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Überraschung kommt selten allein

Überraschung kommt selten allein

Titel: Überraschung kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Holt
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produzieren«, sagte Tony. Er schüttelte den Kopf. »Ich kann einfach nicht glauben, dass du der Mann aus dem Schwimmbad bist! Ich wünschte wirklich , Jacob wäre hier.«
    Alberta dachte an Jacobs Theorie über Zufälle und war heilfroh, dass er nicht da war.
    »Sehr schade, dass ich ihn verpasst habe«, sagte Daniel. »Er war mit Ihnen bei Ihren Eltern, nicht wahr? Tony sagt, Sie und Ihr Vater stehen sich sehr nah.«
    Alberta begann, die Karotte zu schneiden. »Das klingt, als wäre es etwas ganz Besonderes. Stehen nicht die meisten Menschen ihren Eltern nahe?«
    Daniel zuckte die Achseln. »Ich nicht.«
    Alberta sah auf und runzelte die Stirn. »Warum nicht?«
    »Sie sind langweilig.«
    Alberta lachte auf. »Das klingt hart. Ich frage mich, was sie über Sie denken.«
    »Ich glaube, sie haben eine ziemlich schlechte Meinung von mir«, sagte Daniel gleichförmig. »Jedenfalls war das so, als ich sie das letzte Mal gesehen habe. Wohlgemerkt, das ist über zwölf Jahre her.«
    »Zwölf Jahre?«, wiederholte Alberta, legte das Messer weg und schaute ihn erstaunt an. »Sie haben Ihre Eltern zwölf Jahre nicht gesehen? Das ist entsetzlich!«
    »Warum? Ich mag sie nicht.«
    »Sie sind Ihre Eltern .«
    »Und sie mögen mich nicht.«
    »Das ist sicher nicht wahr.«
    »Ich versichere Ihnen, es ist wahr.«
    »Tja dann!«, sagte Alberta und griff nach einer Zwiebel.
    Tony öffnete den Kühlschrank und holte eine neue Flasche Sancerre heraus. »Du magst es nicht für möglich halten, Daniel«, sagte er, während er die Gläser wieder auffüllte, »aber du bist für ein sehr ungewöhnliches Ereignis verantwortlich. Du hast Alberta sprachlos gemacht.«
    Manchmal konnte Tony wirklich gemein sein. Alberta war froh, als das Telefon klingelte. »Ich gehe schon«, sagte sie. Es war ihr egal, wer dran war – selbst wenn es ein Vertreter war. Sie würde ein langes, tiefschürfendes Gespräch mit dem Anrufer führen. Sie hob ab und marschierte ins Esszimmer. »Hallo«, sagte sie und setzte sich auf einen Stuhl.
    »Alberta«, sagte eine tiefe, heisere Stimme, die nur Tonys Exfrau gehören konnte. »Hier ist Lydia. Wie geht es dir?«
    »Sehr gut«, antwortete Alberta. »Ich habe gehört, du heiratest bald. Gratuliere.«
    »Danke. Ich muss zugeben, ich bin wahnsinnig glücklich.«
    »Wie wunderbar. Und was macht die Arbeit? Bist du immer noch so beschäftigt?«
    »Du glaubst gar nicht, wie beschäftigt ich bin! Ich habe diesen Fall … Es hat keinen Sinn, ihn dir zu erklären, du würdest es nie verstehen, aber er bestimmt mein Leben! Zurzeit stehe ich jeden Morgen um fünf auf. Manchmal wünsche ich mir, ich hätte ein hübsches, kleines Reinigungsunternehmen wie du. Wie läuft das Reinigungsunternehmen übrigens?«
    »Gut«, sagte Alberta mit übermenschlicher Anstrengung. »Nur dass es ein Cateringunternehmen ist.« Ein Telefonat mit einem Vertreter wäre viel spaßiger als ein Telefonat mit Lydia. Sie erhob sich. »Ich hole Tony.«
    »Danke. Und danke, dass Dylan bei euch sein konnte. Er ist vor einer halben Stunde zurückgekommen. Er ist sehr zufrieden mit den Fotos, die er gemacht hat. Er meinte, Jacob sei noch seltsamer als sonst gewesen.«
    »Meint er das?«, sagte Alberta tonlos und ging zurück in die Küche. »Ich verstehe gar nicht, wie er darauf kommt. Hier ist Tony.« Sie reichte Tony das Telefon. »Es ist Lydia«, sagte sie.
    »Oh.« Tony stand auf. »Ich gehe raus.« Er verließ die Küche und schloss die Tür hinter sich.
    Alberta begann, die Zwiebel zu schneiden. Dann, irritiert von der Stille im Raum, sah sie Daniel an. »Ist irgendetwas nicht in Ordnung«, fragte sie.
    »Alles bestens«, sagte er höflich.
    »Sie schauen mich so komisch an«, sagte sie anklagend.
    »Bitte entschuldigen Sie«, sagte Daniel. »Ich habe mich nur gefragt, warum Sie die Frau am Telefon hassen.«
    »Ich hasse sie nicht!« Alberta legte das Messer beiseite. »Sind Sie immer so zu Menschen, die Sie gerade erst kennengelernt haben?«
    »Wie denn?«, fragte Daniel.
    »Ich habe im Bath Spa keine fünf Worte mit Ihnen gewechselt, und schon haben Sie mich beschuldigt, auf Ihre Badehose zu starren. Und jetzt unterstellen Sie mir, dass ich Tonys Exfrau hasse. Mich würde interessieren, ob Sie sich immer so danebenbenehmen bei Menschen, die Sie nicht einmal kennen?«
    Daniel lehnte sich an den Schrank und verschränkte die Arme. »Nein«, sagte er nachdenklich. »Eigentlich nicht. Ich weiß nicht, warum ich es bei Ihnen tue.«
    »Ich auch nicht«,

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