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Ulysses Moore – Die Häfen des Schreckens

Ulysses Moore – Die Häfen des Schreckens

Titel: Ulysses Moore – Die Häfen des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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wollte er erklären, aber der Brandstifter unterbrach ihn. »Ich weiß, wer die beiden sind. Sie haben für uns gearbeitet.«
    »Die Flints haben für Sie gearbeitet?« Jason richtete seine Waffe wieder auf die Jungen. »Was soll das heißen, dass sie für die Brandstifter gearbeitet haben?«
    »Wir haben für niemanden gearbeitet«, widersprach der große Flint. »Und pass mit deiner Waffe auf.«
    »Genau, pass auf, Covenant. Du willst uns doch nicht erschießen?«
    Widerstrebend ließ Jason das Gewehr wieder sinken. »Wo ist denn Nummer drei von euch?«
    »Das wollten wir eigentlich euch fragen«, entgegnete der große Flint empört. »Was habt ihr mit unserem Cousin gemacht?«
    »Ja, das fragen wir euch.« Der mittlere Flint spielte wieder Papagei. »Wo habt ihr ihn versteckt?«
    »Wovon redet ihr eigentlich?«, fragte Jason völlig verständnislos.
    »Unser Cousin ist zu eurem Haus gelaufen«, sagte der Junge, einen Zeigefinger anklagend auf Jason gerichtet, »und seitdem nicht wieder aufgetaucht.«
    »Ja, er ist nicht mehr zurückgekommen«, jammerte der andere. »Gebt uns unseren Cousin zurück!«
    »Jetzt reicht es aber!«, schimpfte Voynich und stellte sich zwischen Jason und die Flints. »Eigentlich ist alles ganz einfach, Jungs. Wir haben nicht die leiseste Ahnung, wo dieser Tunichtgut von eurem Cousin abgeblieben ist. Und abgesehen davon stehen wir nun alle auf derselbenSeite. Ich weiß, das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für Erklärungen, aber …« Er schaute Jason an. »Alles, was vorher war, ist vergeben und vergessen. Einverstanden?«
    Jason verzog das Gesicht. »Die haben uns immer noch nicht erklärt, was sie hier drin machen.«
    »Was glaubst du wohl, was wir hier machen, du Schlaumeier?«, fragte der große Flint wütend.
    »Ja, was glaubst du wohl, he?«, fragte der mittlere. »Wir konnten schließlich nicht ohne unseren Cousin nach Hause gehen. Und deshalb haben wir überall nach ihm gesucht: im Wald, auf dem Friedhof, beim Leuchtturm … Wir haben sogar noch mal oben bei euch nachgesehen, aber ihr wart ja nie da, in eurem gruseligen Haus.«
    »Auf jeden Fall haben wir ihn nicht gefunden«, stellte der große Flint abschließend fest.
    »Nirgendwo.«
    Die beiden Cousins wechselten einen langen, traurigen Blick.
    »Aber warum seid ihr dann hierhergekommen?«, fragte Jason entgeistert.
    »Weil wir hierherkommen konnten. Weil wir nämlich die Schlüssel haben«, sagte der mittlere Flint in einem Ton, als ob das selbstverständlich sei. »Wir haben sie im Buchladen gefunden, in diesem Hinterzimmer, bevor die verdammte Tür aufsprang und Kilmore Cove überflutet wurde. Und wir wollten lieber hierhin kommen, als nach Hause zu gehen, wo es sowieso nur Ärger gegeben hätte. Ist doch wohl logisch, oder?«
    Der große Flint wischte sich die Nase am Ärmel ab. »Dann haben wir die Schüsse gehört. Wir haben uns erschrocken. Dabei können wir dieses Mal echt nichts dafür!«
    »Nein, dieses Mal waren wir’s wirklich nicht«, fiel ihm der mittlere Flint ins Wort.
    »Und deshalb haben wir uns versteckt.«
    »In den Säcken.«
    »Und dann seid ihr gekommen.«
    »Ja, dann seid ihr gekommen.«
    Der laute Knall eines Kanonenschusses unterbrach die zu keinem Ergebnis führende Unterhaltung und holte alle Beteiligten in die Wirklichkeit zurück.
    »Wir sollten zu den Schutzräumen laufen, zur Schule«, schlug Jason vor, als der Knall verhallt war.
    »Zur Schule? Bist du verrückt?«, fragte der mittlere Flint.
    »Und mit dir zusammen, Covenant? Nicht einmal im Traum!«, schnaubte der große Flint.
    »Ach, macht doch, was ihr wollt. Bleibt hier drinnen oder geht raus und lasst euch von den Affen fangen«, schimpfte Jason. Dann meinte er kopfschüttelnd zu Voynich: »Den beiden hier ist wirklich nicht zu helfen. Kommen Sie mit mir mit?«
    Voynich überlegte, bevor er antwortete: »Nein, ich bleibe hier.«
    »Sie wollen hierbleiben?«, fragte Jason verwundert.
    »Irgendjemand muss meine Leute empfangen, wenn sie kommen.«
    »Aber sie treffen doch erst in drei Stunden ein, wenn alles gut geht.«
    »Nein, Junge, ich meine es ernst. Ich bleibe hier.« Voynich griff nach dem Päckchen der alten Lehrerin und schob es auf dem Tresen hin und her.
    »Wie Sie meinen«, erwiderte Jason ein wenig eingeschnappt und hängte sich sein Gewehr wieder um.
    »Ich habe Moreaus Notizbuch bei mir«, fuhr Voynich fort. »Ab und zu werde ich es aufschlagen und nachschauen, ob ihr es auch gerade geöffnet habt. Auf diese Weise

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