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Ultimo

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Titel: Ultimo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Peter Vertacnik
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aufzupassen.“
    „Damals, als der Oberbürgermeister die Spinne von der Schulter seiner Gattin fegte, war da Frau Vogtauch mit dabei?“
    „Am Kaisertisch saß sie nicht. Sonst habe ich sie eigentlich auch nicht gesehen. Aber ich könnte mit dem Personal reden. Vielleicht kann sich jemand erinnern.“
    Zoff nickt. „Für Herzkranke und Allergiker ist so ein Spinnenbiss ganz besonders gefährlich, nicht wahr?“
    „Im Buch wird das so behauptet.“
    „War Rieder herzkrank? Hatte er Allergien?“
    „Das weiß doch ich nicht.“
    Genug. Zoff begleicht die Rechnung, und sie gehen.
    Auf demWeg insLandeskriminalamtruft er Nina an. Sie hebt sofort ab.
    „Wie geht es dir?“, erkundigt er sich mit belegter Stimme.
    „Sie haben mir eine Infusion gegeben“, erzählt sie. „Und einen Termin für eine Computertomografie. Morgen. Am Nachmittag.“
    „Und danachweiß man, was dir fehlt?“
    „Ich hoffe schon. Wieso?“
    „Ich mache mir Sorgen. Wundert dich das?“
    „Es freut mich, dass du neben deinen Mordermittlungen noch Zeit hast, an mich zu denken.“
    „Ich brauche hier nicht mehr allzu lange“, sagt Zoff. „Die Sache beginnt sich zuzuspitzen. Wenn alles gut läuft, ist in ein bis zwei Tagen alles vorbei.“
    „Ich freue mich darauf, dass du wieder heimkommst.“
    „Alles Gute. Ich denke an dich.“
    „Ich auch.“
    Er werde umfassende Informationenzu Susanne Vogt und Karl Pimminger einholen, murmelt Polli.
    Und er habe noch mit jemandem zu reden, meint Zoff, fährt zügig ins Zentrum und setzt seinen Stellvertreter vor dem Landeskriminalamt ab.
    Der Himmel über der Mozartstadt klart wieder auf.
    Zoff fährt in den Stadtteil Lehen. In der Ignaz Haiderstraße betritt er vereinbarungsgemäß ein Kaffeehaus, bestellt eine Tasse Tee und wartet. Nach etwa zehn Minuten kommt sein Informant und setzt sich zu ihm.
    „LKA Graz, Zoff“, stellt sich der Oberstleutnant vor. „Du bist der ehemalige Kollege aus der Sicherheitsdirektion, der sich selbstständig gemacht hat. Personenschutz, nicht wahr?“
    „Richtig“, grunzt der massige ehemalige Kriminalbeamte. „Aber nach der Sache mit Rieder habe ich von diesem Metier ganz schön die Schnauze voll.“
    „Sie wünschen?“, fragt die junge Kellnerin.
    „Einen Hauskaffee, mein schönes Kind“, grinst der private Sicherheitsexperte und betrachtet ungeniert ihren strammen Po.
    „Mit Sahne?“
    „Mit allem, was du mir geben kannst.“
    „Reden wir noch einmal über den Tag, an dem Rieder erschossen wurde“, schlägt Zoff vor.
    „Von mir aus.“
    „Wir haben mit Rieders Begleitern Protokolle aufgenommen. Mich interessiert jetzt speziell der Zeitraum zwischen 18 und 19 Uhr. Da führte sein Pressereferent in der Aula den Soundcheck durch. Was machte die Sekretärin in der Zwischenzeit?“
    „Wie soll ich das wissen? Ich stand doch vor der Tür.“
    „Aber mit Sicht auf den Korridor. Da war doch Frau Vogt, oder?“
    „Sicher nicht. Das hätte ich mitgekriegt.“
    „Die Frau gab an, sie hätte etwa eine Stunde lang vor der Aula Flugblätter verteilt und mit Studenten diskutiert.“
    „Keine Sau hat da diskutiert oder Werbung gemacht. Die Leute drängten an mir vorbei in den Saal. Völlig ungehindert.“
    „Und Susanne Vogt?“
    „Die ist gleich nach 18 Uhr aus der Aula raus und nicht mehr zurückgekommen.“
    „Wärst du bereit, das auf der nächsten Polizeiinspektion zu Protokoll zu geben? Deine Aussage ist wichtig.“
    „Kein Problem“, entgegnet der schwarzhaarige Personenschützer und nimmt mit leuchtenden Augen aus den Händen der Kellnerin seinen Kaffee entgegen. „Freut mich, wenn ich dir behilflich sein kann.“
    15 Uhr. Zoff ermittelt im Verkehrsamt und erlebt wieder einmal eine Enttäuschung.
    Auf Susanne Vogt ist kein Cabrio zugelassen.
    Eine Stunde später sitzt er in seinem Büro, ruft im Rathaus an und lässt sich mit Susanne Vogt verbinden. „Ich muss Sie sprechen“, sagt er kurz und bündig. „Heute noch. Können wir uns sehen?“
    „Worum geht es?“
    „Darf ich Ihnen das unter vier Augen sagen?“
    „Nein. Jetzt.“
    „Also gut. Es geht um Hintergrundinformationen zu Rieder und Betty Wagner.Eine Sekretärin sieht viel und hört viel. Jedenfalls hätte ich gerne mit Ihnen gegessen. 19 Uhr? Ich kenne ein gutes Restaurant. Das Eulennest. Würde Ihnen das zusagen?“
    „Ein ausgezeichneter Treffpunkt. Ich freue mich. Bis später.“
    Zoff reserviert telefonisch. Danach setzt er sich vor den Computer und recherchiert, welche

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