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Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)

Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)

Titel: Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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macht auf den ersten Blick möglicherweise einen etwas merkwürdigen Eindruck, aber, was sein Aufgabengebiet angeht, ist er ein Genie!"
    Ich sah Ashton geradewegs in die unergründlichen dunklen Augen.
    "Ich entnehme dem, dass du schon lang genug hier bist, um das beurteilen zu können!"
    Ashtons Lächeln war dünn.
    Und erschreckend kalt.
    Da war etwas an ihm, was mich abstieß. Etwas, das ihn von dem Mann unterschied, den ich einst geliebt hatte. Ich konnte es nicht in Worte fassen, denn es war noch nicht einmal so greifbar, wie ein Gefühl.
    Eine Ahnung...
    Mehr nicht.
    Innerlich krampfte sich alles in mir zusammen.
    Was ist aus dir geworden, Ashton Taylor? Was treibst du für ein Spiel?
    Ich spürte, wie mein Puls sich beschleunigte. Die Gedanken überschlugen sich. Ein Bild stieg aus der Erinnerung vor meinem geistigen Auge auf.
    Eine Maske.
    Eine jener bronzefarbenen Masken, die der ORDEN verwendete.
    Und sie bildete bis in jedes noch so winzige Detail ein Gesicht nach.
    Ashtons Gesicht.
    Ich starrte ihn an, starrte seinem kühlen Lächeln entgegen und glaubte für den Bruchteil eines Augenblicks, seine Haut bronzefarben und metallisch schimmern zu sehen.
    Nein!
    Ich schloss die Augen.
    "Ist Ihnen nicht gut, Mademoiselle Vanhelsing?", fragte indessen Pierre Van Tho.
    "Alles in Ordnung", murmelte ich - was mit Sicherheit eine Lüge war.
     
    *
     
    "Nein!"
    Maraguenes Schrei war heiser, während sie ihre Hände an die Schläfen presste.
    Sie war wie von Sinnen.
    Das blaue Schimmern in ihren Augen ließ nach. Hin und wieder verschwand es völlig.
    "Maraguene!"
    Dietrich von Schlichtens Stimme klang streng und durchdringend. Er hielt sie bei den Schultern und schüttelte sie. "Maraguene, du musst es noch einmal versuchen!"
    "Ich kann nicht!", schluchzte sie.
    "Du musst. Niemand sonst wäre dazu in der Lage, ES zu kontrollieren..."
    Sie strich sich das Haar zurück.
    Ihr Schluchzen verebbte.
    Sie blickte in die Mitte der unheimlichen Schädelhöhle.
    Dorthin, wo früher die knochenumgrenzte Feuerstelle gewesen war, vor der sie ihre Beschwörungen durchgeführt hatte.
    Noch immer stand das Tongefäß da.
    Aber es war jetzt umgeben von eine Lache aus grünem Schleim, der aus dem Gefäß herausgequollen war. Hier und da zerplatzen Blasen an der Oberfläche dieses Schleims. Auf geheimnisvolle Weise schien dieses ETWAS zu wachsen.
    "Versuch es", murmelte von Schlichten.
    An einer Stelle sah von Schlichten dann eine verdächtige Wölbung an der Außenhaut, die sich über dieses zähflüssige Material legte.
    "Vorsicht!", rief der Archäologe. Er riss Maraguene mit sich hinunter. Sie taumelten zu Boden, während die Wölbung zerplatzte und ein schnurgerader Strahl einer giftgrünen Flüssigkeit dicht über die beiden hinwegschoss. Der Strahl bohrte sich in die Felswand, löste mit einem Zischen einige der Totenschädel in ein paar Tropfen einer dunklen Flüssigkeit und eine stechend riechende Gaswolke auf und bohrte sich dann in den Felsen. Das harte Gestein schien keinen Widerstand darzustellen.
    Ganze Brocken brachen herunter. Staub wurde aufgewirbelt und mischte sich mit dem grauenhaften Geruch.
    "Es gibt nichts, was der Säure widerstehen könnte, die dieses Wesen ausstößt!", rief von Schlichten. "Und wenn du es nicht bald schaffst, es unter Kontrolle zu bringen, wird von diesem Tempel der Alten Götter nichts bleiben..."
    Maraguene atmete tief durch.
    Das blaue Leuchten in ihren Augen wurde stärker. Sie kniete sich hin, ballte die Hände zu Fäusten...
    "Nimm die Maske!", forderte er.
    "Nein", murmelte sie. Ihre Lippen bewegten sich fast wie in Trance. "Du hast doch gesehen, dass es mit der Maske nicht gelingt..."
    "Maraguene..."
    Sie war nicht mehr ansprechbar.
    Von Schlichten erhob sich. Er selbst nahm seine Ordensmaske vor das Gesicht, die sich sogleich dessen Konturen perfekt anpasste. Er starrte wie gebannt auf das unheimliche Wesen aus grünem, zähflüssigen Schleim. Knurrende, kratzende Laute gingen von diesem unheimlichen Organismus aus - hin und wieder unterbrochen durch einen tiefen Zischlaut.
    Ein säurespeiendes Ungeheuer, zu dem einzigen Zweck erschaffen, zu töten und zu zerstören. Und die Waffe, die dieses Wesen zur Verfügung hatte, war furchtbar...
    Aber noch war es zu früh dafür, es in die Freiheit zu entlassen. Noch musste es wachsen, um seine Mission wirklich erfüllen zu können...
    ES kennt keine Vernunft, dachte von Schlichten. Nur den puren Willen zu töten und zu vernichten...
    Wieder

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