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Ulysses

Ulysses

Titel: Ulysses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Joyce
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gegen den mit dem grünen Schurz ausholte. Zwo Strich Eintritt, Soldaten die Hälfte. Ma könnt ich ja leicht entwischen.
    Master Dignam zu seiner Linken wandte sich, als er sich wandte. Das bin ich, in Trauer. Wann ist denn das eigentlich? Mai, zweiundzwanzigster. So ein Mist, ist ja schon längst gewesen. Er wandte sich nach rechts, und zu seiner Rechten wandte sich Master Dignam, die Mütze schief, der Kragen hochgeschoben. Ihn niederknöpfend, das Kinn erhoben, erblickte er neben den beiden Puckern das Bild von Marie Kendall, der bezaubernden Soubrette. Eine von diesen Ziegen, die immer in den Zigarettenpäckchen mit liegen, von dem Zeug was Stoer raucht, wo ihn sein Alter so höllisch verdroschen hat, wie er das rauskriegte.
    Master Dignam bekam den Kragen herunter und trödelte weiter. Der beste Boxer, der ganz auf Kraft machte, war Fitzsimons. Ein Schlag von dem unter die Rippen, und du wachst erst nächste Woche wieder auf, Mann. Aber was richtig Technik betraf, war Jem Corbet der beste Boxer, bevor Fitzsimons ihn dann in die Pfanne gehauen hat, der wußte Kniffe und alles.
    In der Grafton Street sah Master Dignam eine rote Blume im Munde eines Gecken, und der hatte ein Paar dufte Latschen an und hörte zu, was der Besoffene ihm alles erzählte, und grinste die ganze Zeit.
    Keine Trambahn nach Sandymount.
    Master Dignam ging die Nassau Street entlang, verlagerte die Schweinesteaks in die andere Hand.
    Sein Kragen sprang wieder hoch, und er zerrte ihn nieder. Der blöde Hemdknopf war zu klein für das Knopfloch des Hemdes, blödes Ding verdammt. Er begegnete Schuljungen mit Tornistern. Ich geh auch morgen noch nicht wieder hin, fehl einfach bis Montag. Er traf weitere Schuljungen. Ob die wohl merken, daß ich in Trauer bin? Onkel Barney hat gesagt, er bringt es heute abend noch in die Zeitung. Dann sehen sie’s alle in der Zeitung und lesen meinen Namen gedruckt und auch Pa seinen Namen.
    Sein Gesicht wurde ganz grau, anstatt rot zu sein, wie es sonst war, und eine Fliege lief darüber, hinauf bis an sein Auge. Was das für ein Knirschen gab, wie sie die Schrauben am einschrauben waren in den Sarg: und das Gebummse dann, wie sie ihn die Treppe runterbrachten.
    Pa lag drin in dem Sarg, und Ma war im Wohnzimmer am heulen, und Onkel Barney erzählte den Männern dauernd, wie sie ihn am besten um die Kurve kriegten. Ein großer Sarg war das, und hoch, und sah schwer aus. Wie ist das eigentlich gekommen? Am letzten Abend, wo Pa besoffen war, da stand er oben auf der Treppe und brüllte nach seinen Stiefeln, weil er zu Tunney wollte, sich noch mehr besaufen, und er sah richtig mickrig und klein aus in seinem Hemd. Den seh ich jetzt nie wieder. Der Tod, so ist das also. Pa ist tot. Mein Vater ist gestorben. Er hat mir noch gesagt, ich soll Ma ein guter Sohn sein. Die andern Sachen, die er noch gesagt hat, die konnt ich nicht verstehen, aber gesehn hab ich, wie seine Zunge und seine Zähne, wie die versuchten, es noch besser zu sagen. Armer Pa. Das war Mr. Dignam, mein Vater. Ich hoffe ja, er ist jetzt im Fegefeuer, weil er doch Samstag abend noch zur Beichte war, bei Pater Conroy.
    William Humble, Earl of Dudley, und Lady Dudley fuhren nach dem Luncheon in Begleitung von Oberstleutnant Hesseltine aus dem vizeköniglichen Palast. In der Kutsche hinter ihnen befanden sich die ehrenwerten Damen Mrs. Paget und Miss de Courcy sowie der ehrenwerte Gerald Ward, A. v. D.
    Die Kavalkade verließ den Phoenix Park durch das untere Tor, wurde dort von unterwürfigen Polizisten gegrüßt und bewegte sich an der Kingsbridge vorbei über die nördlichen Kais. Der Vizekönig empfing auf seinem Weg durch die Metropole überall die herzlichsten Grußbezeigungen. An der Bloody Bridge grüßte ihn jenseits des Flusses Mr. Thomas Kernan eitel umsonst von fern. Zwischen der Queen’s und der Whitworth Bridge blieben Lord Dudleys vizekönigliche Kutschen beim Vorüberfahren ungegrüßt von Mr. Dudley White, B. L., M. A., der auf dem Arran Quay vor der Pfandleihe von Mrs. M. E. White stand, Ecke Arran Street West, und sich mit dem Zeigefinger die Nase strich, unentschieden, auf welchem Wege er schneller in Phibsborough ankommen würde, per Trambahn mit dreimaligem Umsteigen, mit der Droschke oder zu Fuß durch Smithfield, Constitution Hill und Broadstone Terminus. In der Säulenhalle der Four Courts erblickte ihn voller Überraschung Richie Goulding mit der Aktentasche von Goulding, Collis und Ward. Hinter der Richmond Bridge, auf den

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