dach­ten und ab­ge­strahl­ten Be­wußt­seins­in­halt ›öff­nen‹ be­stand. Es war di­rekt lach­haft.
    Man­zo be­haup­te­te, daß die In­tel­li­gen­zen des Ro­ten Pla­ne­ten ein an­de­res Wort da­für ver­wandt hät­ten, aber die Sinn wä­re zwei­fel­los der glei­che ge­we­sen. Hier schi­en das mit dem be­wuß­ten te­le­pa­thi­schen Den­ken ver­bun­de­ne Vor­stel­lungs­ver­mö­gen ei­ne ge­wal­ti­ge Rol­le zu spie­len. Mit dem Be­griff ›öff­nen‹ war die Vor­stel­lung ei­ner auf­glei­ten­den Tür ver­bun­den, und das hat­te der un­sicht­ba­re Emp­fän­ger ak­zep­tiert.
    Zu­erst war vor uns die Fels­mau­er in den Bo­den ver­sun­ken, an­schlie­ßend ei­ne MA-Me­tall­wand, hin­ter der ei­ne Luft­schleu­se kam. Klar, die war aus Si­cher­heits­grün­den an­ge­legt wor­den.
    Auch die­se Sper­re hat­ten wir glatt durch­schrit­ten. Hin­ter dem zwei­ten Schott öff­ne­te sich ein ziem­lich en­ger Gang, in dem sich Man­zo nur ge­bückt fort­be­we­gen konn­te. Die Luft war hier aber eben­so ein­wand­frei wie in der Raum­schiffs­werft.
    Wir stan­den jen­seits der Schleu­se und blick­ten in das Dun­kel. Die mar­sia­ni­sche Strahl­waf­fe hat­te ich längst in die Hal­te­rung des Raum­an­zu­ges ein­ge­hängt, da ich mich bei ei­ner even­tu­el­len An­wen­dung selbst in Ge­fahr ge­bracht hät­te. Die­ser Stol­len war für sol­che Glu­ten nicht ge­eig­net. Da­für hielt ich die schwe­re, lang­läu­fi­ge Ther­mo-Rak in der Rech­ten.
    In der Kam­mer des glatt­flä­chi­gen Lau­fes ruh­te das ers­te Klein­stra­ke­ten­ge­schoß vom Ka­li­ber 7 Mil­li­me­ter. Die Waf­fe war äu­ßer­lich ei­ner Ar­mee-Hen­der­ley nach­ge­bil­det.
    Wir hör­ten nichts. So­gar Man­zo

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