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Um Haaresbreite

Um Haaresbreite

Titel: Um Haaresbreite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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aber Ihre Roboter haben einen Fehler gemacht. Zugegeben, ich hielt die Amerikaner nie für ganz so zivilisiert wie die Engländer, aber sie sind ein gutes Volk. Während meiner Dienstjahre habe ich viele herzliche Beziehungen zu ihnen angeknüpft. Ich habe mit dem CIA eng zusammengearbeitet, und ich weigere mich, sie auszuspionieren. Sie sollten sich lieber an jemand anders wenden.«
    Simms Gesicht wurde rot. »Regen Sie sich nur nicht auf, Mr. Shaw, und hören Sie sich die Tatsachen an. Ich verlange nicht von Ihnen, daß Sie geheime Informationen von den Yankees stehlen. Sie sollen sie nur ein paar Wochen lang im Auge behalten. Ich will nicht übertreiben, aber es handelt sich um eine Angelegenheit, die die Regierung Ihrer Majestät sehr wohl bedrohen könnte.«
    »Dann bitte ich um Verzeihung«, sagte Shaw. »Fahren Sie fort.«
    »Vielen Dank«, erwiderte Simms hochnäsig. »Es geht uns um Nachforschungen in einer Sache, die den Namen Nordamerikanischer Vertrag trägt, eine rostige Kiste voller Würmer, die die Amerikaner ausgegraben haben. Sie sollen in Erfahrung bringen, was sie wissen und ob sie beabsichtigen, etwas in dieser Sache zu unternehmen.«
    »Das klingt sehr vage. Um was geht es denn in diesem Vertrag?«
    »Ich halte es für besser, Sie vorläufig noch nicht in die Einzelheiten einzuweihen«, sagte Simms ohne Umschweife.
    »Ich verstehe.«
    »Nein, Sie verstehen es nicht, aber das spielt jetzt keine Rolle.
    Wollen Sie es versuchen?«
    Shaw war unschlüssig. Seine Reflexe waren geschwächt, seine Kräfte hatten stark nachgelassen. Er konnte nicht mehr ohne Brille lesen. Natürlich konnte er immer noch ein Rebhuhn mit einer Flinte auf eine Distanz von fünfzig Metern erlegen, aber er hatte seit zwanzig Jahren keine Pistole mehr abgefeuert. Shaw verhehlte sich nicht, daß er ein alter Mann war.
    »Und meine Farm…?«
    »Wird in Ihrer Abwesenheit von einem Professor für Agrarwissenschaften betrieben.«
    Simms lächelte. »Sie werden feststellen, daß wir in bezug auf Geld großzügiger geworden sind als zu Ihrer Zeit. Ich darf hinzufügen, daß die zweihundertvierzig Acres Farmland, um die Sie sich seit Jahren bemühen, nach Durchführung Ihres Auftrags vom Geheimdienst in Ihrem Namen erworben und Ihnen zur Verfügung gestellt werden.«
    Die Zeiten hatten sich geändert, nicht aber die Wirksamkeit der Methoden des Geheimdienstes. Shaw hatte nie gewußt, daß er überwacht wurde. Er war wirklich alt geworden.
    »Sie machen es mir wirklich schwer, nein zu sagen, Herr General.«
    »Dann sagen Sie ja.«
    Das alte Wort »mit Geld schafft man alles« kam Shaw in den Sinn. Er zuckte die Schulter und sagte: »Ich werde es versuchen.«
    Simms schlug mit der Faust auf den Tisch. »Großartig!« Er zog eine Schublade heraus und gab Shaw einen Umschlag. »Ihr Flugbillett, Reiseschecks und Hotelreservierungen. Sie reisen natürlich unter Ihrer neuen Identität. Ist Ihr Paß in Ordnung?«
    »Ja«, antwortete Shaw. »Ich brauche höchstens zwei Wochen, um meine Angelegenheiten zu regeln.«
    Simms winkte ab. »Sie fliegen in zwei Tagen. Wir kümmern uns um alles. Also, Weidmannsheil.«
    Shaws Gesicht spannte sich. »Sie waren sich meiner aber verdammt sicher.«
    Simms verzog den Mund zu einem breiten Lächeln. »Ich habe auf ein altes Kriegsroß gesetzt, das gerne noch einmal in die Schlacht ziehen möchte.«
    Jetzt war es an Shaw, zu lächeln. Er wollte nicht fortgehen und sich für dumm verkaufen lassen. »Warum dann die ganze Geheimnistuerei?«
    Simms zuckte zusammen, er sah betroffen aus. Er sagte nichts.
    »Die ganze Maskerade«, fuhr Shaw ihn an. »Dieses Gebäude wurde seit Jahren nicht mehr benutzt. Wir hätten uns ebensogut auf einer Parkbank treffen können.«
    »War es wirklich so auffällig?« fragte Simms.
    »Als wenn Sie es öffentlich angeschlagen hätten.«
    Simms zuckte die Schulter. »Vielleicht bin ich ein bißchen zu weit gegangen, aber die Amerikaner haben nun einmal ein unheimliches Talent, herauszufinden, was in den Kreisen des britischen Geheimdienstes vorgeht. Außerdem mußte ich mich überzeugen, daß Sie immer noch Ihren alten Scharfsinn besitzen.«
    »Ein Test?«
    »Nennen Sie es, wie Sie wollen.« Simms erhob sich, kam um den Schreibtisch herum, schüttelte Shaw die Hand. »Es tut mir ehrlich leid, Ihren Zeitplan durcheinandergebracht zu haben. Es widerstrebt mir, einem Mann in Ihrem Alter eine solche Verantwortung zu übertragen, aber ich bin wie ein Blinder im Nebel, und Sie sind meine

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