Überwacht: S.M.A.R.T. - virus inside (Thriller) (German Edition)
entkommen.
»Wo hast du die Bilder?«
»Ich glaube, die sind auf der Festplatte meines Computers.«
»Nur dort?«
»Ich denke schon. Ich habe doch bereits gesagt, dass ich sie seit dem Tod meines Vaters nur noch ein paar Mal angeschaut habe, weil ich nicht verstanden hatte, warum ihm die Fotos so wichtig waren. Was ist denn so besonders an den Bildern?«
»Das geht dich nichts an und das braucht dich auch nicht zu interessieren. Und es ist besser für dich, dir darüber auch keine weiteren Gedanken zu machen«, reagierte Maria ziemlich bissig.
»Schon gut, schon gut! Es interessiert mich ja auch gar nicht«, ruderte Loreen sofort zurück und ergänzte schulterzuckend, »Da wäre aber noch ein Problem, denke ich. Mein Computer steht noch in Hamburg. Da kann ich ja nun mal schlecht die Dateien holen, wenn ihr mich hier gefangen haltet.«
»Das ist, glaube ich, kein Problem. Komm mit!«
München
Freitag, mittags
Schon im Auto hatte Pjotr Petrowski die Speicherkarte in sein Smartphone gesteckt, um zu sehen, was auf ihr gespeichert war. Zu seiner Überraschung befand sich darauf nur ein einziger Ordner mit einer Anzahl von Landschaftsbildern. Kein Video. Und auch keine Bilder von dem Überwachungssystem des Krankenhauses.
Petrowski schaute die Fotos mehrmals durch, verstand aber nicht, warum Doktor Lorenzo ihm diese Bilder zugespielt hatte. Wollte sie ihn etwa auf den Arm nehmen? Oder gab es etwas, was er übersehen hatte.
Während er in Gedanken versunken auf die Bilder schaute, traf gleich eine ganze Schar von SMS ein. Die Meisten informierten einfach nur darüber, dass in der letzten Stunde, wo er sein Telefon ausgeschaltet hatte, mindestens fünfzehn Anrufe von ein und derselben Nummer eingegangen waren - von der Nummer seines Vorgesetzten Gottfried Mohler.
Die letzte SMS stammte allerdings nicht von ihm, sondern von Oliviana Lorenzo und besagte, dass die Speicherkarte, die sie ihm zugesteckt hatte, von dem Unfallfahrer stammte und dass dessen Frau danach gesucht hatte.
Noch einmal schaute Petrowski die Bilder durch, doch auch beim wiederholten Betrachten konnte er nichts Ungewöhnliches oder Interessantes feststellen. Es waren einfach amateurmäßige Fotografien mit zwar großer Auflösung, aber ansonsten keiner außerordentlichen Qualität.
Plötzlich klopfte jemand an seine Scheibe, sodass er erschrocken in sich zusammenzuckte. Petrowski fuhr herum und hatte fast gleichzeitig seine Waffe in der Hand und richtete sie auf das Fenster.
32
Hamburg
Freitag, mittags
Nachdem Gert Mayer-Schaumberg die Akte mehr oder weniger oberflächlich überflogen hatte, blickte er fragend zu den beiden Beamten des Bundeskriminalamtes und wartete, ob einer von ihnen von sich aus etwas sagen würde. Für einige Zeit schwiegen sie sich einfach an. Schließlich fragte der Jüngere der Beiden »Soweit alles klar?«
»Nein, mir ist tatsächlich nicht ganz klar, was sie mir sagen wollen«, antwortete der Hauptkommissar freundlich, aber doch reserviert, »Ich verstehe nur zum Teil, wie das zu den Fällen passt, die wir zurzeit bearbeiten. Wollen sie mich da nicht doch noch etwas aufklären?«
»Wir haben ihnen alle Informationen gegeben, die sie im Moment brauchen. Wir erwarten jetzt volle Kooperation von ihnen. Wie sie gelesen haben, handelt es sich offensichtlich um Aktivitäten einer kriminellen Organisation, die im In- und Ausland aktiv ist. Deren Verbindungen zu verschiedenen kriminellen und auch terroristischen Gruppen geben Grund zu der Annahme, dass sie auch Anschläge auf Behörden und Einrichtungen der Bundesrepublik und der EU planen.«
»Deshalb handelt es sich nicht um die übliche Kriminalität, mit der sie gewöhnlich konfrontiert sind, sondern es geht hier um die nationale Sicherheit! Wir haben es mit mutmaßlichen Terroristen zu tun«, ergänzte der andere BKA-Beamte und blickte den Polizisten überlegen an.
»Ist das nicht doch gleich ein etwas zu gewaltiges Geschütz, was sie hier auffahren?«, versuchte Mayer-Schaumberg die Zwei etwas zu dämpfen, jedoch wichen die beiden Bundespolizisten nicht einen Millimeter von ihrer Einschätzung ab.
»Wir werden ab sofort die weitere Untersuchung mit unseren Spezialisten übernehmen. Ein bundesweites Sonderkommando wird die Ermittlungen fortführen und alles Weitere koordinieren.«
Der Hauptkommissar wusste natürlich, dass nach den neuesten Anti-Terror-Gesetzen im Falle der Terrorgefahr diese übergreifenden Sokos sämtliche Befugnisse
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