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Ulysses Moore – Die Häfen des Schreckens

Ulysses Moore – Die Häfen des Schreckens

Titel: Ulysses Moore – Die Häfen des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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noch länger auf Hinweise zu warten, die etwas über den Verbleib von Ulysses verrieten. Und Peter, der sich in Venedig vergnügte, erreichte er auch nicht. Er musste es allein mit ihrem Feind aufnehmen.
    Ein Feind, der so furchtbar war, dass er die Kinder auf keinen Fall mit in den Kampf hineinziehen wollte.
    Black stand von seinem Stuhl auf, stemmte die Hände in die Hüften und dachte angestrengt nach. Sein Blick wanderte von der Brigantine in der Bucht hinauf zur Ruine der Villa Argo. Das Fehlen ihres Türmchens stach ihm ins Auge.
    »Denk nach, alter Mann … denk nach«, ermahnte sich Black halblaut. »Wie viele können es denn schon sein?«
    Die Kinder hatten ihm von einem dunkelhäutigen Seemann erzählt, der an Land gekommen war. Und dann hatten sie noch jemanden an Bord gesehen, jemanden mit einer weiten Kapuze. Abgesehen von ihnen schien die Mannschaft ausschließlich aus Affen zu bestehen.
    Black fluchte leise vor sich hin. Er hasste dieses Gefühl der Ohnmacht.
    Aber wenn er es sich richtig überlegte, dann war Spencer, abgesehen von den Affen, praktisch allein.
    Wie kann er nur diese Affen kontrollieren?, rätselte Black. Wie gelingt es ihm, den Tieren Befehle zu geben, die sie dann tatsächlich auch verstehen und ausführen?
    Das war die zentrale Frage. Wenn es Black schaffte, die Verbindung zu begreifen, die zwischen Spencer und seiner neuen Mannschaft bestand, könnte er möglicherweise ein zweites Mal eine Meuterei anstiften …
    Ansätze zu einer Idee begannen ihm im Kopf herumzuspuken. Leider war sie nicht durchführbar. Andererseits war es vielleicht die einzige Chance, Kilmore Cove zu retten.
    »Leonard?«, krächzte es plötzlich aus dem Lautsprecher. Black erstarrte. »Leonard Minaxo?«
    Black griff nach dem Mikrofon. Das Herz klopfte ihm bis zum Hals hinauf. »Ich bin Black Vulcano. Wer spricht dort?«
    Er ließ die Sprechtaste los und wartete gespannt auf eine Antwort.
    »Black, alter Schwede! Wie geht’s denn so?«
    Black erkannte die Stimme zuerst nicht wieder. Sie klang fern und auf unerklärliche Weise vertraut. Eine Stimme, die er schon seit vielen Jahren nicht mehr gehört hatte. Es dauerte einige Sekunden, bis ihm einfiel, wessen Stimme es war. »Peter!«, rief er begeistert ins Mikro. »Sag mir, dass du es wirklich bist!«
    Weil die Stimme des Freundes so leise war, musste er die Lautstärke voll aufdrehen.
    »Natürlich bin ich es! Wer sollte es denn sonst sein?«
    »Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich darüber freue, deine Stimme zu hören, du alter Gauner. Aber wo bist du? In Venedig?«
    Die Antwort ließ einige Sekunden auf sich warten. »Es ist einfacher, wenn du mir sagst, wo du bist.«
    »In Kilmore Cove! Im Leuchtturm. Spencer ist hergekommen!«
    »Spencer?« Wieder eine längere Pause. »Das kann doch nicht sein!«
    »Doch, glaub es mir, er ist hier, in der Bucht!«
    »Aber wie kann er dort hingefunden haben?«
    »Woher soll ich das denn wissen? Ich weiß nur, dass dieser Ganove uns unter Beschuss genommen hat! Wir haben die Bevölkerung in die Schutzräume geschickt. Und jetzt versuche ich, Hilfe zu holen.«
    »Tja, die hast du anscheinend auch bitter nötig! Nach dem, was wir letztes Mal mit ihm veranstaltet haben, könnte er davon träumen, uns allen einen Apfel in den Mund zu stecken und uns auf kleiner Flamme am Spieß zu braten. Und Ulysses als Allerersten!«
    Black hustete nervös. Er hielt das Mikro noch dichter an seinen Mund, denn Peters Stimme war noch leiser geworden.
    »Peter, hör zu!«, rief er. »Wir müssen deine alte Waffe in Betrieb nehmen. Hast du mich verstanden?«
    Peters Stimme klang nur noch wie ein fernes Gurgeln. »Auf gar keinen Fall! Wir haben sie nie ausprobiert, es könnte zu gefährlich sein …«
    »Hast du denn irgendeine andere geniale Idee? Oder willst du deinen Urlaub endlich beenden und herkommen, um mir ein bisschen zu helfen?«
    »Ja, ich bin tatsächlich nach Kilmore Cove unterwegs. Ich muss auch mal wieder zu Hause aufräumen.«
    Black kam es vor, als hätte sein Herz aus Freude darüber einen Salto geschlagen. »Meinst du das im Ernst?«
    »Ja. Ich bin gerade irgendwo hier unten im Labyrinth. Ich muss mich nur noch orientieren und den richtigen Weg finden …«
    »Aber das ist ja fantastisch!«
    »Hör mal gut zu! Lasst die Waffe in Ruhe! Ihr dürft sie AUF GAR KEINEN FALL in Betrieb nehmen. Lenk Spencer ab, versuch, Zeit zu gewinnen, aber lass die Finger von den Sirenen. Hast du mich verstanden? Warte, bis ich da

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