Ueberraschung, Sie sind Vater
Job."
"Ach, das ist ja interessant", entgegnete Andrew.
Doch Hugh wollte sich nicht näher dazu äußern. Sobald die anderen in die Mittagspause gegangen waren, verschickte er eine E-Mail.
"Ich stimme zu. Es wäre perfekt für eine Arztpraxis", sagte Megs Nachbarin Abbie Lineoln.
Die Vierundsechzigjährige, die häufig auf ihre fünf Enkelkinder wie auf Dana aufpasste, betrachtete das leere Ladenlokal, das zwischen einem Waschsalon und einer Buchhandlung an der Hauptstraße von Mercy Canyon lag.
Da es bisher eine Zahnarztpraxis beherbergt hatte, bot es gewiss all die Räumlichkeiten, die Hugh benötigte. "Ich bin froh, dass es Ihnen gefällt."
Obwohl die Einwohnerzahl von Mercy County nur ungefähr achthundert betrug, zogen Industrie und Handel Kunden aus den umliegenden Tälern an. Es handelte sich dabei vornehmlich um Farmer und die Beschäftigten und Gäste eines Kurhotels.
Gewiss fand ein Kinderarzt genug Patienten, vor allem mit Hilfe der kostenlosen Mund-zu-Mund-Propaganda im Back Door Cafe.
Die beiden Frauen spazierten weiter. Dana und Abbies
anderthalbjährige Enkelin führten in ihren Kinderwagen einen unsinnigen Dialog miteinander.
"Ich überlege, ob ich mich nach dem Mietpreis erkundigen soll, oder ob das zu penetrant wäre", sinnierte Meg. "Was meinen Sie?"
"Ich würde sagen, das sollten Sie lieber Ihrem Mann überlassen."
Abbie hatte Joe in den alten Tagen kennen gelernt und hielt sie immer noch für verheiratet. Sie ging außerdem davon aus, dass er sich wie damals mit seiner Familie in Mercy Canyon niederlassen wollte.
Meg verspürte einen Anflug von Besorgnis. Seit sie das Anwesen der Mentons gesehen hatte, war ihr erst der gewaltige Unterschied zwischen Hugh und Joe bewusst geworden. Konnte er sich wirklich in dieser Umgebung wieder wohl fühlen?
Natürlich mussten sie nicht in ihrem kleinen Wohnwagen bleiben.
Sie konnten sich ein Haus kaufen oder zumindest einen größeren Caravan.
"Das war genug Bewegung für heute", entschied Abbie und wendete den Kinderwagen.
"Vielen Dank, dass Sie mitgekommen sind", sagte Meg. "Ihre Meinung war mir wichtig."
"Gern geschehen", erwiderte Abbie herzlich.
Als sie nach Hause kamen, war es Viertel vor elf. Da Hugh nicht vor ein Uhr eintreffen würde, entschied Meg, wie an jedem Samstag zum Bowling zu gehen. Vorsichtshalber hängte sie jedoch eine Nachricht für ihn an die Tür.
9. KAPITEL
Der breite Pier in Oceanside war von Anglern frequentiert. Hugh stand an einem Geländer und dachte an den Mann, dessen Identität er unbewusst angenommen hatte.
Am Vortag hatte sich ein weiteres Teil seines Puzzles gefunden, als er die Polizei von Oceanside angerufen hatte. Die zuvor unbekannte Wasserleiche war als Joe Avery aus Tennessee identifiziert worden.
Anschließend hatte er Joes Cousin angerufen, mit dem er schon damals telefonisch in Verbindung getreten war in der Annahme, Joe zu sein. Er hatte sein Beileid zum Ausdruck gebracht. Dennoch hegte er das Gefühl, dem Mann noch nicht genügend Anerkennung gezollt zu haben, dessen Leben auf einzigartige Weise mit seinem verknüpft war.
Eigentlich hatte er geplant, an diesem Vormittag zu arbeiten.
Andrew hatte jedoch einen Kinderarzt im Ruhestand gefunden, der einspringen konnte, bis sich ein dauerhafter Ersatz fand. Der Mann wollte sich an diesem Tag mit der Praxis vertraut machen, und Andrew war zugegen, um ihn einzuweisen.
Da Hugh erst später von Meg erwartet wurde, hatte er einen Umweg nach Oceanside gemacht, um Joe die letzte Ehre zu erweisen.
Von seinem Standort aus konnte er weit über das Meer blicken. Das Wasser glitzerte im Sonnenschein des späten Septembers. Mehrere Segelboote, die dem seines Freundes Rick ähnelten, glitten majestätisch durch das Wasser.
Hughs Kehle war wie zugeschnürt. Vor dreieinhalb Jahren, an einem Tag wie diesem, hatten Rick und er von Dana Point nach San Diego segeln wollen.
Hugh verstand immer noch nicht, wie die große Yacht unbemerkt so nahe hatte kommen können. Die Sonne musste Rick und ihn geblendet haben, und der Kapitän der Yacht war laut Auskunft der Küstenwache betrunken gewesen.
Im Kielwasser der Yacht war das Segelboot gekentert. Wider besseren Wissens hatten Rick und er keine Schwimmwesten getragen.
Wie Rick ertrunken war, wusste Hugh nicht. Er bedauerte zutiefst, dass er seinen Freund nicht hatte retten können.
Er selbst war mit knapper Not davongekommen. Meg hatte ihm erzählt, dass er sehr viel Wasser geschluckt hatte und beinahe selbst
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