Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Um die Ecke gekusst

Titel: Um die Ecke gekusst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
Vom Netzwerk:
gewusst, dass sie mit John Trent ausgehen – einem Mitglied des Trent-Clans aus der Park Avenue. Wie schwer bin ich denn im Moment? Hast du zufällig ein Auge auf den NASDAQ?
    Aber noch mal: Sie haben es nie wenigstens angeboten .
    Verstehst du, Stace? Nach all den Heathers und Courtneys und Meghans (lieber Gott, erinnerst du dich an Meghan? Und diesen desaströsen Debütantinnenknicks?) und all diesen Ashleys bin ich endlich einer Mel begegnet, die eine Put-Option nicht von einer Call-Option unterscheiden kann, die sich nicht für mein Investmentportfolio, dafür aber für mich interessiert …
    Und ich kann ihr nicht einmal meinen richtigen Namen verraten. Weil sie nämlich denkt, ich sei Max Friedlander. Max Friedlander, dessen Hirn komplett verkümmert ist, wie immer deutlicher wird. Er ist intellektuell auf dem Stand eines Sechzehnjährigen.
    Ich weiß, was du gleich sagen wirst, ich weiß es ganz genau, Stace. Aber meine Antwort lautet: nein. Ich kann nicht. Ich könnte es vielleicht, wenn ich nicht von vornherein geschwindelt hätte. Wenn ich gleich bei unserer ersten Begegnung gesagt hätte: »Hör mal, ich bin nicht Max. Max konnte so schnell nicht kommen. Es tat ihm furchtbar leid, als er hörte, was mit seiner Tante passiert ist, und deshalb hat er mich geschickt.«
    Das habe ich aber nicht getan. Alles klar? Ich hab’s vermasselt. Ich hab’s von Anfang an vermasselt.
    Und jetzt ist es zu spät, um ihr die Wahrheit zu sagen, weil sie dann wahrscheinlich bei allem, was ich ihr in Zukunft sage, denkt, ich lüge. Vielleicht würde sie es nicht zugeben. Aber ganz tief drinnen wird immer der Stachel des Misstrauens sitzen. (Vielleicht lügt er mich jetzt ja auch an.)
    Versuch gar nicht erst, mich vom Gegenteil zu überzeugen, Stace.
    Und jetzt will sie auch noch mit mir Max’ Tante besuchen gehen. Die Tante, die im Koma liegt! Sie hätte gelesen, Komapatienten bekämen manchmal mit, was um sie herum passiert und könnten sogar Stimmen wiedererkennen. Tja, meine Stimme wird sie ganz bestimmt nicht wiedererkennen, was?
    Bitte sehr, da hast du’s. So läuft mein Leben gerade − kurz gesagt. Hast du vielleicht irgendwelche klugen weiblichen Ratschläge oder sonst etwas Konstruktives auf Lager?
    Nein, ich denke nicht. Ich bin mir vollkommen im Klaren darüber, dass ich mir die Grube selbst gegraben habe, in der ich jetzt sitze. Schätzungsweise habe ich keine andere Wahl.
    Tiefschürfende Grüße
    John
    >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
    Von: Dolly Vargas < [email protected] >
    An: Mel Fuller < [email protected] >
    Betreff: Max Friedlander
    Herzchen, ich habe eben dein kurzes Gespräch mit Nadine beim Faxgerät mitangehört – stimmt es wirklich, dass ihr euch in einem Fitnessclub angemeldet habt und jetzt zum Spinning gehen wollt?
    Bravo! Gut gemacht! Ich sage ja immer: Frauen an die Macht. Sagt Bescheid, ob es in eurem Club so was wie Tribünen gibt oder sonst irgendeine Sitzgelegenheit, wo ich mich niederlassen und euch anfeuern kann (ach ja, und wenn ihr schon dabei seid, fragt auch gleich noch, ob es Erfrischungsgetränke für Nichtmitglieder gibt. Am liebsten alkoholhaltig – denn bei Gott, nur so bekommst du mich freiwillig in ein Fitnessstudio).
    Ach so, noch kurz wegen der anderen Sache, die du erwähnt hast. Willst du wirklich wissen, weshalb er dich nicht angemacht hat? Max Friedlander, meine ich. Ist doch eigentlich ganz logisch, wenn man genau darüber nachdenkt. Erinnere dich nur mal an all die Frauen geschichten, die wir über ihn gehört haben, obwohl er sich nicht binden will, wie er immer behauptet. Dann dieser Perfektionszwang beim Fotografieren, sein pausenloses Bedürfnis nach Bestätigung, seine beharrliche Weigerung, sich irgendwo niederzulassen und jetzt auch noch seine neueste Marotte, sich mit einem anderen Namen ansprechen zu lassen?
    Ganz klar, all diese Indizien lassen nur einen Schluss zu: Er ist schwul.
    Das liegt doch auf der Hand, Süße. Deshalb hat er dich nicht angemacht.
    XXXOOO
    Dolly
    >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
    Von: Nadine Wilcock < [email protected] >
    An: Mel Fuller < [email protected] >
    Betreff: Beruhige dich!
    Er ist nicht schwul. Kapiert? Dolly erzählt kompletten Unsinn. Offenbar ist ihr langweilig. Die Sache ist doch die: Peter Hargrave wird ihretwegen niemals seine

Weitere Kostenlose Bücher