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Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Titel: Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen
Autoren: Mary Scott
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erleichtert auf, als sie endlich
weiterfuhren. Zum Glück würde Larry sich mit ihnen beschäftigen müssen.
    Noch bevor sie außer Sicht
waren, lief ich ans Telefon, um Larry anzurufen, weil ich fand, sie müsse vor
den »anregenden Kindern« gewarnt werden. »Die Eltern sind in Ordnung«,
berichtete ich, »aber ein bißchen verrückt .«
    »Großer Gott, doch nicht etwa
wirklich?«
    »Unsinn! Glaubst du, daß sie
sonst mit vier Kindern unterwegs wären? Nein, ich meine damit nur ihre Methode,
die Kinder völlig ungehemmt aufwachsen zu lassen, damit sie sich frei
verwirklichen können. Damit sie ohne Zwänge und ohne Repression aufwachsen,
verstehst du ?«
    »Hör auf, Susan! Aus deinem
Mund klingen diese modernen Schlagworte noch viel schrecklicher... Ach, du
liebe Güte, da sind sie schon, und die Kinder hängen bereits aus den
Autofenstern .«
    Ich wünschte ihr viel Vergnügen
und legte den Hörer auf.
    Später erstattete Larry mir
Bericht. »Das Haus, das die Kinder unweigerlich demolieren werden, hat ihnen
gut gefallen, aber sie haben ständig vorwurfsvoll gefragt: >Wo sind die
Pferde ?< Als ob sie erwartet hätten, sie in einem
der Schlafzimmer vorzufinden! Ich habe ihnen schließlich versprochen, daß sie
morgen früh ausreiten dürfen, aber ich bezweifle sehr, daß diese Kinder etwas
von Pferden verstehen. Stell dir vor, Susan, alle vier Kinder sind zwischen
zehn und sechzehn! Ich habe ihnen erklärt, daß sie nicht alle gemeinsam reiten
können, weil ich nur zwei Pferde für sie habe. Sie haben mir Schimpfworte
nachgekreischt und sich sofort darum gestritten, wer zuerst reiten darf. Ich
bin heimgekommen und habe mir zur Beruhigung einen Kaffee gemacht .«
    »Ja, das kann ich verstehen«,
bestätigte ich. »Hast du eigentlich genügend Bettzeug für alle ?«
    »Pro Bett gibt’s eine Steppdecke
und eine Wolldecke. Wer mehr will, muß einfach zusammenrücken .«
    »Aber was tust du, wenn sie
kommen und weitere Decken verlangen ?«
    »Dann opfere ich Mouses alte Decke und gebe ihm Sams Wintermantel .«
    »Eine Hundedecke ist ihnen
vielleicht nicht gut genug...«
    »Unsinn !« wehrte Larry ab. »Ihre Mutter behauptet, sie seien sehr tierlieb, und Mouse ist
ein schöner Hund. Die Kinder sind durchs ganze Haus gelaufen und haben
gekreischt: >Ein richtiges kleines Hexenhaus< und: >Wo sind die Pferde ?< Ich glaube, daß alle sechs eine Schraube locker
haben.«
    »Ihre Eltern scheinen alles
sehr gelassen hinzunehmen, aber wenn man sich vornimmt, sich durch nichts
erschüttern zu lassen, kommt man wahrscheinlich ganz gut mit ihnen zurecht .«
    »Du hast übrigens recht gehabt,
Susan: Sie scheinen vor allem reiten zu wollen .«
    »Gut, dann bringe ich morgen
die Pferde hinüber. Darkie und Trinket sind am gutmütigsten. Ich bleibe
jedenfalls dabei, bis sie im Sattel sitzen .«
    »Das ist wirklich nett von dir,
Susan. Du hast Glück mit deinem älteren Ehepaar, das bestimmt nicht reiten
will! Ich habe diesen schrecklichen Kindern übrigens erklärt, daß sie die
Pferde jeden Tag nur eine Stunde lang haben können, weil wir im Winter mit
ihnen vorsichtig sein müssen. Ich glaube allerdings nicht, daß sie zugehört
haben, weil sie noch immer darüber gestritten haben, wer zuerst reiten darf,
aber ich hab’s zumindest ihren Eltern beigebracht. Dann habe ich zu den gräßlichen Kindern gesagt: >So, jetzt habt ihr genug
gestritten. Geht jetzt lieber hin und helft eurem Vater und eurer Mutter beim
Auspacken .< «
    »Wie haben sie darauf reagiert ?«
    »Sie haben sich halb
schiefgelacht und mir erklärt: >Solche blöden Namen gibt’s bei uns nicht
mehr! Wir nennen sie Derek und Dotty. Dotty ist eine Abkürzung für Dorothy, weil’s
sonst dauernd Verwechslungen mit der anderen Dorothy gibt. Vater und Mutter
sagt heutzutage kein Mensch mehr .< «
    »Und haben sie beim Auspacken
geholfen ?«
    »Erst nach der zweiten
Aufforderung«, berichtete Larry. »Zuerst haben sie mich verständnislos angestarrt
— dann sind sie zum Wagen hinausgestürmt und haben das Gepäck ins Haus
geschleppt und einfach irgendwo verteilt. Ihre Eltern haben sich nicht weiter
darum gekümmert, und Mrs. Castor hat in aller Ruhe Tee gemacht. Ihr Mann ist
von dem offenen Kamin begeistert; er hat sich sofort darauf gestürzt und das
Holz angezündet. Als es richtig hell gebrannt hat, hat er sich mit einem
Lächeln nach mir umgedreht und mir versichert: >Ein offener Kamin
entschädigt für alles .< Ich weiß nicht, was er mit
>alles< meinte, und wollte
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