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Ultimo

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Titel: Ultimo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Peter Vertacnik
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Sport- und Waffengeschäfte in Salzburg Armbrüste, sowie den ‚CarbonbolzenStryker’ führen. Bis 17.30 Uhr lukriert er neun Adressen.
    Der Abend bricht an.
    Zoff betritt das Restaurant eine gute halbe Stunde früher und unterhält sich eingehend mit dem Geschäftsführer. Daraufhin bekommt er einen wunderbaren Tisch in der ersten Etage, gleich neben dem Fenster.
    Susanne Vogt kommtzehn Minuten zu spät. Mit ihrem schwarzen Hosenanzug und ihren kecken Zöpfen sieht sie sehr jung aus, aber ihr Collier aus Weißgold muss eine schöne Stange Geld gekostet haben. Sonst ist kein Schmuck an ihr zu entdecken.
    „Sie sind weder verlobt noch verheiratet?“, erkundigt sich Zoff mit einem dezenten Lächeln.
    „Wieso?“
    „Weil Sie keinen Ring tragen.“
    „Ich mag keine Ringe. Aber Sie tragen einen.“
    „Ach ja?“ Scheinbar erstaunt betrachtet Zoff seine rechte Hand und nickt. „Schön, dass Sie sich Zeit für mich genommen haben“, säuselter locker drauf los und gibt dem Oberkellner einen Wink. Der bringt daraufhin auch prompt die Karte und empfiehlt Weißwein, Lauchstrudel, Pfeffersteak auf Prinzessinnenkartoffeln und Eiscreme mit Erdbeer-Pfeffersauce. Susanne Vogt nickt.Zoff auch.
    Während des Essens stellt er ein paar harmlose Fragen zuRieders Begräbnis und zur politischen Nachfolge.
    „Alexander Grein ist im Gespräch“ erzählt sie. „Charmanter Typ. Jung, klug und dynamisch. Der kommende Mann.“
    „Und eine Frau hat da keine Chance?“
    „Dafür ist die Zeit nicht reif. Noch nicht.“
    „Und wenn sie es einmal ist?“
    „Dann bin ich da.“
    Ehrgeiz sei etwas sehr Gesundes, meint der Oberstleutnant. Besonders bei Frauen. Österreich habe einen klaren Nachholbedarf,was fähige Politikerinnen betreffe.
    Sie lächelt, sichtlich geschmeichelt.
    Als sie das Dessert beendet haben, kommt Zoff zum Kern der Sache.
    „Frau Wagner gehörte doch zum inneren Kreis des Oberbürgermeisters“,sagt er. „Man sagt, sie sei Rieders Favoritin gewesen. Können Sie das bestätigen?“
    „Er ging mit ihr ins Bett. Ab und zu. Daraus machte er kein Geheimnis. Mein Chef war in diesen Dingen nicht sehr diskret.“
    „Sie standen ihm ebenfallsnahe, nicht wahr?“
    „Wie man es nimmt. Es gab eine Zeit, da hatte er Sex mit mir. So wie mit vielen anderen. Eine meiner Vorgängerinnen hat sogar ein Kind von ihm. Er zahlte Alimente.“
    „Und wie geht man als Frau mit so einer Sache um? Ausgetauscht zu werden schmerzt doch. Kam daNeid auf? Verbitterung?“
    „Nicht bei mir. Hannes war ein Nimmersatt.Ich wusste das. Aber er war charmant und hatte ein gutes Gefühl für den Zeitpunkt, zu dem er bei einer Frau landen konnte. Reden wir besser erst gar nicht darüber.“
    „War Bettina Wagner eifersüchtig? Hasste sie Rieder?“
    „Betty drängte sich sehr in den Vordergrund. Sie verlangte viel mehr Aufmerksamkeit, als er ihr geben wollte. Ja, ich glaube, sie machte sich Hoffnungen auf eine Scheidung. Ja, es könnte gut sein, dass sie ernsthaft davon ausging, früher oder später einmal von ihm geheiratet zu werden. Eine ganz und gar unrealistische Annahme.“
    „Sie wissen ja, ich suche nach dem Mordmotiv.“
    „Man munkelt, Freiher hätte etwas mit ihr angefangen. An seinem Geburtstag. Rieder soll das erfahren und die Affäre mit Betty beendet haben. Mir schien sie in letzter Zeit jedenfalls ziemlich mitgenommen.“
    „Das erklärt viel. Hatte sie sonst noch Affären?“
    „Mir sind keine bekannt. Auszuschließen ist da aber gar nichts.“
    „Wissen Sie, ich muss die beiden Mordfälle endlich abschließen. Diese Angelegenheit von Graz aus zu untersuchen, wäre wahnsinnig belastend. Andererseits kann ich ja auch nicht ewig in Salzburg bleiben. Wenn ich Pimminger nicht hätte, käme ich überhaupt nicht zurecht. Ein wirklich fähiger Mann. Sie kennen den Major?“
    „Flüchtig. Paul Freiher hielt große Stücke auf ihn. Hannes auch.“
    Gedankenverloren kramt der Oberstleutnant in der Außentasche seines Sakkos. „Mein Gott. Fast hätte ich die tägliche Pille vergessen“, grinst er. „Als Allergiker hat man ja nichts alsProbleme. Sie kennen das ja. Was schluckte Rieder eigentlich?“
    „Die genaue Bezeichnung der Präparate kenne ich natürlich nicht, aber es waren Tropfen und Tabletten“, erwidert sie. „Er nahm das Zeug nach dem Frühstü ck und war daraufhin eine Zeitlang gar nicht gut drauf.“
    „Ich will Sie nicht zu sehr bedrängen, aber zu Frau Wagner wäre ich für jeden Hinweis dankbar“, seufzt

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