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Ultimo

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Titel: Ultimo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Peter Vertacnik
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gewinnen?“
    Der Pressesprecher lacht.„Alles. Er erpresst den Kanzler.Entweder Aufrechterhaltung der Koalition, verbunden mit Rieders Sprung in die Bundespolitik, oderAustritt aus der Regierung und Neuwahlen. Man hätte ihn zum Vizekanzler machen sollen. Trotz dieses Skandals um unsere Parteispenden. Nur Oberbürgermeister von Salzburg zu sein, ist ihm zu wenig.“
    „Die Nationalratsabgeordneten und Minister der Liberalenbleiben ihm treu?“
    „Sieht so aus. Da ist eine Menge Geld geflossen. Voraussichtlich werden wir als Unabhängige Demokratenmit 18 Abgeordneten im Parlament sitzen. Und mit drei Ministern und zwei Staatssekretären in der Regierung. Vorerst.“
    „Dann bleiben Spitzer und den Liberalen ja nur noch fünf Abgeordnete“, resümiert Berg versonnen und schaut dabei über die Dächer von Salzburg.
    „Mit diesen 18 Abgeordneten hätten die Roten die Mehrheit. Für den Fall, dass es zu einem fliegenden Koalitionswechsel käme. Was auch nicht gänzlich auszuschließen ist.“
    Der Ministerialrat nickt mit finsterer Miene.„Angenommen, der Herr Oberbürgermeister segnet nach seiner Abspaltung von den Liberalendas Zeitliche“, fragt er. „Was passiert dann?“
    „Ich verstehe die Frage nicht“, murmelt der Pressesprecher erschrocken.„Hannes erfreut sich bester Gesundheit.“
    „Wir Menschen sind nun einmal sterbliche Wesen. Gesetzt den Fall, Rieder käme ums Leben. Würden Sie sein Nachfolger werden wollen und uns ein verlässlicher Partner sein?“
    „Ich? Um Gottes willen“, flüstert Grein verstört. „Wie kommen Sie denn darauf?“
    „Weil Sie jung sind, gut aussehen und sich exzellent ausdrücken.In unseren Kreisen sieht man Sie als einen der aufstrebenden Männer in der Politik.“
    „Das freut mich.“
    „Ja, Sie haben das Zeug zum politischen Kometen, undes gibt Menschen, die Sie bei Ihrem Aufstieg gern unterstützen würden. Einflussreiche Persönlichkeiten.“
    „Tatsächlich?“
    „Ja. Vorausgesetzt, Sie bleiben so grundsatztreu wie bisher. Sie informieren mich doch über jeden von Rieders Schritten, nicht wahr?“
    „Selbstverständlich.“
    „Gehen wir zu meinem Wagen. Ich habe dort etwas für Sie.“
    „Ich weiß Großzügigkeit zu schätzen, wirklich.“
    „Und ich Ihren Weitblick, junger Freund. Wissen Sie was? Ich mag Sie. Irgendwie sind wir ein gutes Gespann. Zwei Visionäre auf dem Weg nach oben. Niemand hält uns auf. Falls wir weiter zusammenarbeiten, wovon ich ausgehe.“
    Grinsend streckt er Grein die Hand entgegen. Der schlägt ein.Danach spazieren sie zurück zum Parkplatz.
    Das junge Paar mit Kinderwagen, das ihnen begegnet, unterhält sich leise in gepflegtem Englisch. Nachdem der Geheimdienstler und Grein an ihr vorbei ist, beugt sich die Frau in den Wagen und schaltetdas Aufnahmegerät aus. Währenddessen zieht ihr Begleiter das Mikrofon vom Dach des Kinderwagens ab und entfernt die winzige Knopfkamera.
    Sie haben, was sie haben wollten.
    Der Chef des Bundeskriminalamtswirdmit ihnen zufrieden sein.
    ***
    Das Gastzimmer beimPostwirtistganz schön voll.
    Zoff und sein Kollege können froh sein, noch einen Tisch im hintersten Winkel des Lokals zu ergattern. Dort hocken sie aber dann wenigstens ein wenig abseits und können sich in aller Ruhe unterhalten.
    „Der Bungalow in Maria Trost ist ein wirklich schönes Anwesen“, berichtet Zoff und nippt an seinem Bier.
    „Dann wird es Brecht nicht leichtgefallen sein, das Haus seiner Frau zu überschreiben“, brummtForstinger und trinkt ebenfalls.
    „Man munkeltvon Spielschulden. Angeblich geht Brecht im Grazer Casino ein und aus.“
    „Scheiße“, grunzt Forstinger. „Weiber und Spielsucht. Das hält keine Ehe aus.“
    „Womit wir auf das klassische Motiv für Schweinereien aller Art gestoßen wären.“
    „Unter diesem Gesichtspunkt gesehen, muss Brecht ja förmlich mit Gaunern gemeinsame Sache machen. Und wenn er das tut, werden wir ihn fassen.“
    „Du schläfst diese Nacht wieder hier im Ort?“ erkundigt sich Zoff,während der Kellner ihr Essen auf den Tisch stellt und sich wieder verzieht.
    Sein Wiener Kollege nickt. Er sei im Hotel Waldblick untergekommen, erzählt er.Keine schlechte Adresse. Immerhin ein Drei-Sterne-Haus mitSchwimmbad und Sauna.
    Zoff nickt zerstreut. In einer halben Stunde trifft er sich mit den Zollfahndern.Hoffentlich haben sie heute Nacht Erfolg.
    Forstingerist müde und will seine Ruhe.
    Im Hinblick darauf, dassZoffheute noch Nachtdienst schiebt,ist es an ihm, die Zeche

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