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Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Titel: Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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habe geglaubt, daß Kinder, die so gern reiten, auch selbst im
Sattel bleiben können. Andererseits haben mir alle geraten, das Reiten zu
erwähnen, weil es die Leute anlockt .«
    »Das mag schon stimmen, aber
für dich und die Pferde ist’s natürlich anstrengend. Ich bin froh, daß mein
älteres Ehepaar bestimmt nicht reiten will. Du hättest es selbst nehmen sollen,
Larry .«
    »Ach, weißt du, ich kann nichts
mit Leuten anfangen, die den ganzen Tag nur am Kamin hocken und sich von Zeit
zu Zeit zunicken. Mit den Kindern werde ich schon fertig, wenn’s pro Tag bei
einer Stunde bleibt .«
    Aber Larry sollte bald merken,
daß es dabei nicht blieb — vor allem nicht für die Pferde. Obwohl die Kinder
resigniert zu haben schienen, als Larry die Pferde auf die Weide ließ, war sie
kaum außer Sichtweite, als die lieben Kleinen sie wieder einfingen und sich ein
paar Stunden lang wie zuvor mit ihnen vergnügten. Larry merkte das erst einige
Tage später, als sie zufällig an dem Ferienhaus vorbeikam, vor dem die Kinder
sich mit den gelangweilten, hungrig aussehenden Pferden amüsierten. Als sie
mich anrief, war sie noch immer sehr wütend — vor allem auf die Eltern, die
nichts dagegen unternommen hatten.
    »Ich hab’ sie natürlich grob
aus dem Sattel geholt, weil ich sie am liebsten geohrfeigt hätte, und die
Kinder haben geheult und geschimpft. Ihr Wortschatz ist wirklich erstaunlich,
Susan! Ich habe mich nicht weiter um sie gekümmert, sondern bin ins Haus
gestürmt und über ihre Eltern hergefallen. Normalerweise hätte ich erwartet,
daß sie sich entschuldigen und mir versprechen, in Zukunft besser auf ihre
Kinder aufzupassen, aber so was täten die Castors nie!
Die beiden haben nicht mit der Wimper gezuckt, als ich mich beschwert habe.
>Ein bißchen lästig von ihnen, aber Pferde sind nun einmal ihre große
Leidenschaft, und wir dürfen sie nicht unterdrücken<, hat die Mutter gesagt.
Und der dämliche Vater hat grinsend zugestimmt: >Dotty hat recht. Wenn wir
sie daran hindern, riskieren wir nur, daß sie weglaufen und zum Zirkus gehen .< Wie du dir denken kannst, bin ich sprachlos gewesen!
Dann sind die Kinder hereingekommen, haben mir vorgeworfen, ich sei gemein und
grausam, und haben die Pferde zurückverlangt. Als ich mir endlich Gehör
verschaffen konnte, habe ich geantwortet: >Da ich euch offenbar nicht trauen
kann und eure Eltern anscheinend nichts dagegen unternehmen können, muß ich die
Pferde auf eine Weide bringen, wo ich sie vom Haus aus sehen kann. Ich lasse
euch jeden Morgen reiten, weil ich’s versprochen habe und mein Versprechen
halte, auch wenn ihr’s nicht tut. Aber auf keinen Fall länger als eine Stunde.«
    »Das muß die Eltern aufgebracht
haben .«
    »Durchaus nicht! Sie haben
darüber gelacht, daß die Kinder sich die Pferde sofort zurückgeholt haben,
sobald ich außer Sichtweite war. Ihrer Auffassung nach haben die lieben Kleinen
dabei Geschick und Entschlossenheit bewiesen. Das mag ja stimmen, aber sie sind
auch verdammt ungezogen gewesen. Jetzt stehen die Pferde bei uns auf der Weide,
wo sie vor ihnen sicher sind .«
    »Na, ich bin jedenfalls froh,
daß zu mir keine aufgeweckten Kinder kommen. Mein älteres Ehepaar müßte bald
eintreffen. Ich habe im Haus einen Heizkörper angedreht, damit sie sich nach
der langen Fahrt ein bißchen ausruhen und aufwärmen können .«
    »Hoffentlich sind die beiden
wenigstens imstande, sich ohne Hilfe zu versorgen. Mrs. Castor nimmt ihre
Hausfrauenpflichten leicht, aber sie kommt wenigstens selbst damit zurecht. Als
ich gegen drei Uhr bei ihr gewesen bin, hat sie gerade das Frühstücksgeschirr abgewaschen
und überall ein bißchen aufgeräumt. Aber das ist ihr gutes Recht. Wenn sie
Urlaub vom Haushalt machen will, soll sie ihn meinetwegen hier machen. Sie ist
so verrückt, daß ich sie richtig gern habe — außer wenn sie von ihren Kindern
und deren >repressionsfreier Erziehung< anfängt, was immer damit endet,
daß sie einem erklärt: >Derek sagt, daß man Kinder nur dadurch dafür
entschädigen kann, daß man sie in diese schlimme Welt gesetzt hat.< Na ja,
sei froh, daß du’s nicht mit solchen Leuten zu tun hast. Ich kann nur hoffen,
daß dein Ehepaar ohne dich zurechtkommt .«
    »Oh, das glaube ich ganz
bestimmt! Die beiden sind sicher nur ruhig und müde .«
    »Hoffentlich! Aber ich habe den
schlimmen Verdacht, daß sie mit einem Rollstuhl auf dem Dachgepäckträger anrücken
werden. Falls das stimmt, sollen sie sich nur gegenseitig

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