Ultimo
optimaler Verfassung bei der Uni eintrifft.“
„Gute Idee. Die beiden sollen mich anrufen, sobald sie an der Stadtgrenze sind. Ich lotse sie zum Seegrundstück.“
„Und was läuft sonst so? Hast du mit dieser Frau Oberst Wagner gesprochen?“
„Selbstverständlich.“
„Und, was hältst du von der Dame?“
„Interessanter Typ.“
„Aha. Sehr gesprächig bist du heute nicht. Hast du Lust, uns am Wochenende zu besuchen? Anna würde groß aufkochen. Griechisch.“
„Wenn du sie dazu überreden kannst, ein kaloriensparendes Menü zusammenzustellen, kommen wir gern. Sofern Nina nichts dagegen hat.“
„Fein. Gib mir früh genug Bescheid. Tschüss.“
Wortlos legt Zoff auf, blickt sich fröstelnd um und trabt in Richtung Landeskriminalamt.
In der Tiefgarage parkt sein Dienstwagen.
Ein etwa fünfZentimeter langer unddrei Zentimeter breiter kompakter Würfel mit einer kaum zwei Zentimeter langen Antenne klebt seit einer Viertelstunde an der Bodenplatte des Wagens.
Ein Sender neuester Bauart.
Als Zoff mit dem Auto die Tiefgarage verlässt, folgt ihm ein dunkler Toyota.
Die Fahrt geht stadtauswärts. Es wird wärmer, und der Fahrzeugverkehr nimmt rasch zu.
***
In Linz ist es föhnig und windstill.
Am späten Vormittag trifft der Parteivorsitzendeder Unabhängigen Demokratenin der oberösterreichischen Landeshauptstadt ein und bezieht im dritten Stockwerk des Hotels Schillerpark eine Suite für eine Nacht.
Nachdem er sich ein wenig erfrischt hat, spaziert der Politiker in Begleitung seiner beiden Leibwächter durch die Landstraße bis zum Hauptplatz, schüttelt Passanten die Hände, unterhält sich mit dem einen oder anderen, lädt seine Personenschützer zum Mittagessen an einer Wurstbude ein und kehrt gegen 12.30 Uhr gut gelaunt ins Hotel zurück, wo der Bundeskanzler bereits in einem separaten Raum auf ihn wartet.
„Mein lieber Freund“, begrüßt ihn der Regierungschef, hüsteltverlegen, kommt Rieder entgegen und reicht ihm die Hand. „Das ist aber nett, dass du dir die Zeit genommen hast.“
„Du rufst, und ich komme. Im Gegensatz zu deinen Leuten bin ich nämlich ein Mann des Gesprächs. Aber das weißt du ja“, erwidertRieder brummig.
„Das gefällt mir auch so gut an dir. Manchmal“, knurrt der Kanzler mit ausdruckslosem Gesicht. „Aber vielleicht sollten wir erst einmal miteinander speisen. Der Rest hat Zeit.“
„Ich habe schon gegessen“, kontert Rieder. „Reden wir.“
Sauer gibt der Kanzler dem Hotelier einen Wink. Der stellt ihnen eine Flasche Rotwein mit zwei Gläsern auf den Tisch und empfiehlt sich.
„Du verhandelst mit den Sozialisten“, stellt der Bundeskanzler beleidigt fest und nippt an seinem Glas.
„Ich rede mit jedem.“
„Kaum setzt dir mein Innenminister einen unpassenden Polizeichef vor die Nase, schon unterzeichnest du einen Pakt gegen mich. Das ist doch kindisch.“
„Erstens habe ich seit Jahren nur Probleme mit diesem Wahnsinnigen, und zweitens stört mich, wie ihr uns behandelt.“
„Was meinst du da konkret?“
„Ihr lasst keine Gelegenheit aus, mir zu schaden. Ihr redet nicht mit mir. Ihr tut, was ihr wollt. Ich komme einfach nicht vor in eurem Spiel. Dabei seid ihr doch völlig blank, wenn ich aussteige. Mein Pakt mit den Sozialisten wird sofort gekündigt, wenn du Vernunft annimmst.“
„Du hast vier Ministerien.“
„Zu wenig. Ich will eine Regierungsumbildung.“
„Wie bitte?“
„Du hast mich schon verstanden.“ Lächelnd legt er dem Kanzler die neu entworfene Regierungsliste vor die Nase. Der wirft einen flüchtigen Blick darauf und schüttelt ratlos den Kopf.
„Das bringe ich innerparteilich nicht durch.“
„Bemühe dich. Sag deinen Parteifreunden, dass wir als echte Partner zu behandeln sind. Wir verbleiben gerne in der Koalition, aber wir wollen eine neue Form des Regierens. Dazu bedarf es vertrauensbildender Maßnahmen. Zeigt uns, dass wir gleichwertig sind. Dann ist alles in Ordnung.“
„Wir hatten bisher ein gutes Verhältnis, Hannes“, seufzt der Kanzler. „Aber du repräsentierst gerade noch elf Prozent der Wählerstimmen. Wir Konservativen halten 42Prozent. Das ist dir doch klar?“
„Ohne uns könnt ihr nicht regieren. Das ist Fakt. Also behandelt uns danach.“
„Finanzministerium, Innenministerium und Justizministerium sind Herzstücke einer Regierung. Diese Ressorts kann ich nicht aus der Hand geben.“
„Dann wirst du dich mit der Rolle des Oppositionsführers anfreunden müssen“, grinst
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