Überwacht: S.M.A.R.T. - virus inside (Thriller) (German Edition)
Zimmer kamen, das sich ein, zwei Etagen unter ihm befand, hatten ihn aus dem Schlaf gerissen. Aufgeschreckt war er von seinem Bett aufgesprungen, auf das er sich gestern Abend gelegt hatte, ohne seine Sachen auszuziehen.
Aus der Ferne konnte er den eigentlichen Grund der Auseinandersetzung nicht heraushören. Allerdings beruhigte sich die Situation recht bald, sodass wieder Ruhe einkehrte.
Juri fühlte sich zwar um diese Zeit noch wie erschlagen, da er nur ein paar Stunden geruht hatte. Doch erneut einzuschlafen, ging jetzt auch nicht mehr. Deshalb holte er seinen Computer und startete wieder das Programm, mit dem er das Handy von Loreen geortet hatte. Es dauerte eine Weile, bis die aktuellen Daten geladen und analysiert waren.
Zu seiner Überraschung stellte er fest, dass sich die Position nun nicht mehr in der Nähe von Paris befand, sondern viele Kilometer in östlicher Richtung davon entfernt. Zuerst glaubte Juri, dass seine Auswertung der Daten, die er sich wieder von Loreens Mobilfunkprovider organisiert hatte, fehlerhaft sein musste. Deshalb besorgte er sich umgehend die aktuellsten Infos. Diese bestätigten jedoch nur seine erste Berechnung.
Bei genauem Betrachten stellte er fest, dass Loreen sich bewegte. Es sah so aus, dass sie, scheinbar mit dem Auto, bereits wieder in Deutschland unterwegs war. Sie musste zurzeit irgendwo im Ruhrgebiet sein. Juri sprang vor Aufregung von dem Bett auf, wo er liegend an seinem Computer herumgespielt hatte und lief mehrmals in seinem Zimmer auf und ab. Dann setzte er sich mit seinem Laptop an den kleinen Schreibtisch, der direkt am Fenster stand.
So schnell er konnte, erweiterte er sein Programm, um automatisch alle paar Minuten die Daten abzurufen und zu speichern, um damit die Strecke zu ermitteln, die Loreen zurücklegte. So würde er nachvollziehen können, wo sie sich befand und vor allem, wohin sie unterwegs war.
Juris Zimmernachbar musste inzwischen auch aufgewacht sein, da im Nachbarraum plötzlich laute Musik anfing zu spielen. Die dünnen Wände schluckten scheinbar kaum Schall. Genervt von dem Lärm und um sich etwas abzulenken, schaltete Juri den uralten Fernseher ein, der in seinem Zimmer stand. Außerdem wollte er schauen, ob in den lokalen Nachrichten etwas über den Brand in seiner Wohnung berichtet würde.
Während er sich durch die Sender zappte, wurde es draußen im Hausflur schon wieder laut. Juri lief durch den kleinen Vorraum an die Tür und blickte vorsichtig durch den Spion, konnte aber nicht wirklich etwas erkennen. So wie er es mitbekam, diskutierten andere Hotelgäste lautstark mit seinem Nachbarn mit der Folge, dass dieser die Lautstärke etwas zurückdrehte.
Als Juri wieder zurück in sein Zimmer ging und dabei einen Blick auf den noch immer laufenden Fernseher warf, zuckte er unwillkürlich zusammen. Gerade flimmerten Bilder von Juris Haus über den Bildschirm. Die äußere Fassade zeigte an einigen Stellen deutliche Spuren des Feuers. Schon auf den ersten Blick erkannte Juri die Fenster, die zu seiner Wohnung gehörten. Das Glas war geborsten und eine hässliche, schwarze Rußfahne verunstaltete die erst vor wenigen Monaten neu renovierte Hauswand.
Gleichzeitig wurde von Brandstiftung und einem Gewaltverbrechen gesprochen, doch da der Ton relativ leise gestellt war, konnte Juri die Details nicht verstehen. Schnell drehte er die Lautstärke auf, um zu hören, was die Sprecherin sagte.
»... die Polizei bittet die Bevölkerung um ihre Mithilfe bei der Suche nach folgender Person. Hinweise auf deren Aufenthaltsort ...«
Juri hatte keine Ahnung, woher der Fernsehsender das Bild von ihm hatte, welches in voller Größe ausgestrahlt wurde. Es war einige Monate alt. Doch obwohl er auf dem Bild viel längere Haare als im Moment trug, war er darauf trotzdem relativ gut zu erkennen.
Das war nun schon das zweite Déjà-vu innerhalb von nur einem Tag! Es fühlte sich wieder genauso an wie damals, als er noch in Kiew gewohnt hatte. Quasi über Nacht war er wieder zu einem Gejagten geworden.
Der erste Gedanke, der ihm nun durch den Kopf schoss, war, so schnell wie nur möglich von hier fort und irgendwo hinzufahren. Und zwar am besten ganz weit weg!
Erinnerungen an seine Flucht vor noch nicht einmal zwei Jahren stiegen in ihm auf.
Damals war Juri von einem Tag auf den Anderen aus seinem mehr oder weniger geregelten Leben ins Chaos gestoßen worden. Auf der einen Seite wurde er von der Polizei gesucht. Andererseits war, wie er später
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