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Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Titel: Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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hätte ich keinen Platz zum
Arbeiten, fürchte ich. Die Garage ist ziemlich klein .« Das mochte stimmen; andererseits war er auch ein sehr großer Mann mit einer
sehr großen Limousine.
    Baker zog also seinen
Regenmantel an und machte sich an die Arbeit. Seine Frau und die beiden Hunde
liefen ständig um ihn herum, bis er geduldig sagte: »Du kannst mir nicht
helfen, mein Schatz, und die Hunde stören mich. Könnt ihr euch nicht einfach
ins Auto setzen ?«
    Daraufhin forderte ich Mrs.
Baker natürlich auf, mit ins Haus zu kommen. »Die Hunde selbstverständlich
auch. Ihr Mann hat völlig recht, Mrs. Baker — Sie können ihm ohnehin nicht
helfen .«
    Diese Bemerkung schien den
großen Boxer zu neuen Taten anzuspornen. Er ließ den Rechen fallen, den er im
Vorgarten entdeckt hatte, und kam zum Auto zurück. Als Baker sein Werkzeug
auspackte, apportierte der Hund ein Stück nach dem anderen, brachte es zu uns
auf die Veranda und legte es seiner Herrin zu Füßen. »Kannst du Troy nicht
zurückhalten, mein Schatz ?« rief Baker verzweifelt. Da
wir beide wußten, daß das unmöglich war, ging ich den Weg des geringsten
Widerstandes, holte die Hunde mitsamt ihrer Herrin ins Wohnzimmer, schloß die
Haustür und ließ Colin Baker im Regen weiterwursteln.
    Mrs. Baker und ich plauderten
eine halbe Stunde lang liebenswürdig miteinander, obwohl sie eine Tasse Tee
ablehnte, die uns die Unterhaltung erleichtert hätte. Der Boxer jaulte
zwischendurch immer wieder an der Wohnzimmertür und wollte ins Freie. Mrs.
Baker gab ungeschickterweise zweimal nach, und Troy kam jedesmal stolz mit
einem wichtigen Werkzeug zurück, mit dem ich dann in den Regen hinauslaufen
mußte, um es dem armen Colin Baker zurückzubringen. Er war kein schneller
Arbeiter, so daß Mrs. Baker und ich bald nicht mehr wußten, worüber wir uns
unterhalten sollten, und schließlich auf die Hunde zu sprechen kamen. »Beide
sind so brav«, behauptete ihre Herrin in dem Augenblick, in dem Troy mir den
Kreuzschlüssel vor die Füße legte. Der Dackel mit dem Namen Tim lag auf dem
Teppich vor dem Kamin, ohne sich weiter um seine Umgebung zu kümmern. Insgesamt
war mir der allzu energiegeladene Boxer lieber.
    Dann war der Reifen endlich
gewechselt, und Colin Baker, der trotz seines Regenmantels ziemlich naß
geworden war, versuchte freundlicherweise, mich davon abzuhalten, zu ihrem
Ferienhaus vorauszufahren. Ich bestand jedoch darauf, ihnen den Weg zu zeigen,
und sah im Wollschuppen Licht, als wir daran vorbeifuhren. Paul mit seinem untrüglichen
Instinkt hatte gespürt, daß es hier Schwierigkeiten gab, und sich zwischen
seinen Wollballen unsichtbar gemacht.
    Sobald wir das gemütlich warme
Haus betraten, erwachten Mr. Bakers Lebensgeister wieder. Er entschuldigte sich
für die Störung, für die Reifenpanne, für den Anruf, für die Hunde — und
beinahe noch für seine Existenz. Die beiden Bakers waren von allem begeistert,
was sie sahen, während ihre Tiere unterschiedlich reagierten: Die große Katze
rollte sich sofort auf dem Doppelbett zusammen, um ihren unterbrochenen Schlaf
fortzusetzen, und die Hunde schnüffelten mit Begeisterung in allen Ecken herum.
    Die Bakers versicherten mir
immer wieder, wie gut ihnen das Haus gefalle, und ich hatte das Gefühl, sie
seien trotz ihrer unpraktischen Art, die ständig Krisen heraufbeschwören mußte,
ein sehr nettes Ehepaar. Als ich ging, zündete Colin Baker das Kaminfeuer an,
während Troy seinem Herrn eine mächtige Pfote auf den Rücken gesetzt hatte und
ihm das rechte Ohr ableckte. Ich verstand jetzt auch, warum die Bekannte, die
auf die drei Lieblinge der Bakers hätte aufpassen sollen, plötzlich eine
Erkrankung vorgeschützt hatte.
    Als ich heimkam, stand Paul am
Kamin und begrüßte mich mit verlegenem Lächeln. »Wie konntest du dich nur im
Wollschuppen verstecken, anstatt beim Reifenwechsel zu helfen ?« fragte ich ihn aufgebracht.
    »Woher sollte ich wissen, daß
er eine Reifenpanne hatte ?« lautete Pauls Gegenfrage.
»Ich dachte, du hättest die überhöfliche Gastgeberin gespielt und die beiden
zum Tee eingeladen .«
    Gegen diese Logik kam ich nicht
an, deshalb rächte ich mich, indem ich Paul erklärte, er müsse sich den Bakers
am nächsten Morgen vorstellen, wenn er bei ihnen vorbeifahre. Bei dieser
Gelegenheit konnte er gleich fragen, ob sie irgend etwas brauchten. Er stimmte brummig
zu. Als der Sturm und die Regenwolken sich am nächsten Morgen verzogen hatten,
berichtete Paul, den Bakers gefalle es

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