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Ultimo

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Titel: Ultimo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Peter Vertacnik
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bin Lektorin in einem Kunstverlag und habe mir das Gestüt aufgebaut. Es gibt Leute, die ihre Pferde bei mir einstellen und mir ihre Kinder zum Reitunterricht schicken.“
    „Eine schöneProfession. Und wie läuft es mit Ihrer Ehe?“
    „So, wie in den meisten Langzeitbeziehungen.“
    Das wolle er jetzt aber schon ein wenig genauer erläutert haben, meint Zoff.
    Sie zögert. Aber nur einen Augenblick. „Die Frauen laufen Hannes nach“, sagt sie dann.„Ein erfolgreicher Politiker. Ein charismatischer Typ. Ein attraktiver Mann. Dass er es nicht über sich bringt, alle abzuweisen, liegt in der Natur der Sache. Trotzdem. Ich liebe ihn und werde nicht von seiner Seite weichen. Auch, wenn das der einen oder anderen Dame seines Bekanntenkreises nicht in den Kram passt.“
    „Sie meinen Frau Oberst Wagner?“
    „Betty. Er nennt sie bloß Betty. Aber ja, von Frau Wagner war die Rede.“
    „Ahnt ihr Mann, dass Sie von der Affäre wissen?“
    Sie nickt. „Bettyauch“, lächelt sie. „Das Luder hasst mich. Aus tiefstem Herzen.“
    „Das ist starker Tobak, was Sie da sagen, finden Sie nicht?“
    „Oh nein. Die könnte mich umbringen. Jederzeit.Das spüre ich.“
    „Wer hat den Brand gelegt?“
    „Keine Ahnung. Ich bin noch ganz aufgeregt. Nicht wegen mir. Wegen der Pferde.“
    „Der Schaden scheint beträchtlich zu sein.“
    „Wir sind versichert. Aber meine Leitstute hätte mich fast totgetreten. Das arme Tier war völlig außer sich.“
    „Das ist der zweite Brandanschlag innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums. Was die Aufklärung des ersten betrifft, könnte mir der Hund Ihres Gatten weiterhelfen.“
    „Hasso?“
    „Ich würde gerne den Kadaver ausgraben und untersuchen lassen. Mit Ihrem Einverständnis. Das hätte aber nur Sinn, wenn die Sache unter uns bliebe.“
    „Wieso darf mein Mann es nicht erfahren?“
    „Weil er es womöglich nicht für sich behalten würde.Geben Sie mir Ihre Erlaubnis, sorgen Sie dafür, dass der Verwalter dicht hält und betrachten Sie die Sache als unser gemeinsames Geheimnis. Der Rest ist dann mein Bier.“
    „Und wieso das alles?“
    „Der Hund hat den Brandstifter bemerkt undtrotzdemkeinen Alarm geschlagen. Ich will herausfinden, warum.Ist Ihnen in den letzten Wochen eigentlich etwas Ungewöhnliches aufgefallen?“
    Sie verneint, stutzt dann aber. „Die Sache mit der Spinne“, murmelt sie. „Die war schon sehr merkwürdig.“
    „Eine Spinne?“
    Er könne die Geschichte hören, sagt sie.Vorausgesetzt, er trinke ein Glas Wein mit ihr. Sie brauche das jetzt. Zur Beruhigung der Nerven.
    Er helfe ihr natürlich gern, erwidert Zoff.
    Das sei sein Job, und der habe eben manchmal durchaus auch seine angenehmen Seiten.
    15 Minuten später haben sich die Regenwolken verzogen, und die Sonne blinzelt vom Firmament.
    Zoff drückt Stella Rieder seine Visitenkarte in die Hand, verabschiedet sich und spaziert nachdenklich zu den abgebrannten Ställen. Besonders nah an den Tatort kommt er jedochnicht heran, denn Bettina Wagner stoppt ihn schon einige Meter vor der Absperrung.Ihr Ersuchen, die Tatortgruppe bei der Spurensicherung nicht zu stören, quittiert er mit verständnisvollem Lächeln. Sie zeigt ihm ein paar Lichtbilder.
    „Neugierde befriedigt?“
    Zoff nickt. „Gibt es eine Erklärung dafür, warum der Täter den Knopf verloren hat?“, fragt er.
    „Er wird halt locker gewesen sein.“
    Zoff will sich noch die Umgebung ansehen. Seinem Ansinnen, ihn dabei zu begleiten, kann die Kollegin nichts abgewinnen. Sie werde am Tatort gebraucht, behauptet sie.
    „In Ordnung. Sehen wir uns heute Abend?“
    Sie antwortet mit einem Nicken.
    Zufrieden wendet sich Zoff nach rechts und durchstreift das Gelände zwischen einer großen abgezäunten Koppel und der Straße.Er trifft auf die unterschiedlichsten Bodenverhältnisse, von festgestampfter Erde, über Sand und lockerem Gestein bis zu hohem Gras. Dazwischen kleine Fichtenbäume und Buschwerk.
    Nach etwa 200 Metern schlägt er einen Bogen in Richtung Straße, bleibt stehen, dreht sich um und tastet sich im Zickzackkurs zurück zum Gestüt.
    Keine zehn Minuten später findet er, wonach er sucht.
    ***
    Wind kommt auf.
    Er bringt die letzten Rauchschwaden zum Verschwinden.
    Trotz Kopfschmerzen und brennender Augensteht Hannes Rieder den Medienberichterstatterntapfer Rede und Antwort. Schließlich bringt ihm einer seiner Leibwächter das Mobiltelefon. Ein wichtiger Anruf.Der Bundeskanzler. Er habe eben erst von der Brandstiftung

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