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Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten

Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten

Titel: Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Kilmore Cove gelegt«, widersprach Anita. »Ich meine, Tee ist sehr britisch und Kilmore Cove liegt in Großbritannien.«
    »Und Eldorado?«
    »Da würde der Kaffee mehr Sinn machen.«
    Plötzlich und ohne dass die anderen etwas dagegen hätten unternehmen können, sprang Jason auf, trat nach den zusammengelegten Gegenständen und sprengte alles auseinander. »Schluss! Es geht nicht! Es ist viel zu schwierig! Es macht gar keinen Sinn! Es ist der reine Wahnsinn!«, schrie er verzweifelt. Dann schnappte er sich Morice Moreaus Notizbuch und schlug es wütend auf. »Gibt es in diesem verdammten Buch irgendjemanden, der uns weiterhelfen kann, bevor wir hier noch verrückt werden?«
    Es gab jemanden.
    Aber von allen, die mit diesem Notizbuch zu tun hatten, war ausgerechnet er derjenige, der am wenigsten Talent für das Lösen von Rätseln hatte.
    Die zwanzig Hinweise
    Mal abgesehen davon, dass er furchtbar wütend auf Jason war.
    Es war Rick.

Kapitel 12
Schatten im Gebüsch
    Das Meer rauschte leise am Fuße der Klippen.
    Tommaso schaute es an, ohne es wirklich wahrzunehmen. Er dachte an Anita. Er hätte sich nie vorstellen können, eifersüchtig zu sein. Anita war seine Freundin. Sie machten ihre Hausaufgaben zusammen, verbrachten viel Freizeit gemeinsam und verstanden sich gut. Aber warum war es jetzt eigentlich so schlimm, dass sie nicht hier bei ihm, sondern irgendwo weit weg bei Jason war?
    Was war passiert?
    Vielleicht hatte das etwas mit dem Telefongespräch zu tun, das er mit seiner Mutter geführt hatte. Seine Mutter hatte etwas gesagt, das er in dem Moment kaum beachtet hatte, das ihn jetzt aber sehr beschäftigte. Sie hatte gesagt: »Wir wissen, dass du Anita gerne hast und dass du in sie verliebt bist. Aber das ist doch kein Grund auszureißen! Komm sofort wieder nach Hause zurück!«
    Verliebt?
    In Anita?
    Wie konnte seine Mutter über etwas Bescheid wissen, von dem er selbst keine Ahnung hatte? Er hatte noch nie daran gedacht. Er hatte auch noch nie darüber nachgedacht, was es bedeuten könnte, in jemanden verliebt zu sein.
    Eigentlich hatte er ja ganz andere Dinge im Kopf: große Abenteuer, Eroberungen, Gefahren. Nichts, was mit Liebe zu tun hatte. Er hatte gar nicht vor, sich in seine beste Freundin zu verlieben. Was er eigentlich wollte, war, sich mit den Türen zur Zeit und den Fresken im Haus von Morice Moreau zu beschäftigen. Er wollte mit Ulysses Moore all die Dinge entdecken, die er in dessen Büchern noch nicht gefunden hatte. All diese Geheimnisse, all diese Fragen, auf die noch niemand eine Antwort hatte und die ihm jetzt pausenlos durch den Kopf gingen.
    Für die Liebe hatte er jetzt überhaupt gar keine Zeit. Trotzdem hatte er ein komisches Gefühl im Magen. Das, und …
    Er drehte sich blitzschnell um.
    Er war sich sicher, ein Geräusch gehört zu haben.
    Er lauschte einige Sekunden lang. Aber jetzt war nichts zu hören und er wandte sich wieder seinen Grübeleien zu. Vielleicht würde ihm ein kleiner Spaziergang helfen, etwas Ordnung in seinen Kopf zu bringen. Auf der anderen Seite der Straße fand er den Weg, der zum Park führte, und schlug ihn ein.
    Wieder dieses Geräusch. Er blieb stehen und sah sich um.
    Die hohen Bäume im Garten der Villa Argo kamen ihm wie stumme Wächter vor. Der Himmel war sternenklar und es wehte nur eine ganz leichte Brise. Was moch te da nur gewesen sein?
    Das Problem war, dass er aus Venedig kam, dachte Tommaso, aus einer Stadt. Er war an die Geräusche Venedigs gewohnt, an das Dröhnen der Motorboote, an das Plätschern des Wassers in den Kanälen, an die Kirchenglocken, aber er hatte keine Ahnung, was es für typische Nachtgeräusche von Tieren draußen auf dem Land gab. Hatte er vielleicht einen Vogel gehört? Oder einen Waschbär? Aber gab es in Cornwall denn überhaupt Waschbären?
    Vielleicht sollte er zu Julia und Nestor zurückkehren, allerdings würde er sich dann nur seine eigene Feigheit vorwerfen. Er hatte vorgehabt, bis zum Mausoleum zu gehen oder aber bis zu dem Häuschen, in dem die Geräte für die Pflege des Parks aufbewahrt wurden. Orte, von denen er in den Büchern gelesen, die er aber noch nicht mit eigenen Augen gesehen hatte.
    Danach würde er dann wieder zum Gärtnerhaus zurückkehren.
    »Glaubt ihr, er hat uns gesehen?«, fragte der große Flint leise, der bäuchlings auf dem Asphalt lag.
    Sein kleiner Cousin spähte durch das Gebüsch. »Nein, er hat uns nicht gesehen. Er ist weitergegangen.«
    »Ja, er kann uns ja nicht gesehen haben,

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