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Überraschung kommt selten allein

Überraschung kommt selten allein

Titel: Überraschung kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Holt
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erzählte, berichtete Michael Alberta, dass er angefangen habe, unter dem Arbeitstitel Das Leben eines Politikers seine Memoiren zu schreiben. Sie sollte wissen, dass er ein ganzes Kapitel seinem verstorbenen Schwiegersohn widmete. Gerührt drückte Alberta seine Hand, und als sie ihn anschaute, sah sie, dass er vielleicht doch nicht so hart im Nehmen war.
    Obwohl sie beinahe den ganzen Tag unterwegs gewesen waren, servierte Philippa ein köstliches Abendessen. Jacob und Michael begannen während der Kressesuppe eine lebhafte, aber friedliche Diskussion über Europa, die sie auch beim nächsten Gang fortsetzten. Michaels Meinung nach war das Problem der heutigen Politiker, dass keiner den Zweiten Weltkrieg miterlebt hatte; sonst, sagte er, hätten sie mehr Verständnis dafür, wie wichtig ein vereintes Europa und die Zusammenarbeit mit Amerika seien. Jacob erwiderte, dass Europa und die USA für die Friedensverhandlungen im Jahr 1919 verantwortlich gewesen seien, die zum Aufstieg von Hitler geführt hatten. Marma stimmte Jacob zu, dass klein besser als groß sei, schließlich sei der hiesige Gemeinderat extrem effizient, obwohl man zugeben musste, dass der Vorsitzende sich wie ein Diktator aufführte.
    Amüsiertes Schweigen folgte ihrem Einwurf, das Michael beendete, indem er Marma erklärte, sie wisse nicht, wovon sie rede. Jacob widersprach – im Gegenteil, Marmas Einwand sei sehr differenziert und in der Tat komplex. Michael antwortete darauf, für ihn seien Marmas Einwände zwar oft unverständlich, aber differenziert oder komplex habe er sie noch nie gefunden. Jacob entgegnete, dass er Marma für eine sehr komplizierte Frau mit bemerkenswert komplizierten Gedanken hielt, woraufhin Marma Jacob erklärte, sie sei ihm ausgesprochen dankbar für das Kompliment, wenn es denn ein Kompliment sei, und jetzt würde sie den Apple Crumble holen.
    Nach einem gemütlichen Nachmittag im Garten umarmte Alberta ihre Eltern am nächsten Tag und machte sich mit Jacob auf den Weg nach Hause. Jacob war in Gesprächslaune. Sie redeten darüber, wie gut seine Großeltern mit dem Älterwerden fertigwurden, und kamen dann auf Sudoku zu sprechen. Leider hatte Jacob vergessen, es seiner Großmutter zu zeigen, aber, betonte er, beim Spaziergang am Fluss hatte sie ihm erzählt, dass sie vor Kurzem die Freuden des Yoga entdeckt hatte, also konnte Sudoku noch warten. Das Gespräch über Jacobs irgendwie absonderliche Pläne für die Sommerferien wurde von einer SMS von Maud unterbrochen, die eine lange Antwort von Jacob und eine weitere von Maud erforderte, und am Ende waren sie schließlich in Bath angekommen.
    Auf dem Küchentisch lag eine Nachricht von Evie.
    Hallo! Hoffe, ihr hattet es schön. Tony hat angerufen und mich gebeten, etwas zum Abendessen zu besorgen, da er einen Freund mitbringt. Im Kühlschrank sind frische Nudeln und Tomaten. Lionel und ich sind mit Freunden im Kino. Sag Jacob, heute Abend gibt es im Fernsehen eine Sendung über neurolinguistische Programmierung.
    Lieben Gruß, Evie.
    »Super«, sagte Jacob, und dann: »Ich gehe zu Maud und esse dort.« Er verschwand, ehe Alberta ihn bitten konnte, seine Tasche nach oben zu bringen.
    Alberta brachte beide Taschen nach oben. Sie zog eine Jeans und ein T-Shirt an und überlegte, ob sie lieber einen Tee oder ein Glas Wein trinken sollte, während sie nach unten in die Küche ging. Sie war noch zu keinem Entschluss gekommen, als sie hörte, wie die Haustür zugeschlagen wurde, und Tony rief: »Bertie?«
    Sie ging in die Diele, sagte: »Hallo …« und blieb wie vom Donner gerührt stehen. Das Lächeln gefror auf ihrem Gesicht. Hinter Tony stand, mit einem amüsiert fragenden Grinsen im Gesicht, der reife Schönling aus dem Bath Spa.

6
    ~~
    Zwei dreckige Halunken
    B ertie«, sagte Tony, »das ist Daniel Driver. Daniel, das ist Bertie.«
    »Ich glaube«, sagte Daniel, »ich hatte bereits das Vergnügen, Bertie kennenzulernen …«
    »Alberta«, knirschte Alberta. »Ich heiße Alberta.«
    »Ich bitte um Entschuldigung«, sagte Daniel. »Ich glaube – nein, ich bin mir sogar ganz sicher –, dass ich bereits das Vergnügen hatte, Alberta kennenzulernen. Wir haben uns im Bath Spa getroffen.«
    Tonys Blick wanderte von Alberta zu Daniel, dann fing er an zu lachen. »Ich glaube es nicht! Natürlich, jetzt verstehe ich. Nur du kannst so unverschämt zu einer Frau sein, die du noch nie gesehen hast. Du bist der Mann, der dachte, Bertie steht auf ihn, nicht wahr?«
    Alberta

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