Ulrich Kienzle und die Siebzehn Schwaben: Eine Reise zu eigenwilligen Deutschen (German Edition)
Finanzen.
18 Gerd Weng, von 1964 bis 1988 CDU-Abgeordneter im Landtag von Baden-Württemberg, unter anderem kulturpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion
19 Josef Schlarmann ist seit November 2005 Bundesvorsitzender der CDU Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung. Er gehörte zum »Zukunftsteam« des damaligen Ministerpräsidentenkandidaten Christian Wulff für die Landtagswahl in Niedersachsen 2003.
20 Die Grundbedingung menschlicher Existenz
21 Eine globalisierungskritische Nichtregierungsorganisation
22 Zum »Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21« gehören vor allem die Bürgerinitiative »Leben in Stuttgart«, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Kreisverband von Bündnis 90 / Die Grünen.
23 Die Reichskleinodien sind die Herrschaftsinsignien der Kaiser und Könige des Heiligen Römischen Reiches. Dazu gehören als wichtigstes Teil die Reichskrone, die Heilige Lanze und das Reichsschwert. Die Reichskleinodien sind der einzige fast vollständig erhaltene Kronschatz aus dem Mittelalter.
24 Anlass zur Erbauung einer Siegessäule war der Sieg Preußens im Deutsch-Dänischen Krieg 1864. Innerhalb weniger Jahre kamen zwei weitere siegreiche Kriege hinzu: 1866 der Krieg Preußens gegen Österreich sowie der Deutsch-Französische Krieg 1870 / 1871.
25 Adolf Hitler plante, Berlin zur »Welthauptstadt Germania« umzubauen. Die Planungen sahen ein Kreuz von zwei breiten Verkehrsachsen vor. Ein sieben Kilometer langes Teilstück der Ost-West-Achse wurde zu Hitlers Geburtstag 1939 fertiggestellt. Die Siegessäule wurde dafür vom Königsplatz vor dem Reichstag auf den Großen Stern versetzt, wo sie heute noch steht.
Herbert Knaup
Der Schwabe als
Charmeur
Eine lange Schlange drängelt sich vor dem kleinen Theater. Kreuzberg, Mehringdamm 34. Hier ist das Berliner Off-Theater »BKA« zu Hause. Aber nicht Kultur ist die Attraktion, sondern eine heiß begehrte Wurst. Im Nebenhaus befindet sich das »Curry 36«, Berlins Kult-Currybude. Und ganz in der Nähe wohnt er, seit zehn Jahren – Herbert Knaup, einer der meistbeschäftigten deutschen Charakterschauspieler. Große Bühnen- und Filmrollen hat er gespielt – in makellosem Hochdeutsch. Zuletzt hat er in einem Film des Bayerischen Rundfunks den Kommissar Kluftinger gespielt, einen nörgelnden, übergewichtigen und behäbigen Allgäuer, der über weite Strecken des Films breiten Dialekt spricht. Kluftinger liebt schwäbisches Essen und hat deshalb schon reichlich Pfunde angesammelt.
Für seine Kluftinger-Rolle hatte Herbert Knaup eigens zwölf Kilo anfuttern müssen. Jetzt kommt mir im »BKA«, der »Berliner Kabarett Anstalt«, ein schlanker, großer Mann entgegen. Jeans, dunkler Sakko, sportlich. Mit einem Trolley im Schlepptau, direkt vom Flughafen. Von den Salzburger Festspielen ist er an diesem sonnig-heißen Vormittag eingeflogen. Der »Spiegel« hatte vor seinem Kluftinger-Film gewarnt: völlig unverständlich! Aber überzeugend: »So echt klang die deutsche Provinz im Fernsehen schon lange nicht mehr.« Kluftinger war ein überraschender Erfolg. Dialekt, im Fernsehen lange verpönt, scheint wieder im Kommen zu sein. Der Einheitssprech, der lange die Krimiszene beherrscht hat, ist wohl langweilig geworden.
Betriebsam geht es zu in dem kleinen Theater über den Dächern Berlins. Getränke für die Bar werden angeliefert, auf der Bühne wird das Stück des Abends eingerichtet. Für Herbert Knaup nichts Ungewohntes. Völlig entspannt sitzt er mir an einem alten Bistrotisch gegenüber.
HERR KNAUP, nett, Sie kennenzulernen!
Das kann ich nur zurückgeben, Herr Kienzle! Ich habe ein paar Freunde, die kommen aus dem Libanon.
Ich habe ja lange Jahre in Beirut gelebt …
Ja, eben! Aber meine Freunde sind Armenier.
Die armenischen Libanesen stecken alle anderen Libanesen in die Tasche. Die sind unglaublich clever und charmant.
Ich habe mal im Libanon gedreht. Es war irgendwie schön, aber es war auch hart – dieses Fanatische!
Mich faszinieren beide – die Schwaben und die Araber. Beide sehr rätselhaft. Die Schwaben haben eins mit den Arabern gemeinsam: Sie haben kein politisches Zentrum. Aber sagen Sie: Wo waren Sie im Libanon?
In Nabatäa, in der Hochburg der Hisbollah.
Im Südlibanon!
Da bin ich um mein Leben gerannt.
Was haben Sie da gemacht?
Ich spielte einen Fotografen. Einen Kriegsfotografen. Der sucht sozusagen sein bestes Bild. Wir hatten eine Drehgenehmigung zum Aschura-Fest in Nabatäa.
Das ist etwas Grausames.
Zum
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