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Ultimo

Ultimo

Titel: Ultimo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Peter Vertacnik
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Fußabdrücke hingegen waren ziemlich klein.“
    „Manche Männer leben auf kleinem Fuße.“
    „Das gibt es. Ja. Sicher.“
    „Sie lachen so eigenartig. Warum?“
    Zoff erspart sich die Antwort und behilft sich mit einem Achselzucken.
    „Ein Reifenabdruck“, seufzt sie.„Fußspuren. Muss das denn unbedingt mit dem Brand zu tun haben? Denken Sie an einen Radfahrer, der aus Lust und Laune einfach quer über Rieders Anwesen fährt. Stunden vor dem Brand. Gestern, oder vor ein paar Tagen. Frau Rieder könnte mit einem Fahrrad unterwegs gewesen sein. Ach Gott, da gibt es tausend verschiedene Möglichkeiten. Das einzige handfeste Indiz, an das wir uns vorerst halten können, ist dieser Lederknopf. Der lag dort, wo derBrandbeschleuniger verwendet wurde. Hinter den Ställen.
    „Ist ja auch egal: Der Fall wird von euch geklärt, da habe ich überhaupt keine Bedenken“,grinst Zoff optimistisch und nimmt einen tiefen Schluck vom Rotwein. „Übrigens: Hatte Rieders Hund eigentlich so etwas wie eine Leibspeise?“
    „Knackwurst. Wieso?“
    „Ach, nichts. Ich soll meiner Tochter einen Hund kaufen. Da wollte ich wissen, was so ein Vieh vorwiegend frisst.“
    „Hundefutter in Dosen. Dann gibt es da auch noch dieses Trockenfutter. Aber Fleisch und Knackwürste mögen Hunde besonders gern.“
    „Na hoffentlich kann ich mir das leisten. Sie wissen ja, unser Gehalt ist nicht so aufregend.“
    „Sie Armer. Ich zahle mein Essen aber gern selbst. Sie müssen mich wirklich nicht einladen.“
    „Das mit dem Gehalt war ein Scherz“, stellt Zoff richtig, während der Kellner noch einmal nachschenkt. „Eine liebe Kollegin zum Essen einzuladen, ist gerade noch drin. Zum Dank dafür, dass Sie mir Ihre Zeit schenken. Übrigens: Kennen Sie den neuen Landespolizeichef? Ich habe von dem Mann noch nie gehört.“
    „Ich schon“, behauptet sie. „Ein persönlicher Freund des Innenministers.“
    „Und wie ist der?“
    „Kennen Sie den Unterschied zwischen dem Eifelturm und unserer lieben Polizei?“, fragt sie.
    „Nein“, erwidert Zoff ratlos.
    „Beim Eifelturm sitzen die größten Nieten ganz tief unten“, grinst Bettina Wagner freudlos, schiebt ihren Teller zurück und trinkt ihr Glas leer.
    Am nächsten Tag. Es istneun Uhr.
    Zaudernd blinzelt die Sonne hinter den Wolken hervor und verstrahlt ein seltsam fahles, kaltes Licht. Zoff steht mitten auf der Staatsbrücke, starrt ins Wasser und wundert sich,dass trotz der Kälte so viele Touristen unterwegs sind. Ja, die Stadt lebt vom Fremdenverkehr, aber das hier ist schon fast zu viel des Guten.
    Irgendwie sei er gar nicht gut drauf heute, nuschelt er ins Telefon.
    Polli meint, das ginge ihm auch so. Und die Fernsehdiskussion gestern Abend sei eine verdammt öde Sache gewesen.Null Unterhaltungswert.
    „Für mich schon“, relativiert Zoff. „Rieder war überragend. Kein Wort zu den Brandstiftungen, obwohl er seinen Kontrahenten für den Drahtzieher hält. Das war klug. Er hat sehr sachlich argumentiert.“
    „Jedenfalls gibt es keinerleiSympathien mehr zwischen den beiden. Die haben sich endgültig auseinandergelebt. So viel steht fest.“
    „Weiß der Staatsanwalt bereits, dass der Fall Brecht schon so gut wie geklärt ist?“
    „Er ist informiert.“
    „Schade, dass dieser Medicnicht mehr reden kann.Was hört man von den serbischen Kollegen?Sie werden doch hoffentlich schon gegen Selminovicermitteln. Wegen Verdachts der Anstiftung zum Mord.“
    „Da ist noch nichts bekannt. Ich erkundige mich bei unserem Verbindungsbeamten. Wie lange bleibst du in Salzburg?“
    „Solange es notwendig ist. Das Wochenende verbringe ich zu Hause. Wir sehen uns dann Montag früh im Büro, bevor ich wieder abzische.“
    „Können wir Daheimgebliebenen sonst noch etwas für dich tun?“
    „Jede Menge. Den Abschlussbericht zum Mordfall Brecht schreiben, zum Beispiel. Und einen Tiertransport organisieren.“
    „Tiertransport?“
    „Ich brauche jemanden, der heute am Nachmittag einen Hundekadaver von Salzburg zur Veterinärmedizinischen Universität Wien fährt. Das Tier ist ein wichtiges Beweisstück.“
    „In welchem Fall?“
    „Brandstiftung zum Nachteil von Hannes Rieder.“
    „Kannst du keinen Salzburger Kollegen mit diesem Transport betrauen?“
    „Nein. Hier darf niemand davon wissen.“
    „Verstehe. Paul sitzt neben mir und nickt. Er fährt in einer halben Stunde. Was hältst du davon, wenn Britta ihn begleitet? Die kann das Beweisstück professionell verpacken, damit es in

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