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Ueberfall auf Skytown

Ueberfall auf Skytown

Titel: Ueberfall auf Skytown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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über uns herzufallen.« In Seyberts Augen blitzte es kampflustig auf, aber sie beherrschte sich. Charity vermutete, daß sie sich ausführlich auf diesen Moment vorbereitet hatte – ganz anders als sie. »Sie reden von Moron«, sagte Seybert, in einem verständnisvoll-herablassenden Tonfall, der Charitys Verwirrung zu jähem Zorn werden ließ. »Ich kann Sie ja gut verstehen, aber –« »Nein, Gouverneur, ich fürchte, das können Sie nicht«, unterbrach Charity. Sie sah zuerst Seybert, dann Drasko und schließlich der Reihe nach – und schneller – alle anderen Anwesenden an. Hartmann sah besorgt aus, während Skudder versuchte, Charity einen warnenden Blick zuzuwerfen. Auf den Gesichtern der meisten anderen jedoch war eher eine Mischung aus Ablehnung und Neugier zu lesen, und Charity erkannte, daß außer Skudder und ihr alle hier auf diesen Moment gewartet hatten. Offensichtlich hatten Seybert und Drasko diesen Vorstoß nicht nur genau geplant, sondern auch mit dem meisten Anwesenden abgesprochen. War sie dabei, in eine Falle zu tappen? Trotzdem, im Grunde wider besseren Wissens, fuhr sie fort: »Mit Verlaub, niemand in diesem Raum kann das. Sie haben nicht erlebt, wozu diese Geschöpfe fähig sind.« »Captain Laird!« Drasko machte eine entschlossene Geste mit der linken Hand. »Hier in diesem Raum ist niemand, der nicht unter der Herrschaft Morons geboren und aufgewachsen wäre. Jeder von uns hat Freunde oder Familienangehörige an diese Bestien verloren. Und wir alle haben gegen sie gekämpft, auf die eine oder andere Weise.« »Aber keiner von Ihnen war dabei, als sie gekommen sind!« widersprach Charity heftig. »Ich schon! Ich war dabei, als sie kamen! Allein die Armee der Vereinigten Staaten war damals zehnmal schlagkräftiger als alles, was wir heute aufbieten können. Wissen Sie, was es uns genutzt hat? Nichts! Sie haben uns mit einem einzigen Schlag erledigt.« »Wir alle kennen diese alten Geschichten, Captain Laird«, sagte Seybert sanft. Irgend etwas in ihrem Blick warnte Charity. Sie war dabei, in eine Falle zu laufen. »Sind Sie scharf darauf, diese Katastrophe noch einmal zu erleben, Gouverneur?« fragte sie heftig. Skudders Blick wurde eindeutig verzweifelt, doch Charity konnte nicht anders. »Sie haben uns damals geschlagen, weil wir nicht vorbereitet waren.« »Und Sie glauben, wir wären es heute?« fragte Drasko. »Mit einer Armee, die nicht einmal ein Zehntel ihrer damaligen Schlagkraft hat?« »Wir waren viel zu sehr damit beschäftigt, uns gegenseitig umzubringen«, antwortete Charity. »Wir haben mit allem gerechnet, nur nicht mit dem Überraschungsmoment. Noch einmal wird ihnen das nicht gelingen. Wenn sie wiederkommen, werden wir diesmal vorbereitet sein.« »Woher wollen Sie wissen, daß sie wiederkommen?« fragte Seybert. »Woher wollen Sie wissen, daß das nicht geschieht?« »Es spricht nichts dafür«, antwortete Seybert ruhig. »Nicht wenige unsere Wissenschaftler sind der Meinung, daß sie es  gar nicht können. Nach allem, was wir wissen, ist das Transmitternetz der Moroni zusammengebrochen. Selbst wenn sie es wieder einschalten können, werden sie wahrscheinlich für sehr, sehr viele Jahre damit beschäftigt sein, vor ihrer eigenen Haustür aufzuräumen.« »Oder sie kommen mit Höchstgeschwindigkeit hierher, um uns zu erklären, wie ungehalten sie über das sind, was wir mit ihrem Sternentor gemacht haben«, sagte Charity zornig. »Wir wissen, daß die Moroni nicht über die Technik überlichtschneller Raumfahrt verfügen«, sagte Seybert. »Selbst wenn sie eine Basis im nächsten benachbarten Sonnensystem besäßen, und selbst wenn sie unmittelbar nach der Zerstörung des Sternentransmitters ein weiteres Trägerschiff losgeschickt hätten, könnte es die Erde in frühestens zwanzig Jahren erreichen.« »Das sind eine Menge selbst und wenns«, fügte Drasko hinzu. »Sehen Sie, Captain Laird, wir verstehen Sie durchaus. Wir alle, jeder einzelne Mensch auf diesem Planeten weiß, was Sie für uns alle getan haben. Natürlich haben Sie die besten Absichten, und natürlich ist Ihre Sorge echt und aufrichtig. Aber vielleicht sehen Sie die Dinge… anders als wir.« »Anders? Was soll das heißen?« Drasko tauschte einen raschen Blick mit Seybert, ehe er fortfuhr: »Sie haben Großartiges geleistet, Captain Laird. Unter Ihrer Führung ist aus einem verwüsteten Planeten innerhalb von nur acht Jahren eine Welt geworden, die wieder eine Zukunft hat. Aber

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