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Überraschung kommt selten allein

Überraschung kommt selten allein

Titel: Überraschung kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Holt
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laut Hannah.«
    »Oh, Hannah, ich habe die Zeitung heute Morgen gesehen. Es tut mir leid. Ich wusste nichts davon.«
    »Er ist sehr offen und ehrlich, Emily, er vertraut seinen Lesern alle möglichen Details über mich und meine Mutter und meine Großmutter an und endet mit einem frommen, kleinen Sermon darüber, was die Presse Schlimmes anrichten kann. Ich könnte kotzen, Emily, und das werde ich wahrscheinlich auch, wenn ich aufgelegt habe.«
    »Hannah, ich schwöre, ich hatte keine Ahnung, dass er über dich oder deine Familie schreiben wollte. Und ich habe ganz sicher nicht mit ihm über deinen Großvater gesprochen. Woher hat er das alles?«
    Hannah schluckte schwer. »Ich nehme an, von mir. Ich bin wohl der Illusion aufgesessen, dass ich ihm vertrauen kann, weil er dein Freund ist. Wir haben ab und zu was zusammen getrunken, und er hat alles, was ich gesagt habe, verdreht, und lässt es schrecklich klingen. Meine Familie wird entsetzt und verletzt und am Boden zerstört sein. Ich fasse es einfach nicht, dass dein Freund mir das antun konnte. Ich glaube übrigens nicht, dass du keine Ahnung hattest …«
    »Hannah, ich weiß, dass du sauer bist, aber den Vorwurf, ich hätte etwas damit zu tun, nehme ich dir übel. Ich habe Rando seit der Party gar nicht mehr gesehen. Ich bin genauso entsetzt wie du, aber mir die Schuld in die Schuhe zu schieben, nur weil du den Mund nicht halten konntest, das ist unfair. Der Mann ist Journalist, und deine Familie ist bekannt.«
    »Ich dachte, ich könnte ihm trauen! Er war dein Freund, und deswegen dachte ich, er sei auch mein Freund.« Sie versuchte, ein wütendes Schluchzen zu unterdrücken. »Ich kann niemandem mehr trauen. Alles geht schief, und ich verstehe die Welt nicht mehr. Rando entpuppt sich als Schwein, Alfie als Ratte, und Harrison will nicht mehr mit mir reden.« Sie schniefte heftig. »Ich mache jetzt lieber Schluss. Wenn du Rando siehst, sag ihm, ich hasse ihn, ja?«
    Hannah legte das Handy auf den Tisch und schlug die Hände vors Gesicht. Oh Gott, dachte sie, oh Gott. Sie konnte sich vorstellen, was Emily jetzt dachte. Arme Hannah, arme, hysterische Hannah, jetzt war sie endgültig durchgedreht.
    Sie biss sich auf die Lippe. Sie durfte jetzt nicht hysterisch werden. Sie musste als Erstes ihre Mutter anrufen; danach würde sie total hysterisch werden und sich betrinken.
    Alberta war sofort am Telefon. »Hallo, Schatz!« Sie klang fröhlich, also hatte sie den kränkenden Artikel offensichtlich noch nicht gelesen. »Wie schön, dass du anrufst. Ich bin gerade von der Arbeit nach Hause gekommen, du hast also genau den richtigen Zeitpunkt erwischt.«
    »Mum«, sagte Hannah, »ich muss dir etwas sagen.«
    »Oje«, antwortete Alberta. »Das klingt ernst. Ist etwas passiert?«
    »Ja, etwas Schreckliches. Erinnerst du dich daran, dass ich dir von einem Freund namens Rando erzählt habe?«
    »Natürlich erinnere ich mich. Er ist ein neuer Freund, oder? Ist ihm etwas zugestoßen?«
    »Er ist Journalist«, sagte Hannah. »Ich war ab und zu mit ihm etwas trinken. Wir haben uns Geschichten von unseren Familien erzählt. Ich habe mir nichts dabei gedacht. Die Sache ist die …«
    »Wenn du sagst, ihr habt euch Geschichten erzählt …« Albertas Stimme nahm eine Bestimmtheit an, die Hannah sonst kaum kannte, »… was genau meinst du damit?«
    »Na ja«, schluckte Hannah, »du weißt doch, wie es ist, wenn man jemanden kennenlernt, man stellt Fragen und man … beantwortet sie.«
    Am anderen Ende war es still. Hannah konnte förmlich spüren, wie der Verstand ihrer Mutter arbeitete, und dann sprach Alberta langsam und deutlich: »Vor ein paar Monaten stand der Name deines Großvaters in allen Zeitungen. Du lernst einen Journalisten kennen, er geht mit dir aus, er stellt dir Fragen über deine Familie, und du beantwortest sie ?«
    »Ich weiß, das klingt schrecklich, aber so war es nicht. Ich habe ihn bei Emily kennengelernt. Er ist ein Freund von Emily. Wir sind auf der Party ins Gespräch gekommen, und ich dachte, er mag mich einfach. Als ich ihn das nächste Mal gesehen habe, wusste ich kaum noch, dass er Journalist ist. Ich war durcheinander, weil du mir gesagt hattest, dass du Tony verlässt. Er war sehr nett und erzählte mir von seiner Familie. Seine Eltern sind geschieden … Und dann bin ich heute Abend nach Hause gekommen und habe diese Schlagzeile im Daily Telegraph entdeckt …«
    »Den liest Marma! Was hat er geschrieben?«
    »Auf der Titelseite steht: ›Der

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