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Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel

Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel

Titel: Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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ihnen in den Weg. »Langsam!«, rief sie. »Sonst überfahrt ihr mir noch Marc Aurel!«
    Rick stieg augenblicklich ab. »Miss Biggles! Was ist denn passiert?«
    Die Frau war in alten Filzpantoffeln aus dem Haus gegangen und unter dem Saum ihres Morgenmantels lugte der des Nachthemds hervor. Ihre Haare waren total zerzaust.
    Rick ging zu ihr. Sie schien Mühe zu haben, sich zu erinnern, wer er war.
    Â»Marc Aurel ist fort!«, jammerte sie und fasste sich an den Kopf.
    Â»Wo kommt die denn her?«, fragte Jason leise seine Schwester.
    Â»Pscht!«, machte Julia.
    Nach mehreren missglückten Versuchen zu erklären, was ihr zugestoßen war, zeigte Miss Biggles auf eine Straßenlaterne. Hoch oben auf dem Bogen der Lampe hockte eine Katze.
    Â»Er ist verängstigt. Er mag einfach nicht mehr herunterkommen.«
    Â»Machen Sie sich keine Sorgen, Miss Biggles, wir kümmern uns darum«, versprach Rick. »Wir holen Ihren Kater da runter.«
    Jason ärgerte sich über diese neuerliche Verzögerung. »Wir wollten doch zu Oblivia Newton!«
    Als Cleopatra Biggles diesen Namen hörte, drehte sie sich ruckartig um. Sie hatte ihre Augen weit aufgerissen. »Miss Newton? Dann weg mit euch, schnell!«
    Â»Sie kennen sie?«, fragte Julia, die neugierig geworden war.
    Â»Und ob ich sie kenne! Ich kenne sie, ich kenne sie …«, jammerte Cleopatra Biggles. Sie hielt sich die Ohren zu und lief schluchzend zu ihrem Häuschen zurück.
    Vor der Tür blieb sie stehen, wandte sich den dreien zu und schrie: »Sie ist schuld, dass Marc Aurel und alle meine Schätzchen so erschrocken sind! Sie und dieser tropfende Mann.«
    Miss Biggles riss die Tür auf und ein gutes Dutzend Katzen stürzte heraus. Maunzend rieben sie sich an ihren Beinen, streckten sich und wetzten sich an den Pflastersteinen der Gasse die Krallen. »Brav, seid brav«, sagte ihr Frauchen und bückte sich, um sie zu streicheln. »Ihr werdet sehen, dass Marc Aurel bald wieder da ist.«
    Â»Leicht gesagt …«, stöhnte Rick, der sich unter die Laterne gestellt hatte. Der Kater hockte auf der höchsten Stelle des Lampenbogens und starrte ihn gleichgültig an. Er reagierte weder auf gute Worte noch auf Befehle und rührte sich auch nicht, als Rick beschloss sein Leben zu riskieren und an der Laterne hochzuklettern.
    Schließlich riss Jason der Geduldsfaden. Während Cleopatra Biggles die Kater Cäsar und Antonius streichelte und Rick und Julia versuchten Marc Aurel zum Herunterkommen zu bewegen, trat Jason heftig gegen die Straßenlaterne.
    Marc Aurel verlor das Gleichgewicht und landete fauchend und auf allen vieren auf dem Boden. Sofort raste er auf sein Zuhause zu und verschwand hinter der offen stehenden Haustür.
    Â»Marc Aurel!«, jubelte Miss Biggles. »Du bist wieder da!«
    Â»Wurde auch Zeit«, brummte Jason.
    Miss Biggles bestand darauf, die drei hereinzubitten und ihnen Kekse anzubieten. »Kommt ins Haus! Kommt in die Küche!«, sagte sie und ging voraus. »Ich habe hier ganz köstliche Kekse.«
    Julia folgte ihr als Erste. Sie brannte darauf zu erfahren, was Oblivia mit der Flucht des Katers zu tun hatte. Rick war viel zu höflich sich ihr zu widersetzen und folgte den beiden.
    Jason kam als Letzter und wirkte über die Einladung nicht besonders erfreut.
    Dann fiel ihm ein, dass es bald Mittag war. Vielleicht war es doch keine schlechte Idee, vor der längeren Radtour zu Oblivia Newton eine Kleinigkeit zu essen.
    Miss Biggles führte sie den Flur entlang zur Küche. Auf halbem Weg merkte Jason, dass unter seinen Schuhen Sand knirschte.
    Zuerst wunderte ihn das nicht weiter. Dann aber drehte er sich beinahe unwillkürlich um.
    In der Küche öffnete Cleopatra Biggles gerade eine geblümte Blechdose. »Hier! Nehmt euch von den Butterkeksen!«
    Wahnsinn!, dachte Jason und fuhr sich mit den Fingern durch sein mit Gel verklebtes Haar. Er machte auf dem Absatz kehrt, bückte sich und strich mit den Händen über die feine Sandschicht, die den Fußboden bedeckte. Winzige Körnchen blieben an seinen Fingern kleben. Sie sahen genauso aus wie die, die sie im steinernen Zimmer der Villa Argo gefunden hatten.
    Es war der gleiche feine Sand. Wüstensand. Und er war unter einer alten Tür hervorgekommen.
    Wahnsinn!, dachte Jason noch einmal. Die sieht ja aus wie die Tür zur Zeit! Dann machte er einen Luftsprung

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