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Überleben auf Partys: Expeditionen ins Feierland (German Edition)

Überleben auf Partys: Expeditionen ins Feierland (German Edition)

Titel: Überleben auf Partys: Expeditionen ins Feierland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Uschmann , Sylvia Witt
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dass Spezi so glücklich ist, denkt Knuddel, während er sich an die Menschen wirft und strahlt, sein ganzer Kopf eine Leuchtbirne der Euphorie. Die Kamera über der Menge zeigt: Der Kreis der Tanzenden erhellt sich von außen nach innen, denn Babbel umkreist den Dancefloor, um die Leute nach und nach mit seiner Kommunikationsmarkierung einzufärben … und vielleicht doch noch ein Mädchen zu finden. Er ist zuversichtlich, denn der Moment ist perfekt, besser kann es nicht werden, es ist der absolute Flow aus Tanzen, Plappern, Umarmen und Versinken. Selbst Trouble weiß das. Er spürt, dass keine Location heute Nacht noch besser sein kann, aber trotzdem pflügt er sich durch die Menge zu Babbel, der gerade eben eine wundervolle Grünhaarige erspäht hat, und schreit in den anschwellenden Track »All The Girls« von Guti: »Komm, lass endlich weiter!«
    Merke ➙ Der Trouble in der Gruppe wird niemals mit einer Situation zufrieden sein. Für ihn wächst das grüne Gras grundsätzlich auf der anderen Seite, und kein Fass in seinem Geist hat einen Boden. »(I can’t get no) Satisfaction« von den Rolling Stones ist zwar ein Rocksong, aber er wurde eigentlich für einen clubbenden Kokser wie ihn erfunden.
    Der After-Hour-Club am Sonntag hat Sofas in seinem Chillout-Bereich. Große, breite, weiße Sofas. In einem davon hängen Spezi und Knuddel. Babbel und Trouble haben an der Bar unter dem alten Kronleuchter einen Streit ausgetragen, der darin endete, dass Babbel darauf beharrte, in diesem Club hier auf jeden Fall bis heute Abend zu bleiben, egal, ob Trouble drohe und quengle wie ein kleiner Junge am Ständer mit den Spielzeugautos von Hot Wheels. Daraufhin verschwand Babbel in die Menge und Trouble aufs Klo. Wahrscheinlich muss er sich auf den Schreck erst mal die Nase pudern.
    Genau zwischen Spezi und Knuddel hat ein fremder Typ Platz genommen, der begeistert von einem Experiment erzählt. Mit den Händen malt er es in die Luft, seine geröteten Augen konzentriert auf die gedachten Skulpturen gerichtet.
    »Die haben also Spinnen alle möglichen Drogen gegeben und geschaut, wie dann die Netze werden, ja?«
    Spezi nickt und gähnt. Knuddel streichelt halb abwesend den Rücken des Erzählenden, hört aber auf, als der sich umdreht.
    »Was? Nee, mach ruhig weiter mit der Streichelei, wenn dir danach ist. Ich will nur, dass ihr zuhört. Also, aufgepasst. Die Spinnen, die THC bekommen haben, die fingen schön an mit ihren Netzen, ja …?« – der Spinnenmann malt es in die Luft – »… und haben dann irgendwann mittendrin einfach das Interesse dran verloren. Kein Bock mehr. Zu faul.« Der Spinnenmann lässt die Hände sinken. »Unter LSD, ja, da haben sie extrem präzise gearbeitet, sind aber auch nie fertig geworden. Stundenlang haben sie sich an einer Ecke vom Netz verzettelt, als wäre es wichtiger, rechts oben ein Wappen einzuhäkeln, als erst mal das Gröbste fertig zu machen.« Der Spinnenmann lacht. Sein Körper wippt auf dem Sofa. Knuddels Hand schubbert an seinem Rücken auf und ab. »Aber ratet mal, wodurch die Spinne vollkommen ausgetickt ist? Was der härteste Stoff von allen war, voll die Psychoscheiße?«
    Während sie dem Spinnenmann zuhören, beobachten sie, wie Trouble aus dem Gang des Klos heraus- und auf das Sofa zugeschossen kommt. Sein Gesicht verheißt nichts Gutes.
    »Koks?«, rät Spezi.
    Bevor der Spinnenmann antworten kann, ist Trouble bei ihm und packt ihn unverhohlen am Kragen.
    »Welcher Tag ist heute???«, brüllt er ihn an. Im Hintergrund schwappt Hard-Trance aus dem Tanzbereich herüber.
    Der Spinnenmann antwortet: »Sonntag, glaube ich …«
    Trouble zieht ihn am Kragen von der Couch und starrt ihm Nase an Nase in die roten Augen: »Welches Jahr???«
    Spezi erkennt es. Trouble spielt Michael Biehn aus dem ersten Terminator nach. Wenn es soweit gekommen ist, dass Trouble apokalyptische Filme nachspielt, ist er völlig drüber. Sie hätten längst den Club wechseln müssen. Trouble zieht den Spinnenmann auf die Beine, nimmt ihn in den Schwitzkasten und schleift ihn vom Sofa weg. »Du kommst mit mir, wenn du leben willst!«, schreit er, »du kommst mit mir!!!« Der Spinnenmann wehrt sich nicht großartig. Zum einen ist er selbst zu bedröhnt, zum anderen hat er wohl die korrekte Einschätzung, dass sonst alles nur noch schlimmer werden würde. Während er im Rettungsgriff Troubles aus dem Sichtfeld der Sofasitzer gezogen wird, ruft er ihnen noch zu: »Koffein! Was die Spinnen am meisten

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