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Ultimo

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Titel: Ultimo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Peter Vertacnik
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Ersuchen um Analyse des Mageninhalts und wünscht den beiden eine gute Reise.
    Zehn Minuten später macht er sich auf den Rückweg ins Salzburger Stadtzentrum. Im rasch dichter werdenden Verkehr gelingt es seinen Verfolgern im Toyota nicht lange, an ihm dranzubleiben.
    Das gemischte Doppel aus dem BKA trägt es mit Fassung.
    Dank überlegener Technik kann ihnen die Zielperson sowieso nicht mehr entkommen.
    ***
    Wien. 16 Uhr. Aus heiterem Himmel gehtüber dem Zentrum ein heftiger Graupelschauer nieder.
    Plötzlich sieht man keine zwei Meter weit.
    Auf den Straßen entlang des Donaukanals kommt es zu mehreren Unfällen, im gesamten innerstädtischen Bereich bleiben Fahrzeuge mitten auf den Fahrbahnen stehen und Fußgänger flüchten vor dem böigen Eisregen. Auch im Innenministerium ist das Parkett ziemlich glatt. Da steht der Leiter des Bundeskriminalamts seinem Minister Rede und Antwort.
    „Ich befahl den Aufbau einer geheimen staatspolizeilichen Ermittlungsgruppe im BKA, Hauck“, bellt der Minister. „Wie weit sind Ihre Bemühungen gediehen?“
    „Ich habe 20 Beamte in einem neuen Referat zusammengezogen“, berichtet der Direktor stolz. „Die Kolleginnen und Kollegen werden bereits eingesetzt. Möglicherweise sollten wir das Referat ‚Polizeilicher Ermittlungsdienst’ nennen. Ein unverdächtiger Name.“
    Der Minister hat nichts dagegen einzuwenden. Die Bezeichnung sei nicht so wichtig, sagt er. Was die Leute bisher vorzuweisen hätten, interessiere ihn. Und worauf die Leute derzeit angesetzt seien.
    „Sie beschatten unseren speziellen Freund Zoff sowie Berg und seine Leute, die ihrerseits wieder hinter Rieder her sind. Sofern wir die Aktivitätenunserer Geheimdienstler richtig interpretieren, bereiten die gerade eine Aktion gegen Rieder vor.“
    „Eine Aktion? Was heißt das?“
    „Wir sind noch nicht sicher, aber es könnte durchaus auf einen Mordanschlag hinauslaufen.“
    „Mord? Interessant. Mal angenommen, die zögen das durch. Da bräuchte Herr Zoff doch unsere Hilfe. Dezente Unterstützung, sozusagen. Wie sollte er uns sonst Bergs Kopf bringen? Den will ich nämlich haben. Um jeden Preis.“
    „Schon kapiert, Herr Minister. Ich werde mir etwas einfallen lassen.“
    „Das haben Sie gut gesagt, Hauck. Ich wusste schon immer, dass Sie ein ausgezeichneter Mann sind. Meine operative Speerspitze.“ Der Minister erhebt sich.
    Sein Besucher auch.
    Das Vertrauen seines obersten Chefs ehre ihn, säuselt der Direktor des BKA. Es sei ihm eingewaltiger Ansporn. Seinen Mitarbeitern ebenfalls.
    Der Minister quittiert die Schmeicheleien mit zufriedenem Nicken. „Wir werden bald wieder miteinander plaudern, mein Lieber“, grinster und schüttelt seinem Vertrauten die Hand. „Sie werden es in meinem Ministerium noch weit bringen, Hauck. Sehr weit.“
    ***
    In Salzburg betritt unterdessen Bettina Wagners Stellvertreter, Major Karl Pimminger, verschämt einen Blumenladen. Mit seinen breiten Schultern und ungelenken Bewegungen, passt er ebenso gut in diese Umgebung, wie ein Elefant in einen Porzellanladen. Kurz gesagt, man sieht ihm an, dass es ihm an Erfahrung im Kauf von Blumen mangelt.
    „Sie suchen etwas für Ihre Frau?“, schmunzelt die Verkäuferin.
    Er schüttelt den Kopf. „Für meine Freundin.“
    „Ach, wie schön. Und was mag sie besonders?“
    „Keine Ahnung. Suchen Sie etwas aus. Etwas, das Ihnen gefällt.“
    Während das Mädchen dem Major einen Blumenstrauß zusammenstellt, tritt am Gehsteig vor dem Blumengeschäft ein schlanker, grauhaariger Mann undefinierbaren Alters im dunklen Mantel an die Glastür, schießt mit seiner kleinen Kamera unbemerkt ein paar Fotos, dreht sich weg, geht ruhig weiter und verschwindethinter der nächsten Ecke.
    Als Pimminger wenig später mit seinen Blumen davoneilt, folgt ihm der heimliche Fotograf in gebührendem Abstand. Betty Wagners Knechtscheint jemandem seine Aufwartung machen zu wollen. Einer Frau. Welcher Frau?
    Der Kollege aus dem Bundesverfassungsamt hat da bereits so eine Vermutung.
    Und die bewahrheitet sich auch, als Pimminger gleich darauf hastig das Rathaus betritt.

3
    „Der Tod ist das Ziel, auf das unser Leben zuläuft“
    (Michel de Montaigne, Verhalten, dem Tod gegenüber, Essais, Buch III )
    ***
    Donnerstag, halb acht.
    Der Speisesaal desHotels ist gut gefüllt, und es duftet nach Kaffee und gebratenen Eiern. Zoff hockt gerade am Frühstückstisch, als Bettina Wagner anruft.
    „Wir haben den Sekretär des Abgeordneten Spitzer im Haus und

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