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Ueberfall auf Skytown

Ueberfall auf Skytown

Titel: Ueberfall auf Skytown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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ihnen nicht ganz so schnell, und sie verwandte noch einmal eine Sekunde darauf, einen Blick in den Tunnel zu werfen. Ihr Vorsprung war auf gute hundert Meter angewachsen. Die Insektenarmee schien den Tunnel wie eine einzige, kompakte Masse auszufüllen, eine wirbelnde, allesverschlingende Freßmaschine. Es war ein grauenerregender Anblick. Aber wenn der Weg, den Melissa einschlug, wirklich nach oben führte, hatten sie eine reelle Chance. Skudders SWAT-Team mußte mittlerweile eingetroffen sein. Und selbst wenn nicht, konnte Charity schlimmstenfalls über ihren Armbandkommunikator den Jet herbeirufen. Sie riß sich von dem furchtbaren Anblick los, fuhr herum und stürmte hinter den beiden her. Melissa hatte mittlerweile eine mit Trümmern übersäte Treppe erreicht, von deren oberem Ende ein schwacher Lichtschein herabfiel. Der Weg führte tatsächlich ins Freie. Der Anblick spornte Charity noch einmal zu größerer Schnelligkeit an. Sie holte auf, stürmte hinter den beiden anderen die Treppe hinauf und stellte mit einem Gefühl leichter Irritation fest, daß sie auf halber Strecke stehengeblieben waren. Als sie die anderen erreichte, sah sie auch, warum es so war. Die Treppe war verschwunden Wo die oberen fünfzehn oder zwanzig Stufen gewesen waren, erhob sich nun eine bizarre, spiegelglatte Masse aus geschmolzenem und wieder erstarrtem Stein und Glas. Vielleicht wäre es trotzdem möglich gewesen, diese Wand   irgendwie zu ersteigen, doch aus der geschmolzenen Masse strahlte eine solche Hitze aus, daß es vollkommen unmöglich war, sich ihr auch nur auf drei Meter zu nähern. »Ich… ich verstehe das nicht«, stammelte Melissa. »Das war vorher noch nicht da! Hier war eine Treppe!« »Ich weiß, Kleines«, sagte Charity bitter.  Und ich weiß auch, wer für diesen Blitz-Umbau verantwortlich ist. Die Verbesserungen, die Hartmanns Techniker an den Bordwaffen des Jet vorgenommen hatten, waren ihr Geld wirklich wert. Ein einziger Schuß hatte genügt, um die Treppe auf mehr als fünfzehn Meter Länge zu schmelzen. »Gibt es noch einen anderen Weg hier heraus?« fragte sie. Walter nickte. »Die nächste Station. Es ist mehr als ein Kilometer bis dorthin, aber wir können es schaffen.« Charity drehte sich um, schaute nach unten und sah, daß sie es nicht schaffen konnten. Unter ihnen tauchten die ersten Wanzen auf. »O Gott!« stieß Walter hervor. »Sie haben uns.« Charity Gedanken überschlugen sich. Sie saßen tatsächlich in der Falle. Die Wanzen bewegten sich langsamer als ihre Opfer, aber sie kamen die Treppe herauf. Es war nicht die ganze Armee, nicht einmal ein nennenswerter Teil. Aber das würde sich ändern, sobald die ersten Raubinsekten Witterung aufgenommen hatten. Vielleicht hatten sie doch noch eine winzige Chance. Charity zog ihre Waffe, schaltete von Punkt- auf Flächenfeuer um und richtete den Lauf in die Tiefe. Statt nadeldünner, sonnenheißer Blitze gab die Waffe nun einen breit gefächerten Strom nahezu unsichtbarer Laserenergie aus, die fast die gesamte Breite der Treppe abdeckte. Winzige Staubpartikel in der Luft und am Boden verwandelten sich für Sekundenbruchteile in Miniatursterne und verglühten. Die  getroffenen Wanzen explodierten diesmal nicht, begannen aber plötzlich zu zucken, stürzten auf die Seite oder auf den Rücken und starben einen langsameren, doch ebenso sicheren Hitzetod. Dünner Rauch begann von ihren Panzern aufzusteigen, während das empfindliche Fleisch darunter verkochte. Charity schwenkte die Waffe in einer langsamen Bewegung von rechts nach links und wieder zurück. Der unsichtbare Strahl brannte eine Schneise aus Tod und Vernichtung in die Insektenarmee, aber die Kreaturen verfügten über nahezu unbegrenzten Nachschub. Für jedes Tier, das Charity erschoß, schienen drei neue aufzutauchen. Sie schoß ungefähr eine Minute, dann nahm sie den Finger vom Feuerknopf und senkte den Laser. »Was… was tust du?« stammelte Melissa. »Sie kommen näher! Schieß doch!« »Gleich«, antwortete Charity gepreßt. Die Energiezelle des Lasers hielt nicht ewig. Die Waffe hatte sich bereits spürbar erwärmt. Sie wartete, bis eine größere Anzahl Wanzen die Treppenstufen überschwemmte, schoß dann erneut und tötete mit einer einzigen Salve Hunderte der gefräßigen Monster. Die Treppe war mit schwelenden und sterbenden Wanzen übersät, doch der Strom weißer, krabbelnder Ungeheuer verebbte einfach nicht. Charity wartete wieder, hob die Waffe erneut

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