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Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel

Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel

Titel: Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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…«
    Â»Schaut euch nur mal kurz diesen Blick an«, unterbrach Rick die Zwillinge und bremste ganz plötzlich. Sie hatten die Stelle erreicht, wo von der Küstenstraße ein Weg abzweigte, der zum Leuchtturm führte, der hoch über dem Meer thronte.
    Julia schaute zur anderen Seite der Bucht hinüber und an den weißen Klippen von Salton Cliff hinauf zur Villa Argo. Die Treppe, die vom Garten zum Strand hinunterführte, sah unglaublich steil aus. »Meint ihr nicht, dass wir Nestor verständigen müssen, wenn wir den Ort verlassen? Ich möchte nicht, dass er sich Sorgen macht.«
    Â»Aber wie willst du das denn machen? Sollen wir ihm Rauchsignale geben? Ich glaube nicht, dass es hier viele Telefonzellen gibt.«
    Â»Jason könnte …«
    Â»Vergiss es. Ich radle nicht wieder zur Villa Argo hinauf, nur um ihm Bescheid zu geben. Außerdem wird er gerade damit beschäftigt sein, Laub einzusammeln. Vielleicht schläft er auch. Er ist bestimmt nicht der Typ, der sich um uns groß Gedanken macht.«
    Â»Okay«, erwiderte Julia. »Dann sollten wir wieder in die Gänge kommen.« Sie seufzte und sah zu den Klippen hinüber.
    Â»Was gibt’s denn noch?«, fragte ihr Bruder.
    Â»Ich weiß nicht«, antwortete sie. »Vielleicht ist es weibliche Intuition, vielleicht auch was anderes, aber ich habe den Eindruck, dass die Villa Argo irgendwie … Angst hat.«
    Â»Ach, Quatsch«, entgegnete Jason genervt.
    Julia streckte ihm die Zunge raus. »Ich habe nur so ein komisches Gefühl, als ob gleich etwas Schreckliches geschehen würde. Vielleicht sollten wir uns nicht vom Dorf entfernen.«
    Â»So ein Blödsinn!« Jason fing an zu lachen und startete mit seinem rosa Mädchenfahrrad durch. »Was soll denn schon passieren!«



Nur fünf Kilometer entfernt klingelte in einer lila gestrichenen Betonvilla in einem stark klimatisierten Zimmer das Telefon. Richard Wagners
Ritt der Walküren
dröhnte durch den Raum. Doch niemand reagierte darauf, denn gleichzeitig lief ohrenbetäubend laute Diskomusik, die den Rhythmus für Oblivias Fitnesstraining vorgab.
    Mitten im Raum stand ein ausgeklügelter Heimtrainer. Mithilfe des beweglichen Lenkers konnte man Arme und Schultern kräftigen, während die Pedale auf den schnellen Takt der Musik eingestellt waren und Oblivia Höchstleistungen abverlangten.
    Trotzdem schien es ihr Spaß zu machen, sich so abzustrampeln. Sie wirkte selbstsicher und entschlossen und fühlte sich fit und stark.
    Und sie hatte nicht die geringste Lust, das Gespräch anzunehmen.
    Beim fünfzehnten Klingelton öffnete sich die weiße Zimmertür ein Stück weit. Sofort ging die Musik aus und die Pedale des Heimtrainers wurden immer langsamer, bis sie schließlich ganz stehen blieben.
    Â»Maaanfreeed!«, schrie Oblivia genervt. Sie ließ sich vorn auf den Lenker fallen und schimpfte: »Wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich im Fitnessraum nicht gestört zu werden wünsche!«
    Â»Telefon«, informierte Manfred sie durch den Türspalt hindurch. »Ich glaube, es ist wichtig. Es sind die von dem Abbruchunternehmen.«
    Â»Ach so!« Ruckartig richtete sich Oblivia auf. Ihr Sport-T-Shirt war dunkel vor Schweiß. »Stell sie sofort zu mir durch!«
    Â»Das habe ich schon versucht. Aber Sie haben nicht abgehoben.«
    Â»Dann stell sie eben noch mal durch!«
    Die weiße Tür schloss sich wieder. Oblivia Newton stieg von ihrem Heimtrainer ab und legte sich ein dunkel lilafarbenes Handtuch um den Hals, in das ihr Monogramm eingestickt war: ON.
    Â»Newton«, sagte sie barsch in den Hörer, kaum dass der erste Klingelton ertönt war. Sie hörte kurz zu und antwortete dann nicht besonders freundlich: »Was es kostet, interessiert mich nicht. Ich will auch keine Ausflüchte hören. Heute. Jetzt. Und mit allen Männern, die Sie haben. Ich will die besten, die stärksten, die mutigsten. Und einen von diesen Baggern mit einer Kette und einer Abrissbirne.«
    Dem Geschäftsführer des Abbruchunternehmens am anderen Ende der Leitung gelang es gerade noch, etwas zu sagen, bevor ihn Oblivia wieder anschrie: »Ich habe Ihnen schon hundertmal erklärt, wie Sie zu dem Haus kommen! Und hören Sie auf, mich mit diesen Genehmigungen zu nerven! Das Haus ist in meinem Besitz und ich mache damit, was ich will. Wir treffen uns dort, in einer halben

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