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Überraschung kommt selten allein

Überraschung kommt selten allein

Titel: Überraschung kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Holt
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verschränkte fest die Arme und schaute höchst interessiert zur Decke. Die Tatsache, dass Tony Daniels Benehmen so amüsant fand, war beinahe genauso ärgerlich wie die Tatsache, dass Daniel es ebenfalls lustig fand.
    »Das ist eine ausgesprochen unfaire Frage«, sagte Daniel. »Wenn ich Nein sage, glaubt ihr, dass ich lüge. Wenn ich Ja sage, haltet ihr mich für ein arrogantes Schwein.«
    Albertas Blick kehrte auf der Stelle zu Daniel zurück. »Das würden wir nie denken«, sagte sie, in der Hoffnung, dass ihr stahlharter Blick ihm Gewissensbisse machen würde.
    »Wie nett von Ihnen, das zu sagen«, sagte Daniel mit der Aura reuevoller Zerknirschtheit, die sie ihm nicht einen Augenblick abnahm. »Das macht mir Mut, die Wahrheit zu sagen. Ich muss zugeben, ich hatte den Eindruck, dass Sie Ihre Augen nicht von mir lassen können.«
    »Bitte halten Sie mich nicht für unhöflich«, setzte Alberta an, »aber …«
    »Nur zu«, versicherte ihr Daniel. »Ich bin sicher, ich habe es verdient.«
    »Danke. Ich wollte nur sagen, wenn ich gesehen hätte, dass Sie mich anschauen, hätte ich einfach angenommen, irgendetwas stimmt mit meinem Äußeren nicht. Ich finde es recht interessant, dass Sie automatisch annehmen, ich … ich …«
    »… Dass Sie auf mich stehen? Betrachten Sie es als reines Wunschdenken!«, sagte Daniel lässig. »Was mich allerdings interessieren würde«, fügte er hinzu, »ist, warum Sie mich angeschaut haben? Stimmte etwas mit meinem Äußeren nicht?«
    »Nicht dass ich wüsste«, sagte Alberta. »Aber ich dachte … Ich hatte den Eindruck … Ich dachte, dass wir uns schon mal irgendwo begegnet sind.«
    »Wenn es so wäre«, sagte Daniel, »hätte ich mich bestimmt daran erinnert.«
    »Nachdem ich jetzt mit Ihnen geredet habe«, antwortete Alberta, »denke ich das auch.«
    »Lasst uns etwas trinken«, sagte Tony und ging voraus in die Küche. »Wo ist Jacob? Er wäre begeistert von eurem Wortwechsel. Unser Sohn«, erklärte er Daniel, »ist ein großer Fan von Theorien. Er glaubt, es gibt keine Zufälle. An seine Begründung kann ich mich nicht richtig erinnern, aber er wird es dir zweifellos erklären.«
    »Das wird er nicht«, sagte Alberta. »Er ist bei Maud.« Sie griff sich die Schürze vom Haken hinter der Küchentür und zurrte sie fest um die Taille.
    »Wie schade«, sagte Tony, während er eine Flasche Sancerre aus dem Kühlschrank holte. »Daniel, die Gläser stehen im Schrank hinter dir. Bertie, hast du meine Nachricht bekommen? Es ist doch in Ordnung, wenn Daniel mit uns isst, oder?«
    »Ich weiß, dass Sie gerade bei Ihren Eltern waren«, sagte Daniel, »da wollen Sie heute Abend bestimmt nicht auch noch für einen Fremden kochen …«
    »Mach dir keine Sorgen um Bertie«, sagte Tony. »Sie ist es gewohnt, für einen ganzen Haufen Leute zu kochen. Das ist ihr Job!« Er grinste sie fröhlich an, was sie geflissentlich ignorierte.
    »Heute gibt es nur Spaghetti mit Tomatensoße«, sagte sie. »Wenn ich gewusst hätte, dass wir einen Gast haben, wäre ich besser vorbereitet.«
    »Also in dem Fall«, sagte Daniel, »bin ich froh, dass Sie es nicht wussten. Es wäre schrecklich, wenn Sie sich nur für mich umgezogen hätten. So wie Sie sind, sehen Sie super aus.«
    Albertas Augen verengten sich, sie öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, überlegte es sich anders, griff nach dem Glas Wein, das Tony ihr hingestellt hatte, und trank einen therapeutischen Schluck. Dann machte sie sich daran, ihre Zutaten zusammenzusuchen und ignorierte die beiden Männer geflissentlich.
    Eine von Tonys weniger liebenswerten Eigenschaften war, dass er nicht merkte, wenn er in Ungnade gefallen war. Er zeigte auf einen Stuhl für Daniel und setzte sich ebenfalls. »Ich habe Daniel zufällig in der Stadt getroffen«, erzählte er Alberta munter. »Ich dachte, er kommt erst nächste Woche. Er bleibt einen Monat.«
    »Hier?« , fragte Alberta scharf. »Bei uns ?«
    »Leider nicht«, sagte Daniel. »Ich habe schon etwas zum Wohnen. Erinnern Sie sich an die Frau, die mit mir im Schwimmbad war?«
    »Nicht genau«, antwortete Alberta.
    »Sie ist meine Wirtin«, erklärte Daniel.
    »Wirklich? Sie sah nicht aus wie Ihre Wirtin.« Zu spät merkte Alberta, dass sie zu weit gegangen war, und machte sich übertrieben konzentriert daran, eine Karotte zu schälen.
    »Sie und ihr Mann sind alte Freunde von mir. Ich kann bei ihnen übernachten, solange ich hier bin.«
    »Daniel ist hier, um ein Album für mich zu

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