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Um die Ecke gekusst

Titel: Um die Ecke gekusst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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Außerdem ist ihre Auflage um 100 000 Exemplare höher als unsere, ständig räumen sie all die Preise ab, ihr Modeteil ist vierfarbig, und so was wie eine Klatschseite haben sie nicht mal.
    Tja, irgendwann konnte ich nur noch lachen. Keine Ahnung, wieso. Es war nur … na ja, wieder mal hatte der Chronicle es geschafft, mir etwas zu versauen, das mir wichtig war.
    John wollte wissen, wieso ich lache, also habe ich es ihm erzählt (natürlich nicht den Teil, dass der Chronicle unser Date vermasselt hat, aber alles andere.)
    Und John musste auch lachen. Keine Ahnung, weshalb er lachen musste, wenn ich mal davon absehe, dass er mir nicht wie der Typ vorkommt, der oft betet. Er bekam regelrechte Lachkrämpfe. Ich konnte genau sehen, wie er versuchte, sich das Lachen zu verbeißen, aber es ging einfach nicht.
    Währenddessen tauchten die schrägsten Gestalten mit den schrägsten Notfällen auf! Eine Dame brachte ihren Retriever vorbei, weil der ihren gesamten Prozac-Vorrat gefressen hatte; eine andere kam mit ihrem Leguan, der vom Balkon ihrer Wohnung im siebten Stock gesprungen (und scheinbar unverletzt auf dem Dach eines Imbisses gelandet) war. Eine andere Frau machte sich Sorgen um ihren Igel, weil er sich angeblich irgendwie komisch benahm.
    Â»Wie soll sich denn ein Igel benehmen?«, flüsterte John mir zu.
    In Wahrheit war es nicht besonders witzig. Wir mussten nur gleich wieder so lachen, dass wir nicht mehr aufhören konnten. Und dass uns all die Leute so komische Blicke zuwarfen, machte es nur noch schlimmer. Also saßen wir da, ein aufgebrezeltes Pärchen, das krampfhaft versuchte, es sich auf knochenharten Stühlen bequem zu machen und nicht zu lachen, was allerdings nicht glückte …
    Zumindest nicht bis zu dem Augenblick, als all die Cops hereinkamen. Sie brachten einen ihrer Spreng stoffsuchhunde vorbei, der einen Hühnerknochen verschluckt hatte, und als einer von ihnen John sah, rief er »Hey, Trent, was tust du denn hier?«
    Genau in diesem Moment verging John das Lachen. Er lief dunkelrot an und stotterte etwas von »Oh, hi, Sergeant Reese« – mit besonderer Betonung auf dem Wort Sergeant . Sergeant Reese schien ziemlich perplex zu sein und wollte etwas sagen, aber in diesem Moment kam der Tierarzt und rief laut »Mr. Friedlander?«
    John sprang auf. »Das bin ich«, sagte er und hastete ins Sprechzimmer.
    Der Tierarzt informierte uns darüber, dass Tweedledum tatsächlich ein Gummiband verschluckt hatte. Es hätte sich in seinem winzigen Verdauungstrakt festgesetzt, weshalb er dringend operiert werden müsse, sonst könne er sterben. Sie könnten sofort mit der Operation beginnen, allerdings sei das Ganze recht kostspielig − 1500 Mäuse plus 200 für die Versorgung über Nacht.
    1700 $!!! Ich war entsetzt. Aber John nickte nur, zückte seine Brieftasche und reichte dem Arzt seine Kreditkarte. Allerdings riss er sie ihm sofort wieder aus der Hand und stammelte etwas davon, er habe vergessen, dass der Kreditrahmen erreicht sei. Er müsse zur Bank gehen und das Geld in bar abheben.
    Bar! Er wollte die Rechnung in bar bezahlen! 1700 $!
    Die Sache habe nur einen Haken, sagte ich ihm. Man könne nämlich nicht so viel an einem einzigen Tag abheben. »Nehmen wir doch einfach meine Karte, und du zahlst es mir später zurück«, schlug ich also vor. (Ja, ich weiß, was du jetzt gleich sagst, Nadine, aber du liegst falsch: Er hätte es mir zurückgezahlt. Ich weiß es einfach.)
    Aber er weigerte sich rundheraus. Und ehe ich mich versah, war er weg – offenbar an der Kasse, um Ratenzahlung zu vereinbaren – während ich zurückblieb, inmitten all dieser Cops und dem Tierarzt, die mich anstarrten. Keine Ahnung, wieso. Wahrscheinlich wegen meines zu kurzen Rocks.
    Nach einer Weile kam John zurück und meinte, es sei alles bestens, worauf die Cops verschwanden. Der Tierarzt schlug uns vor, während der Operation dazubleiben, nur für den Fall, dass es zu Komplikationen käme, also gingen wir in den Warteraum zurück.
    Â»Wieso hat dich dieser Polizist Trent genannt?«, fragte ich.
    John winkte ab. »Ach, du weißt doch, wie Cops sind. Müssen sich ständig Spitznamen für andere Leute einfallen lassen.«
    Aber ich hätte schwören können, dass er mir etwas verschweigt.
    Auch er musste meinen Zweifel gespürt haben, denn er meinte, ich bräuchte nicht mit

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