Ultimo
gehört exzellent vorbereitet. Das Medieninteresse ist enorm.Wir machen eine Pressekonferenz.Unmittelbar nach Ende der Rede. Hannes in der Aula. Die Studenten geben eine ganz gute Kulisse ab.“
„Da sollten wir aber schon vorher noch mit dem Rektor reden“, erwidert Rieders Sekretärineifrigund trippelt zur Tür. „Könnte sein, dass er Probleme macht.“
„Ja.Unter Umständen legt er nachträglich Protest ein. Das halten wir aus.“
„Lass das doch Hannes entscheiden. Jedenfalls wird das eine ganz tolle Sache. Seine Brandrede gegen dasVernachlässigen von Forschung und Lehrewird ein Hammer.“
„Und der Kanzler wird toben“, murmelt Grein. „Wieder einmal.“ Jetzt stehen sie vor der Tür. Susanne Vogt klopft.
„Herein!“, ruft der Oberbürgermeister voller Tatendrang, und die beiden huschen hintereinander ins Büro.
***
In der Zwischenzeit steht Bettina Wagner in der unterirdischen Schießhalle des Landeskriminalamts, setzt ihre Kopfhörer auf und tritt an den mittleren der drei Pistolenstände.
Rechts neben ihr schießt Major Karl Pimminger seine zweite Serie, links feuertein Kollege aus der Betrugsgruppe. Grauhaarig und mit Hakennase. Der Mann hat flinke Bewegungen und ist ein ausgezeichneter Schütze.
Ruhig holt die stellvertretende Landeskriminaldirektorin ihre Pistole aus dem Holster, umfasst den Griff so, dass ihre linke Hand die rechte unterstützt und mit ihr ein stabiles Dreieck bildet und bringt den Lauf der Waffe in Richtung Ziel. Dabei nimmt sie den linken Fuß ein wenig zurück und verlagert das Gewicht so, dass es gleichmäßig auf beide Beine verteilt ist. Mit zusammengepressten Lippen fixiert sie die Scheibe. „Du verdammtes Schwein“, murmelt sie undseufzt. Sekunden später hatsie sich wieder im Griff, sucht mit dem rechten Zeigefinger den Druckpunkt der Waffe und zieht gelassen den Abzug durch.
Im Kopfhörer ist das Krachen des Schusses fast nicht zu hören, und auch der Rückstoß der schweren Dienstpistoleist durchaus beherrschbar. Rasch jagt sie fünf Schüsse hinaus, senkt die Waffe, atmet tief durch, entspannt sich und nimmt die Pistole wieder hoch. Fünf weitere Schüsse verlassen den Lauf.
„Langsamer schießen“, meldet sich die mahnende Stimme des Schießleiters im Kopfhörer.
Unwillig nimmt die Schützin die Kritik zur Kenntnis und wartetnoch ein wenig, ehe sie wieder das Gewicht verlagert und die letzten sieben Schüsse abgibt. Danach zieht sie das Magazin aus der Pistole, entspannt den Schlitten, zieht den Abzug durch und steckt die Waffe zurück ins Holster. Mit einem sonoren Brummen bewegt sich die Schießscheibe auf Bettina Wagner zu und stoppteinen halben Meter vor ihrem Gesicht.
„Elf Zehner, fünf Neuner und ein Achter auf der Zehnerringscheibe? Sehr gut.“ Gleichmütig schießt die stellvertretende Landeskriminaldirektorin eine zweite Serie und noch eine dritte, ehe sie das Schießtraining beendet und in den Nebenraum geht, in dem der Kerl mit der Hakennase und Pimminger bereits ihre Waffen putzen.
„Wann machen Sie heute eigentlich Feierabend?“, fragt der Major seine Chefin. „16 Uhr, oder bleiben Sie länger?“
„Keine Ahnung“, antwortet sie verwundert. „Wieso?“
„Geben Sie her“, sagt Pimminger und streckt die Hand aus. „Waffenöl macht sich nicht so gut auf einer Bluse. Gehen Sie einen Kaffee trinken. Ich liefere das Ding gereinigt nach. Frei Haus, sozusagen.“
„Das ist aber nett“, bedankt sich Bettina Wagner und legt ihm Pistole und Holster auf den Tisch. „Dann warte ich in der Kantine.“
„Gut so. Es dauert nicht lange.“
Pimmingers Chefin bedankt sich und geht.
„Habt ihr genügend Putzzeug?“, erkundigt sich der Schießleiter durch die offene Tür.
„Alles da“, brummtder Major und zerlegt die Waffe in drei Teile.
„Du bist ja ein Gentleman“, grinstder Kollege aus dem Betrugsdezernat, nachdem Wagner den Raum verlassen hat.
„Halt dein blödes Maul“, zischt Pimminger, putztroutiniert und verbissen und setztdie Pistolewieder zusammen.
„Aber, aber“, ätztder Grauhaarige, während er das Putzzeug einpackt und seine Waffe zurück ins Schulterholster steckt. „Ich weiß schon, du willst bei der Frau Oberst halt auch einmal zum Zug kommen. Es sei dir vergönnt. Hast schließlich genug durchgemacht wegen ihr.“
Pimmingers Antwort? Er zeigt ihm den Stinkefinger.
Unbeeindruckt steckt der Kollege seine Pistole ein, huscht hinaus, eilt in die Kantine, setzt sich mit einem Glas Bier an einen freien
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